Hohe Wand 2737m - Der alpine Spürsinn


Publiziert von georgb , 29. Juni 2020 um 10:37.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:27 Juni 2020
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Steinhaus-Parkplatz Holzer-Böden
Kartennummer:tabacco Sand in Taufers

Wieder finden Manuel und ich eine gemeinsame Tour, auch wenn es ein wenig Spürsinn braucht, um beide Seiten zufriedenzustellen ;-) Wir haben von einem neuen Kreuz über den Holzer Böden erfahren und mit einer groben Wegbeschreibung ziehen wir los. Alpinen Spürsinn braucht es schon bei der Parkplatzsuche, schließlich finden wir den offiziellen Stellplatz am Ende eines Forstweges hinter den Holzer Höfen.
Manuels meteorologischer Spürsinn hat uns zu einer unmenschlich frühen Zeit starten lassen. Ich füge mich, obwohl nach meiner äonenlangen Erfahrung vor dem Abend nichts zu befürchten ist!? Selbst an der Holzer-Böden-Hütte sind die Schotten noch dicht und so ziehen wir ohne Kaffee weiter zur Rislahner Scharte. Direkt darüber führen uns Steigspuren zur Kopfkraxe, allein dieser nette Gipfel ist einen Besuch wert.
Doch unser Ziel ist die Hohe Wand, die Hüttenwirtin hat dort ein funkelnagelneues Kreuz aufgestellt, das wollen wir sehen. Ohne Schwierigkeiten queren wir weiter und finden die passende Rinne zum Gipfel. Ein steiles Schneefeld hätte vor wenigen Tagen noch Steigeisen verlangt, doch Manuel hat mit seinem alpinen Spürsinn schon geahnt, dass heute der Schnee trittfest sein wird!? Mit beherztem Schritt schlagen wir unsere Stufen und bald stehen wir an den beiden Kreuzen. Das alte hölzerne, ich wage es gar nicht zu sagen, gefällt mir eigentlich besser.
Es ist immer noch früh am Tag, von Gewitterwolken keine Spur, die Lochscharte nebenan lockt. Durch haarsträubendes Gelände mit Restschnee und viel losem Gestein queren wir hinüber und blicken in Abgründe. Der Übergang ins Keilbachtal scheint unmöglich!? Doch Insider wissen von einem Durchschlupf, ein "Loch" soll den Abstieg zwischen den Abfallern erlauben? Vorsichtig schleichen wir uns in abschüssigem und brüchigem Gelände abwärts. Unser alpiner Spürsinn, bzw. unser Telefonjoker, wird bestätigt und wir finden einen winzigen Durchlass, gerade breit genug für eine schlanke? Person.
Was für ein Abenteuer, wir sind begeistert und stehen völlig unerwartet im Keilbachtal. Auch hier braucht es noch alpinen Spürsinn, ein paar steile Schneefelder müssen abgefahren werden und die richtige Rinne zum Moos gilt es zu finden. Ein kurzer Blindgang und dann stehen wir an den legendären Sandsiedern und halten die Füße ins kühle Wasser.
Auf dem Heimweg kommen wir am Golser Alpl vorbei und hierher hat mich mein Kaffeespürsinn gezogen, denn Anneliese hat gerade die Kanne aufgestellt. Wir sitzen noch ein wenig bei Mohnstrudel und dann verabschieden wir uns Richtung Holzer-Böden. Immer noch hält das Wetter, ein Kühlgetränk geht noch, für unserer beider alpine Spürnase ;-)

Tourengänger: Manuel, georgb


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