Chli und Gross Düssi 3256m via Südgrat
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Chli und Gross Düssi 3256m via Südgrat
Einige Jahre schon stand das Projekt Düssi auf unserer To Do-Liste - entweder scheiterte es am Terminplan oder aber am Wetter zum jeweiligen abgemachten Zeitpunkt. Heuer schien alles perfekt zu werden bis auf die ausgebuchte Hüfihütte, welche das Überschreitungsprojekt zu einem Südgratprojekt machte.
Klar, wir hätten auch bei der Hüfihütte biwakieren können, aber dann hätten wir den ganzen schweren Biwakplunder hoch zum Gipfel und dann auch noch 2000hm runter tragen müssen und dazu hatten wir definitiv keine Lust. Eher lockte das Tschingelseeli mit einer gemütlichen und idyllischen Übernachtung am Zustiegstag und dafür dann ein kurzer Gipfelaufstieg am Tag darauf.
Mit dem 4x4 Taxi von Josef Zberg (Tel. Nr. 079 271 81 57) fuhren wir von der Talstation der Golzern Seilbahn in Bristen tief ins Maderanertal hinein bis zur "Endstation" Alp Guferen 1275m. Von dort stiegen wir dann via Hinterbalmhütte 1817m, wo wir unseren Durst löschten, hinauf zum Tschingelseeli 2443m. Es gibt einzelne bereits vorbereitete Biwakplätze, einer gleich zu Beginn beim Seeli und ein Grösserer mit Platz für 2 Zelte ca. in der Mitte des Seelis. Schade übrigens, dass es Leute gibt, welche ihren Abfall einfach liegen lassen - shame on you! Die Quellwolken hielten sich stur an die Prognose, weshalb die warme Mahlzeit und die mitgebrachten Kleider sehr willkommen waren. Zum Glück hatten wir aber unsere Hochalpin-Schlafsäcke dabei - so gab es wenigstens eine gemütliche, warme Nacht im Zelt. Dass wir die einzigen Besucher im ganzen Gebiet waren, machte das Erlebnis natürlich besonders idyllisch.
Am Morgen liessen wir uns vom Tageslicht wecken - wir hatten alle mehr als genügend Schlaf und freuten uns riesig auf den bevorstehenden Gipfelaufstieg. Bereits in der Nacht war es sternenklar und der Wetterbericht hielt, was er versprach: traumhaftes, wolkenloses und warmes Bergwetter.
Bis zum Beginn des Tschingelfirn heisst es vor allem über viel Geröll und Schutt zu stapfen, weshalb der Firn dann eine dankbare Abwechslung für den Aufstieg war. Die Steigeisen leisteten gute Unterstützung, vor allem dann kurz vor Erreichen des Südgrates, wo es nochmals steiler wird. Routinierte Firngeher bewältigen dieses Stück nur mit Stöcke und Steigeisen, weniger Routinierten hilft der Pickel weiter. Wer auf den Firn verzichten will, kann auch links im Fels hochsteigen (T5).
Beim Fixseil angekommen verstauten wir die Steigeisen - wir hätten diese zusammen mit dem Pickel gerade so gut am Einstieg lassen können, denn ab nun geht es nur noch auf Fels weiter. Das Fixseil mag eine Hilfe sein, besser oder ohne Fixseilhilfe geht es gleich rechts daneben. Zudem wackelt der Schlaghaken, wo das Fixseil befestigt ist - besser also keine volle Belastung darauf geben.
Nun heisst es mehr oder weniger sinngemäss stets der Linie folgend hoch zum Gipfel des Chli Düssi 3127m, wobei man kurz zuvor nochmals eine steilere und ausgesetzte Felsetappe geniessen darf. Auch hier hatte niemand von uns das Bedürfnis auf eine Seilsicherung, im Gegenteil, wir genossen es beinahe schon in einem Flow dem Gipfel entgegen zu steigen.
Die Verbindung vom Chli zum Gross Düssi hat ein paar wenige ausgesetzte aber unschwierige Stellen, die meisten davon kann man sogar westlich umgehen. Entsprechend schnell standen wir nach 2h 40min, inklusive alle Pausen, auf dem Gipfel des Gross Düssi 3256m und genossen für uns alleine eine phänomenale Aussicht im 360 Grad-Bergkino. Genau so hatten wir es uns immer gewünscht, um so schöner, dass wir dieses Erlebnis zusammen teilen dürfen.
Später erreichte eine Dreiergruppe via Westflanke den Gipfel (Tagestour Gufern - Düssi - Gufern) und als wir bereits im Abstieg erneut über den Südgrat waren, dann auch
Dinu und das
TeamMoomin, welche wir beim Chillen am Tschingelseeli dann getroffen haben. Danke Dinu, dass Du mich erkannt und begrüsst hast! Der Abstieg im Übrigen ging noch flotter als der Aufstieg - wir hätten bei dieser Tour also definitiv das 30m Seil und die paar wenigen Karabiner zu Hause lassen können (Steigeisen würde ich wieder mitnehmen).
Nach dem Zusammenpacken unseres Biwakes stiegen wir hinunter zur Hinterbalmhütte 1817m, genossen hier nochmals Kuchen und kalte Getränke und nahmen von dort noch den Schlussabstieg zur Alp Guferen 1275m unter die Füsse. Mehr als 2000hm Abstieg, welche aber wegen der Aufteilung ziemlich gut und mehr oder weniger schmerzlos waren. Dankbar nahmen wir aber dann wieder Zberg's Taxi für die Fahrt zurück nach Bristen.
Abgerundet haben wir dieses tolle Tourenweekend im Gasthaus Alpenblick in Bristen, welches nicht nur eine einladende Sonnenterrasse sondern auch eine sehr leckere Speisecharte zu vernünftigen Preisen hat. Ganz klar zu empfehlen!
Vielen Dank an unsere Freunde D. und M. einerseits für das Biwi-Material, andererseits aber auch für das tolle Tourenwochenende. Düssi - check!
Einige Jahre schon stand das Projekt Düssi auf unserer To Do-Liste - entweder scheiterte es am Terminplan oder aber am Wetter zum jeweiligen abgemachten Zeitpunkt. Heuer schien alles perfekt zu werden bis auf die ausgebuchte Hüfihütte, welche das Überschreitungsprojekt zu einem Südgratprojekt machte.
Klar, wir hätten auch bei der Hüfihütte biwakieren können, aber dann hätten wir den ganzen schweren Biwakplunder hoch zum Gipfel und dann auch noch 2000hm runter tragen müssen und dazu hatten wir definitiv keine Lust. Eher lockte das Tschingelseeli mit einer gemütlichen und idyllischen Übernachtung am Zustiegstag und dafür dann ein kurzer Gipfelaufstieg am Tag darauf.
Mit dem 4x4 Taxi von Josef Zberg (Tel. Nr. 079 271 81 57) fuhren wir von der Talstation der Golzern Seilbahn in Bristen tief ins Maderanertal hinein bis zur "Endstation" Alp Guferen 1275m. Von dort stiegen wir dann via Hinterbalmhütte 1817m, wo wir unseren Durst löschten, hinauf zum Tschingelseeli 2443m. Es gibt einzelne bereits vorbereitete Biwakplätze, einer gleich zu Beginn beim Seeli und ein Grösserer mit Platz für 2 Zelte ca. in der Mitte des Seelis. Schade übrigens, dass es Leute gibt, welche ihren Abfall einfach liegen lassen - shame on you! Die Quellwolken hielten sich stur an die Prognose, weshalb die warme Mahlzeit und die mitgebrachten Kleider sehr willkommen waren. Zum Glück hatten wir aber unsere Hochalpin-Schlafsäcke dabei - so gab es wenigstens eine gemütliche, warme Nacht im Zelt. Dass wir die einzigen Besucher im ganzen Gebiet waren, machte das Erlebnis natürlich besonders idyllisch.
Am Morgen liessen wir uns vom Tageslicht wecken - wir hatten alle mehr als genügend Schlaf und freuten uns riesig auf den bevorstehenden Gipfelaufstieg. Bereits in der Nacht war es sternenklar und der Wetterbericht hielt, was er versprach: traumhaftes, wolkenloses und warmes Bergwetter.
Bis zum Beginn des Tschingelfirn heisst es vor allem über viel Geröll und Schutt zu stapfen, weshalb der Firn dann eine dankbare Abwechslung für den Aufstieg war. Die Steigeisen leisteten gute Unterstützung, vor allem dann kurz vor Erreichen des Südgrates, wo es nochmals steiler wird. Routinierte Firngeher bewältigen dieses Stück nur mit Stöcke und Steigeisen, weniger Routinierten hilft der Pickel weiter. Wer auf den Firn verzichten will, kann auch links im Fels hochsteigen (T5).
Beim Fixseil angekommen verstauten wir die Steigeisen - wir hätten diese zusammen mit dem Pickel gerade so gut am Einstieg lassen können, denn ab nun geht es nur noch auf Fels weiter. Das Fixseil mag eine Hilfe sein, besser oder ohne Fixseilhilfe geht es gleich rechts daneben. Zudem wackelt der Schlaghaken, wo das Fixseil befestigt ist - besser also keine volle Belastung darauf geben.
Nun heisst es mehr oder weniger sinngemäss stets der Linie folgend hoch zum Gipfel des Chli Düssi 3127m, wobei man kurz zuvor nochmals eine steilere und ausgesetzte Felsetappe geniessen darf. Auch hier hatte niemand von uns das Bedürfnis auf eine Seilsicherung, im Gegenteil, wir genossen es beinahe schon in einem Flow dem Gipfel entgegen zu steigen.
Die Verbindung vom Chli zum Gross Düssi hat ein paar wenige ausgesetzte aber unschwierige Stellen, die meisten davon kann man sogar westlich umgehen. Entsprechend schnell standen wir nach 2h 40min, inklusive alle Pausen, auf dem Gipfel des Gross Düssi 3256m und genossen für uns alleine eine phänomenale Aussicht im 360 Grad-Bergkino. Genau so hatten wir es uns immer gewünscht, um so schöner, dass wir dieses Erlebnis zusammen teilen dürfen.
Später erreichte eine Dreiergruppe via Westflanke den Gipfel (Tagestour Gufern - Düssi - Gufern) und als wir bereits im Abstieg erneut über den Südgrat waren, dann auch


Nach dem Zusammenpacken unseres Biwakes stiegen wir hinunter zur Hinterbalmhütte 1817m, genossen hier nochmals Kuchen und kalte Getränke und nahmen von dort noch den Schlussabstieg zur Alp Guferen 1275m unter die Füsse. Mehr als 2000hm Abstieg, welche aber wegen der Aufteilung ziemlich gut und mehr oder weniger schmerzlos waren. Dankbar nahmen wir aber dann wieder Zberg's Taxi für die Fahrt zurück nach Bristen.
Abgerundet haben wir dieses tolle Tourenweekend im Gasthaus Alpenblick in Bristen, welches nicht nur eine einladende Sonnenterrasse sondern auch eine sehr leckere Speisecharte zu vernünftigen Preisen hat. Ganz klar zu empfehlen!
Vielen Dank an unsere Freunde D. und M. einerseits für das Biwi-Material, andererseits aber auch für das tolle Tourenwochenende. Düssi - check!
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