Via Ferrata Tichodrome & Gorges de l'Areuse

Wir sind derzeit am Klettersteige jagen. Die Via ferrata Tichodrome ist bereits der vierte Klettersteig dieses noch jungen Jahres. Damit die eher lange Anfahrt in die Westschweiz gerechtfertigt ist, bauen wir den Klettersteig in eine Rundwanderung ein. Beim Aussichtsreichen Parkplatz in Brot Dessous parkieren wir unseren PW. Von dort hat man einen optimalen Ausblick zum Creux-du-Van.

Über einen breiten Weg, welcher am Ende des  Parkplatzes startet, wandern wir hinunter zur Areuse. Im Abstieg treffen wir auf eine einzelne Gams, welche in gross angelegten Sprüngen flüchtet. Kurz vor der Bahnlinie endet der komfortable Weg und ein Pfädli verrät den weiteren Wegverlauf. Da die Bahnunterführung gesperrt ist, war der Wanderweg schon ziemlich verwuchert, wir mussten uns durch Schulter hohes Dickicht kämpfen, umso frustrierender, dass der weitere Wegverlauf gesperrt sein sollte (Es existierte eine moderate Absperrung :-/). Durch die Bahnunterführung erreichten wir die andere Seite des Bahngeleises und stiegen weiter ab, über den eingezeichneten Weg zum Elektrizitätswerk bei Les Moyats.

Das Tal entlang der Areuse bin ich bereits schon mal als 10-jähriger Knabe von Cortaillod via Gorges de l'Areuse bis hinauf zum Creux-du-Van gewandert, wo wir biwakierten. Die Gorges de l'Areuse war mir insofern bereits bekannt. In der Kürze liegt die Würze! Die Schlucht ist sehr kurz, aber bleibt trotzdem ein Highlight dieser Wanderung. Die aus Steinen gemauerte Brücke mit hohem Wiedererkennungsgrad passt optimal in diese Schlucht. Entlang des mit Geländer geschützten Felsenweges erreichen wir eine zweite interessante Brücke, welche uns wiederum über die Areuse führt. An einem weiteren Elektrizitätswerk vorbei erreichen wir über asphaltierte Wege Noiraigue. Das Dorf durchqueren wir anhand der Wegweiser. Schon bald ist auch der Klettersteig beschildert. 

Durch den Bois Pillion erreichen wir den Einstieg des Klettersteiges, welcher mit einer grossen Informationstafel angekündigt wird. Entlang eines Pfades erreichen wir an Stahlseilen eingeklinkt die formschöne Felswand, durch welche die Via ferrata Tichodrome führt. Der Klettersteig startet extrem einfach, man befindet sich quasi auf einem Wanderweg. Öfters wird der Platz für die Füsse jedoch kleiner, auch für grosse Personen wird es enger, oftmals müssen wir uns ducken. Das Stahlseil hängt durchgehend locker, sodass dies zunehmend für zusätzliche Schwierigkeit sorgt. Die Schlüsselstelle zeichnet sich durch eine leicht abdrängende Felswand ab, die jedoch schnell durchstiegen ist. Wäre diese eine Stelle nicht, so wäre dieser Klettersteig ein Idealer Starter für Familien. 

Der Ausstieg ist schnell erreicht, so auch unser Pausenplatz bei der Antenne bei P.1125. Entlang der Abbruchkante schlenderten wir anschliessend via Solmont zu P.1219, wo wir über diverse Forstwege abstiegen, diese waren auf schlecht sichtbaren Wegen durchgehend mit Steinmännlein bestückt. Die letzten 300 Meter müssen bei dieser Rundwanderung entlang der stark befahrenen Hauptstrasse begangen werden.

Gefällt einem die Art solcher Wanderungen lohnt es sich meine Sammlung von Klettersteigen zu lesen ;-)