Piz Borel - ab Capanna Cadlimo, ▼ über Glatscher da Maighels zum Oberalppass
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Zeitig (in Anbetracht der zu erwartenden Erwärmung auf dem schneebedeckten Abstieg über den Gletscher) brechen wir von der Capanna Cadlimo CAS auf - die Stirnlampen sind jedoch nicht mehr nötig.
Auf dem vom Hüttenwart (und Bergführer) Heinz vor nicht allzu langer Zeit neu eingerichtetem Alpinwanderweg nehmen wir den sogleich ansteigenden wbw Weg unter die Füsse - bald schon erreichen wir erste Schneefelder.
Im kombinierten Gelände (abwechslungsweise auf Grasspuren, auf Felsrücken - und eben über Schnee) erreichen wir - nach dem Abzweig zum vor vielen Jahren auf einer Clubtour besuchten Piz Curnera - den ersten Kulminationspunkt.
Leicht ruppig, feucht und kurz Trittsicherheit verlangend, steigen wir ab in die Mulde der den Lago Curnera entwässernden Canaria. Sogleich geht’s wieder steiler hoch - ein etwas abschüssiges Schneefeld über dem See traversierend - wieder in erst blumenreiches Gelände. Schliesslich erreichen wir im Schnee die Senke beim Mottone - vom nahen Laghetto Borel ist hier nichts auszumachen (er versteckt sich unter den hier doch grossen Schneemengen …).
In demselben Ambiente steigen wir nun attraktiv und unschwierig - bald den Alpinwanderweg verlassend - hoch bis zum blockigen Terrain unterhalb des Grates. In der Nähe des Vorgipfels, Piz Borel, Anticima, bilden wir vier Seilschaften - Bergführer Franz macht nun den Vorstieg. Dem Grat entlang setzt nun der anregendste Abschnitt unserer Tour ein: schönes Blockkraxeln wechselt ab mit schneidigen Firngraten - dabei ist der mittlere sehr unangenehm zu begehen. Unterhalb des eingeschneiten Grates (wo sich ein Fixseil befände) legt Franz eine Spur - doch das nördlich ausgerichtete Firnfeld ist derart steil, dass ich mir nicht vorstellen will, wie hier ein Ausrutscher nicht die gesamte Seilschaft ins Verderben reissen würde …
Nun denn, dieses glücklich gemeistert, und die vorhergehende wie auch die letzte, attraktive Firngratpassage erfolgreich begangen, verbleibt der doch (allerdings ebenfalls mit einem Fixseil entschärfte) Schlussaufstieg im steilen Felsblockgelände zum Piz Borel - Freude herrscht, die Aussicht, den Erfolg geniessend, eine herrliche.
Nach einer Verpflegungspause auf dem nicht sehr geräumigen Gipfel gilt es, vor dem Aufschwung zum Grat Richtung Piz Ravetsch, steil sich am Seil runterzuhangeln zum schneebedeckten Glatscher da Maighels.
Die Fortsetzung über den Gletscher gestaltet sich - bei kurz bedrohlich aufziehender Schlechtwetterfront - doch angenehm; die Schneeverhältnisse jedoch wie erwartet feuchtnass und tief.
Der Gang über den Gletscher zieht sich nun meist flacher hin; bei einer Felsinsel entledigen wir uns der Hochtourenausrüstung, und schreiten bald über blumenreiches Schrofengelände ab und hinunter bis zum Rein da Maighels.
Länger folgen wir nun diesem auf dessen rechter Seite, bis wir endlich zu Beginn der grossen Schwemmebene, ihn über eine mächtie Schneebrücke überschreiten können.
Nach einer kurzen Rast wandern wir nun gemütlich talauswärts bis zur Aussichtskanzel zur eindrücklichen Schluchtpassage bei Piogn Crap.
Länger und flacher im schönen Tal auswärts wandernd, gelangen wir zu P. 2263 unterhalb der Camona da Maighels CAS; die (frühe) Mittagsrast gönnen wir uns hier.
Die nun längere, vergleichsweise leicht weniger berauschende, Schlussetappe steht nun an: auf dem Fahrweg - auf welchem eine Kreuzotter hinüber wechselt - schlendern wir hinunter zu P. 2173 und weiter gemächlich zum Abzweig zur Badushütte auf P. 2056.
Erfreulicherweise leitet später der neu angelegte BWW unter den letzten Ausläufern des Pazolastocks nicht hinunter zur Passstrasse bei P. 1987, sondern führt uns, in etwa die Höhe einhaltend - mit einem kurz ruppigen Abschnitt, sogar seilgesichert - direkt Richtung Oberalppass.
Hier, auf der Sonnenterrase des Restaurants, erfreuen wir uns ob der äusserst gelungenen Tour während des Einkehrschwungs, bevor wir die letzten Meter zu Haltestelle Oberalppass zurücklegen, wo wir den Zug zurück in die heimatlichen Gefilde besteigen.
▲ 2 h 10 min (inkl. ¼ h Pause) bis Piz Borel
▼ 2 ½ h (inkl. 35 Min Pausen) bis Rast unterhalb der Maighelshütte
▼ 1 ¼ h bis Oberalppass
unterwegs mit Franz (BF), Seilschaftsführer Ernst, und Mitgliedern SAC Einsiedeln + Hoher Rohn

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