Pic de Rochebrune (3321)


Publiziert von cardamine , 1. September 2020 um 23:46.

Region: Welt » Frankreich » Hautes Alpes - Dauphiné
Tour Datum:19 August 2020
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: F 
Zeitbedarf: 7:45
Aufstieg: 1130 m
Abstieg: 1130 m
Strecke:11 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parken direkt am Col d'Izoard

Brüchig - brüchiger - Rochebrune. Was aus der Ferne betrachtet als eindrücklicher Berg erscheint, ist in Wirklichkeit ein ziemlicher Schutthaufen. Die Besteigung des Rochebrune ist zwar technisch einfacher, als seine Gestalt vermuten lässt, jedoch muss man sich die letzten 400 Höhenmeter vom Col des Portes zum Gipfel mühsam durch loses Geröll und bröslige Rinnen kämpfen. Die Panoramaaussicht entschädigt jedoch für die Mühen.

Der Zustieg zum Col des Portes beginnt auf einem schönen Wanderweg direkt hinter dem grossen Denkmal auf der Passhöhe des Col d'Izoard. Die Gehzeit ist auf einem Holzwegweiser mit 2.30 h ausgeschildert. Zunächst gelangt man auf den Col Perdu, wo man das erste Mal das Ziel sieht. Vom Col geht es dann ein paar Höhenmeter hinunter und dann in einer langen Hangquerung hinüber zum Col des Portes. Man sieht die Spur im Geröllhang sehr deutlich. Lediglich die letzten Meter Aufstieg zum Col sind dann etwas Weggesuche. Vom Col des Portes leiten Steinmännchen sehr gut den Weg durch den unübersichtlichen Hang. Dieser steilt nach oben hin immer mehr auf. Der Weg führt zu einem durch zwei Couloirs getrennten Felsturm. Der beste "Weg" führt zunächst an den Anfang der linken Rinne, dann klettert man an der rechten Seite über eine Stufe auf eine Felsterrasse und gelangt darüber in das rechte Couloir (um den steilen Schutt zu umgehen ist der Umweg sinnvoll). Ein kurzes Stück geht es auf der linken Seite des Couloirs nach oben, man verlässt es aber bald wieder auf den Felsriegel. Dort sieht man dann eine deutliche Spur, die nun am oberen Ende des linken Couloirs (Obacht, hier nicht abrutschen) vorbeiführt und dann in steilen Kehren zu einer Felswand mit einem Fixseil führt. Vor Ort treffe ich ein paar Bergsteiger, die mir bestätigen, dass der leichteste Weg nicht über das Seil, sondern durch das Couloir rechts vom Seil führt. Dieses ist in der Tat unschwierig, man klettert hier über ein paar grosse Blöcke ein paar Meter nach oben (es ist überhaupt nicht luftig und auch nicht so vertikal wie es erst aussieht). Nach dem Ausstieg aus dem Couloir quert man nach rechts und gelangt über ein paar Felsstufen zu einem grossen Steinhaufen. An diesem vereinigen sich wohl der Weg von der Seilvariante und der vom Couloir. Vom Steinhaufen aus quere ich den Hang weiter nach rechts zu der breiten Rinne (Achtung, Steinschlaggefahr), die zum Gipfel führt. In dieser steigt man dann ohne wirkliche Kletterei weiter hinauf. Der Hauptgipfel (markiert durch einen Sendemast) befindet sich rechts von der Rinne. Der linke Gipfel, auf dem ebenfalls ein Masten steht, ist geräumiger und bietet mehr Platz für eine Pause, falls auf der Hauptgipfel überfüllt ist. Am leichtesten erreicht man den Hauptgipfel, wenn man unterhalb des Gipfels auf einem Felsband nach rechts quert und dann über ein paar Stufen hinauf klettert. Ich habe diesen Weg erst nicht bemerkt und bin komplett bis zum Verbindungsgrat zwischen den zwei Sendemasten gestiegen und dann in einem Kletterzug über einen grossen Felsblock rechts hinauf. Die Variante ist jedoch weitaus gefährlicher, weil man hier, wenn man dumm abrutscht über die 400 m hohe Westwand abstürzen kann. Nicht ohne Grund gibt es an dem Felsen auch Haken. Der Abstieg ist gleich wie der Aufstieg. In der Rinne sollte man besser allein sein, es ist fast unvermeidlich, einen Stein loszutreten.

Bewertung:
Die Schwierigkeit dieser Tour liegt (bei Variante Couloir) nicht in der Kletterei, sondern darin, dass die 400 Höhenmeter vom Col des Portes aus durchweg Konzentration und richtige Routenwahl erfordern. Die Steinmännchen helfen zwar sehr, aber ab und zu muss man schon länger danach Ausschau halten. Bis zum Einstieg ins erste Couloir würde ein Abrutscher vielleicht nur schmerzhafte Folgen haben, weiter oben aber darf man sich keinen Fehler erlauben. Gerade beim Abstieg empfand ich das lose Geröll als sehr mühsam. Ich glaube das ist der erste Berg, bei dem ich für den Abstieg länger gebraucht habe als für den Aufstieg. Seil braucht man für die Tour nicht, ein Helm sollte aber unbedingt dabei sein.

Tourengänger: cardamine


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