Gesucht - Gefunden ... Allgäuer Bergeinsamkeit aka. Gundköpfe.
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Coronazeiten sind besondere Zeiten, viel wird auf den Kopf gestellt, viel in ein anderes Licht gerückt. Einiges wird auch in ein neues Licht gerückt. So ergeht es wohl unseren Bergen wohl auch gerade. Wegen geschlossener Grenzen drängen alle nach Luft lechzenden Menschen zu ihrem Gipfeln. Es ist meiner Meinung nach schon bezeichnend, dass am Pfingstmontag sechs Einträge auf dem Alpgundkopf gemacht wurden...von 2017 bis dahin waren es insgesamt 70 ... an den Tagen zuvor waren es auch jeweils einzelne Einträge. Da die anspruchsvolleren Touren im Allgäu ohne Grenzübertritt eher rar sind, war es fast zu erwarten, dass auch dort mehr los sein wird... auf der Flucht vor den vielen, die die Berge auch genießen wollen.
Kurz vor Beginn des Lockdowns begannen mir die Gundköpfe im Kopf wieder im Kopf herumzuschwirren, allerdings eher mit den Latten an den Füßen. So war meine Zielwahl für vorgestern klar. Ich wollte die oben von mir beschriebene Tour erneut gehen. Der Wanderparkplatz Faistenoy-Fellhornbahn kostet inwzischen 4€/Tag. Kurz nachdem ich mit dem Rad losgerollt war beschloss ich meine Route zu ändern. Bei Birgsau stellte ich also das Rad ab, weil ich keine Lust hatte mich anschließend schiebend weiterzubewegen. Außerdem war die Sonne schon in der Flanke, so dass ich den Wald hinauf zum Guggersee ausnutzen wollte. Zudem war ich noch nie am Morgen am See. Als ich noch oberhalb des Guggersees stand, inspizierte ich die Flanke hinauf zum Gleygund um mich im Abstieg später orientieren zu können. Dabei entschied ich erneut meine Route zu ändern und zunächst den Gleygund aufzusteigen, um in umgekehrter Reihenfolge vom Griesgund- über den Alpgund- zum Roßgundkopf zu steigen. Ich hatte eine Latschengasse im Aufstiegssinn rechts ausgemacht und bin ihr gefolgt. Allerdings war es dann doch eher ein Wildwechsel, dem man passabel folgen konnte, auch wenn manchmal kriechen angesagt war. So gelangte ich dann schlussendlich an den linken Rand (Westrand) des Gleygundkars. Hinweis Zustieg Gleygund: Im Abstieg vom Guggersee später entdeckte ich, dass man wohl auch über Weideflächen in den Gleygund gelangen kann. Im Luftbild bestätige sich dann mein Eindruck. Dort wo im Bereich des alten und neuen Wegverlaufs das Weidegelände betreten wird, dürfte es zwei Latschengassen geben, die einen zunächst nach Norden führen. Im freieren Gelände dürfte man dann nach Westen ins Kar gelangen. Als ich dort angekommen bin war ich überrascht, dass doch noch größere Schneefelder anzutreffen waren. Das nutzte ich, um ohne nennenswerten Höhenverlust weit in Kar zu queren. Die beiden großen Geröllfelder ließen sich so angenehm überwinden. Der Aufstieg zur Griesgundscharte lässt sich beliebig gestalten (T4). Über brüchiges Geröll dann wie beschrieben auf den Griesgundkopf (T4+), den Abstecher zum Kreuz lasse ich mangels Psyche dieses Mal aus.
Die Überschreitung des Alpgundkopfs ist nicht weiter dramatischer als das bisherige, die leicht ausgeprägte Trittspur führt geschickt hinauf. An einer Passage müssen zwingend die Hände an den Fels (I), die Ausgesetztheit hält sich aber deutlich in Grenzen (T4). Oben am Gipfel wartet seit 29.12.2016 ein grandios liebevoll gestaltetes Gipfelbuch. Ich habe ihm eine neue Hülle verpasst, weil ich die grad dabei hatte um selbst eins zu deponieren. Der Abstieg auf nahezu durchgehender Spur ist deutlich leichter als die bisherigen Passagen, aber durchaus noch steil (T3+). Im Abstieg habe ich noch überlegt ob ich den Roßgundkopf mitnehmen soll, meine Beine waren ziemlich platt. Doch es zieht mich wie magisch hinauf ;).
Aus der Alpgundscharte führt eine schwächer werdende Spur in die SO-Flanke. Ich halte mich so nah wie es komfortabel geht unterhalb der Gratfelsen. Je höher man steigt, desto schlechter ausgeprägt werden die Tritte, die Steilheit ist in der Flanke unterm Gipfel am größten auf der Tour. Sie steigt am Gipfelaufbau nochmal an, die Tritte werden aber besser (T4+). Auf dem Roßgundkopf ist die Dose des Gipfelbuchs total zerbröselt, das Buch notdürftig in Tüten und feucht. Es ist vom gleichen Spender und in derselben Aufmachung. Schade! Ich hab es noch in neue Tüten und die Dose vom Alpgundkopf deponiert. Wenn jemand Zeit und Lust hat das Büchlein zu restaurieren und mit einem neuen Verhältnis zu versehen wäre das nicht schlecht! Hier oben hat es gut die Hälfte der Einträge wie auf dem Alpgundkopf. Im Abstieg erschien es mir geschickt nicht direkt die Flanke in den Kühgund abzusteigen, sondern bin kurz den SSO-Grat weiter um in einem Bogen schließlich nach Osten abzusteigen. Hier ist aber grundsätzlich freie Routenwahl möglich. Je tiefer man absteigt, desto leichter wird das Gelände, vor allem sobald man die aktuell noch nicht gezäunten Weideflächen der Vorderen Taufersbergalpe erreicht. In Kürze mit wenig Auf und Ab zum Guggersee und auf dem bekannten Aufstiegsweg zurück zum Auto.
Fazit: Toller Bergtag an einem spannenden und meistens einsamen kleinen Bergmassiv. Der Guggersee ist leider eine sterbende Perle, gut das sie in unserer Zeit noch zu genießen ist!
(Erstmals publiziert habe ich diesen Bericht auf alpic.net: Vom Griesgund- zum Roßgundkopf (Allgäuer Alpen).
Kurz vor Beginn des Lockdowns begannen mir die Gundköpfe im Kopf wieder im Kopf herumzuschwirren, allerdings eher mit den Latten an den Füßen. So war meine Zielwahl für vorgestern klar. Ich wollte die oben von mir beschriebene Tour erneut gehen. Der Wanderparkplatz Faistenoy-Fellhornbahn kostet inwzischen 4€/Tag. Kurz nachdem ich mit dem Rad losgerollt war beschloss ich meine Route zu ändern. Bei Birgsau stellte ich also das Rad ab, weil ich keine Lust hatte mich anschließend schiebend weiterzubewegen. Außerdem war die Sonne schon in der Flanke, so dass ich den Wald hinauf zum Guggersee ausnutzen wollte. Zudem war ich noch nie am Morgen am See. Als ich noch oberhalb des Guggersees stand, inspizierte ich die Flanke hinauf zum Gleygund um mich im Abstieg später orientieren zu können. Dabei entschied ich erneut meine Route zu ändern und zunächst den Gleygund aufzusteigen, um in umgekehrter Reihenfolge vom Griesgund- über den Alpgund- zum Roßgundkopf zu steigen. Ich hatte eine Latschengasse im Aufstiegssinn rechts ausgemacht und bin ihr gefolgt. Allerdings war es dann doch eher ein Wildwechsel, dem man passabel folgen konnte, auch wenn manchmal kriechen angesagt war. So gelangte ich dann schlussendlich an den linken Rand (Westrand) des Gleygundkars. Hinweis Zustieg Gleygund: Im Abstieg vom Guggersee später entdeckte ich, dass man wohl auch über Weideflächen in den Gleygund gelangen kann. Im Luftbild bestätige sich dann mein Eindruck. Dort wo im Bereich des alten und neuen Wegverlaufs das Weidegelände betreten wird, dürfte es zwei Latschengassen geben, die einen zunächst nach Norden führen. Im freieren Gelände dürfte man dann nach Westen ins Kar gelangen. Als ich dort angekommen bin war ich überrascht, dass doch noch größere Schneefelder anzutreffen waren. Das nutzte ich, um ohne nennenswerten Höhenverlust weit in Kar zu queren. Die beiden großen Geröllfelder ließen sich so angenehm überwinden. Der Aufstieg zur Griesgundscharte lässt sich beliebig gestalten (T4). Über brüchiges Geröll dann wie beschrieben auf den Griesgundkopf (T4+), den Abstecher zum Kreuz lasse ich mangels Psyche dieses Mal aus.
Die Überschreitung des Alpgundkopfs ist nicht weiter dramatischer als das bisherige, die leicht ausgeprägte Trittspur führt geschickt hinauf. An einer Passage müssen zwingend die Hände an den Fels (I), die Ausgesetztheit hält sich aber deutlich in Grenzen (T4). Oben am Gipfel wartet seit 29.12.2016 ein grandios liebevoll gestaltetes Gipfelbuch. Ich habe ihm eine neue Hülle verpasst, weil ich die grad dabei hatte um selbst eins zu deponieren. Der Abstieg auf nahezu durchgehender Spur ist deutlich leichter als die bisherigen Passagen, aber durchaus noch steil (T3+). Im Abstieg habe ich noch überlegt ob ich den Roßgundkopf mitnehmen soll, meine Beine waren ziemlich platt. Doch es zieht mich wie magisch hinauf ;).
Aus der Alpgundscharte führt eine schwächer werdende Spur in die SO-Flanke. Ich halte mich so nah wie es komfortabel geht unterhalb der Gratfelsen. Je höher man steigt, desto schlechter ausgeprägt werden die Tritte, die Steilheit ist in der Flanke unterm Gipfel am größten auf der Tour. Sie steigt am Gipfelaufbau nochmal an, die Tritte werden aber besser (T4+). Auf dem Roßgundkopf ist die Dose des Gipfelbuchs total zerbröselt, das Buch notdürftig in Tüten und feucht. Es ist vom gleichen Spender und in derselben Aufmachung. Schade! Ich hab es noch in neue Tüten und die Dose vom Alpgundkopf deponiert. Wenn jemand Zeit und Lust hat das Büchlein zu restaurieren und mit einem neuen Verhältnis zu versehen wäre das nicht schlecht! Hier oben hat es gut die Hälfte der Einträge wie auf dem Alpgundkopf. Im Abstieg erschien es mir geschickt nicht direkt die Flanke in den Kühgund abzusteigen, sondern bin kurz den SSO-Grat weiter um in einem Bogen schließlich nach Osten abzusteigen. Hier ist aber grundsätzlich freie Routenwahl möglich. Je tiefer man absteigt, desto leichter wird das Gelände, vor allem sobald man die aktuell noch nicht gezäunten Weideflächen der Vorderen Taufersbergalpe erreicht. In Kürze mit wenig Auf und Ab zum Guggersee und auf dem bekannten Aufstiegsweg zurück zum Auto.
Fazit: Toller Bergtag an einem spannenden und meistens einsamen kleinen Bergmassiv. Der Guggersee ist leider eine sterbende Perle, gut das sie in unserer Zeit noch zu genießen ist!
(Erstmals publiziert habe ich diesen Bericht auf alpic.net: Vom Griesgund- zum Roßgundkopf (Allgäuer Alpen).
Tourengänger:
Kauk0r

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