Gfallenspitze 2966m - Um die Erinnerungen aufzufrischen


Publiziert von georgb , 29. August 2018 um 15:51.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:28 August 2018
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I   A 
Aufstieg: 1700 m
Abstieg: 1700 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Ahrntal-Mühlegg-Keilhöfe
Kartennummer:tabacco Sand in Taufers

Die Tour zur Grünen Wand hat mich vor Jahren zu meinem ersten Tourenbericht bei Hikr inspiriert. Mit der Zeit haben sich einige dazugesellt und die Sammlung beginnt schon unübersichtlich zu werden. Das Gebiet um das Keilbachmoos habe ich seit damals nicht mehr besucht, es wird Zeit, die Erinnnerungen aufzufrischen!? Angeblich wollte man schon vor Jahren einen Steig zum Keilbachjoch markieren, ich bin gespannt!?
Als wärs gestern gewesen, begrüßt mich Anneliese am Golser Alpl und schenkt mir zur Gedächtnisauffrischung den ersten Kranewitter ein. Tatsächlich hat man den Weg zum Keilbachjoch inzwischen rot-weiß markiert, erklärt sie mir und ich mache mich auf zur Überprüfung. Am Moos rechts vorbei folgt die neue Markierung dem uralten Weg der Schmuggler und Ziegen wie üblich unter den Keilbachbrettern entlang. Der rustikale Steig zieht teilweise etwas abschüssig in mäßiger Steigung zu den gewaltigen Geröllhalden unter dem Keilbachjoch.
Dort bin ich dankbar über die gelegentlichen Orientierungsmarken, sie helfen durch das wilde, chaotische Gelände. Trotzdem heißt es, die Augen offen zu halten und die Stabilität der Blöcke zu prüfen, es ist immer noch ein kleines Abenteuer, sich bis zum Keilbachjoch durchzukämpfen!
Glücklich am Übergang angekommen, ziehe ich direkt weiter zur Gfallenspitze und es kommt mir ein Kollege entgegen, kaum zu glauben! Etwas wortkarg, wie diese Einzelgänger gelegentlich sind ;-) schimpft er nur kurz über die neue Markierung und verschwindet wieder im Geröll.
Ich lasse ihn ziehen und wende mich dem Gipfelhang zu, der frische Schnee behindert ein wenig, aber er lässt sich gut umgehen und mit ein paar Handgriffen (I) ist das nette Kreuz in Kürze erreicht. Der Blick schweift über wilde Zillertaler Zacken und Gletscher, ein herbes, einsames Territorium voller noch unentdeckter und wenig begangener Gipfel.
Behutsam taste ich mich abwärts und stürze mich am Keilbachjoch wieder in die Blockwüste. Es wird ein Eiertanz, mehrfach verliere ich das Gleichgewicht auf den wackligen Steinen und ermahne mich selber zur Konzentration. Der Abstieg dauert nahezu gleichlang wie der Aufstieg und so komme ich zu spät für Kaffee und Kuchen am Golser Alpl an, dafür gibts Kranewitter Nr. 2 und 3!
So brauchts auch für den letzten Abstieg wieder viel Konzentration bis der Restalkohol abgebaut ist. Mein Gedächtnis jedenfalls kehrt langsam zurück und an den langen Marsch durchs Keilbachtal werden mich meine Oberschenkel sowieso noch ein paar Tage erinnern.


Tourengänger: georgb


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Kommentare (2)


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teobechr hat gesagt:
Gesendet am 30. August 2018 um 09:47
hoi georg! der "wortkarge" (eigentlich nicht) und "über die markierung schimpfende" (eigentlich nicht) einzelgänger unterhalb des keilbachjoches war ich. ich bin ein fleißiger leser deiner amüsanten berichte und habe dich, maskiert mit sonnenbrille, nicht gleich erkannt, habe aber schon vermutet, dass du das bist. da nächste mal werde ich dich erkennen.... ;-))
p.s. ich hoffe, du verlierst nicht die motivation, deine erlebnisse am berg zu veröffentlichen, denn jeder, der schon mal selber "publiziert" hat, weiß, wie viel arbeit dahintersteckt. grüße

georgb hat gesagt: Ich nehme alles zurück
Gesendet am 30. August 2018 um 10:05
Servus teobechr,
Wortkarg bist du schonmal nicht! Ich werde weiter berichten, aber vorsichtiger sein mit meiner Beurteilung, man weiß ja nie, wer einem da gegenübersteht!?
Danke für deinen Kommentar, das nächstemal werden wir uns sofort erkennen und mit einem Kranewit anstoßen ;-)
Ich grüße dich, Georg


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