Gantkofel (1868 m) via zwei Scharten


Publiziert von Uli_CH , 4. August 2020 um 22:29.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 4 August 2020
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1240 m
Abstieg: 1240 m
Strecke:12.8 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von der Schnellstrasse Meran – Bozen die Ausfahrt Eppan nehmen und Richtung Kaltern / Mendelpass fahren. Dann rechts Richtung Perdonig abbiegen und durch St. Michael und Berg fahren. 1.8 km hinter dem braunen Gemarkungsschild "Perdonig" befindet sich direkt vor der Brücke über den Rio Bianco links eine geräumige Parkbucht.
Kartennummer:KOMPASS-App mit Offline-Wanderkarte

Nachdem es heute Nacht kräftig geregnet hatte und die Temperaturen gesunken waren, lag die Schneefallgrenze - ebenso wie die Nullgradgrenze - unter 3000 m. Der Hirzer war oben verzuckert. Da musste ein niedrigeres Ziel her.

Der Gantkofel hat meine Frau und mich schon mehrmals von unserer Hotelterrasse in Dorf Tirol beeindruckt, wie er fast senkrecht ins Etschtal abbricht. Lange Zeit wusste ich gar nicht, welcher Berg das war, bis mich ein Foto von alpstein auf die richtige Fährte brachte.


Ich überquere den Rio Bianco auf der Strassenbrücke und nehme direkt dahinter einen unmarkierten Weg, der links in den Wald führt. Als eine Art Hohlweg steigt er an und macht eine Rechtskurve. Ich erreiche den oberen Rand einer Apfelplantage, folge ihr kurz und folge dann wieder einem Weg schräg links zurück aufwärts. An einer Verzweigung nehme ich den Weg nach rechts und passiere ein Wasserreservoir. Kurz darauf komme ich unterhalb des Pichlerhofs auf eine Strasse.

Diese nehme ich talwärts bis zur nächsten Kreuzung. Dort folge ich einem durch eine Schranke abgesperrten, ungeteerten Fahrweg in den Wald hinein, der als Weg Nr. 10 Richtung Buchwald und Eppaner Höhenweg ausgeschildert ist. Oberhalb des Pichlerhofs verlasse ich den Fahrweg und folge dem Weg 10A Richtung Eppaner Höhenweg nach rechts. Nach einer Kehre muss man aufpassen, denn der Weg zweigt noch einmal nach rechts ab und steigt steil eine Rippe bergan.

Nach einiger Zeit erreiche ich den Eppaner Höhenweg, quere diesen und folge dem Weg 536 Richtung Grosse Scharte. Der Weg verläuft jetzt nicht mehr so steil, sondern geht schräg am Hang entlang, bis ich einen weiteren Fahrweg quere und der Weg wieder direkt auf die Felswand zuhält.

Nach zwei Stunden und ca. 800 Höhenmetern erreiche ich den Fuss der über 300 Meter hohen Felsen. Der Weg führt um einen Felsen herum und in die Grosse Scharte hinein. Der Weg ist teilweise mit Seilen und Tritten versichert, aber nicht ausgesetzt. Höhenmeter um Höhenmeter steige ich an.

Nach einer guten halben Stunde erreicht ich den oberen Ausstieg. Der Weg zum Gipfel ist mit 20 Minuten ausgeschildert. Ich erreiche den Weg 500 genau an der Stelle, an der der - nicht ausgeschilderte - Weg zum Gipfel abzweigt. Den höchsten Punkt erreiche ich nach insgesamt 2:50 Stunden. Kein Gipfelkreuz, keine Markierung des höchsten Punktes. Es regnet leicht und ein ziemlicher Wind bläst. Daher gibt es auch keine Gipfelrast, sondern ich gehe den Weg auf dem Grat nach Norden weiter, an Sendemasten vorbei, bis ich wieder auf den Weg 500 komme, den ich zurück gehe.

Kurz darauf verlässt er den Fahrweg und quert den Hang. Ich erreiche P. 1790 der Grossen Scharte und folge weiter dem Weg 500. Der Himmel wird blau und die Sonne kommt hervor.

Der Weg mündet in einen Fahrweg, dem ich nach links folge. Kurz darauf biegt links ein unmarkierter Fahrweg ab, den ich in der Hoffnung nehme, direkt zur Kematscharte zu gelangen. Nach einigen Verzweigungen erreiche ich aber wieder in einem Bogen den Weg 500, auf dem es wieder weitergeht. Schliesslich zweige ich beim Weg 546 links ab, der zur Kematscharte führt. Das Bergner Kreuz erspare ich mir. Fünf Viertelstunden sind seit dem Erreichen des Gipfels vergangen.

Die Kematscharte bezwingt der sehr gut ausgebaute Weg mit Hilfe von Leitern aus Holz und Metall. In nur einer halben Stunde habe ich sie bezwungen und folge dem Weg jetzt wieder im Wald bergab. Ich quere einen ersten Fahrweg und kurze Zeit darauf den Eppaner Höhenweg (Nr. 9). Jetzt führt der Pfad noch einmal steil hinunter zum Gasthof Buchwald. Dort nehme ich den Weg 10 Richtung Perdonig, einen Fahrweg, der am Hang entlangführt. Den auf der Karte eingezeichneten unmarkierten Abstieg zur Strasse südlich meiner Parkgelegenheit finde ich nicht, so dass ich dem Weg bis oberhalb des Pichlerhofs folge. Dort kürze ich eine Kehre auf einem unmarkierten Weg ab und gelange auf die Strasse, der ich am Aignerhof vorbei und auf die Hauptstrasse folge, die mich wieder zu meinem Auto zurückbringt. Vom unteren Ende der Kematscharte habe ich knappe anderthalb Stunden benötigt.

Orientierung: Einfach auf den Wanderwegen bis auf das Gantkofel-Plateau. Auf dem Plateau selber: mittel. Die Wanderwege sind in der Regel ausgeschildert und markiert.

Ausrüstung: Bergwanderausrüstung, inkl. fester Bergschuhe mit rutschfesten Sohlen, Teleskopstöcke, Kletterhandschuhe, ev. Helm für die Kematscharte (Steinschlaggefahr).

(Dies ist ein Tourenbericht. Es handelt sich daher um meine persönlichen Gehzeiten und meine subjektive Einschätzung der Schwierigkeit ohne Anspruch auf Objektivität. Jeder, der diesen Tourenbericht als Basis für eine eigene Unternehmung verwendet, ist persönlich für seine eigene Sicherheit verantwortlich.)

Tourengänger: Uli_CH
Communities: Alleingänge/Solo


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Geodaten
 49596.gpx manuell nachbearbeitet wegen Reflexionen in der Kematscharte

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