Königstour - die drei Höchsten im Schwarzwald


Publiziert von schkay , 2. August 2009 um 22:11.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Schwarzwald
Tour Datum: 1 August 2009
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2140 m
Abstieg: 2140 m
Strecke:56 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:A5 bis Freiburg Mitte, Zubringer Richtung Stadtmitte, dann rechts ab Richtung Todtnau, über den Schauinsland bis zum Hotel Halde. Dort sehr großer Parkplatz. Oder mit Zug bis Kirchzarten, dann mit SVG-Bus bis zur Halde oder alternativ zum Notschrei.
Unterkunftmöglichkeiten:- Hotel "Die Halde": www.halde.com - Wiedener Eck: www.wiedener-eck.de - Gisiboden: 07671/999821 - Präger Böden: www.praegerboeden.de - Krunkelbachhütte: www.krunkelbach.de - Unterkünfte am Feldbergpass. z.B. JH Hebelhof, www.jugendherberge-feldberg.de - Todtnauer Hütte: www.todtnauer-huette.de - Gasthof Stübenwasen: www.berggasthof-stuebenwasen.de - Waldhotel am Notschrei: www.waldhotel-am-notschrei.de Das lässt also diverse Möglichkeiten zum Start/Ende der Tour.

Salut zusammen,
okay, mit den Alpen kann mein geliebter Schwarzwald nicht mithalten. Aber die Rundtour über die drei höchsten Schwarzwald-Gipfel: Belchen (1414 m), Herzogenhorn (1415) und Feldberg (1493)  ist schon eine kleine Herausforderung. Vielleicht sogar für Alpenfreaks…
  • Start: Unterhalb vom Schauinsland - dem Freiburger Hausberg - am Hotel "Die Halde" (1143 m)
  • Halde - Wiedener Eck: Erst geht's über offene Matten mit schönen Blicken ins Münstertal dahin, dann verschwindet der Weg unterhalb vom Haldenköpfle im Wald, meist auf Forstwegen. Am Jetzenwald und bei einer der vielen alten Schwedenschanzen öffnet sich der Blick wieder. Bis zum Wiedener Eck nur wenig nennenswerte Auf- oder Abstiege.
  • Wiedener Eck - Belchen: Dass das Berghotel Wiedener Eck (1034 m) bei Westweg-Wanderern sehr beliebt ist, merke ich schnell. Nachdem ich schon um halb Acht an der Halde los bin, laufe ich pünktlich zum Frühstückende um 9 Uhr dort vorbei... Minütlich scheint das Hotel Westwegler auszuspucken. Kein Wunder, dass dort auch das hölzerne Westweg-Tor steht. Egal, von dort geht es über herrlich schöne schmale Pfade zum Belchen hoch. Auch wer Blaubeeren sammeln will, ist dort genau richtig. Je weiter nach oben, desto lichter wird der Wald und lässt immer wieder traumhafte Blicke ins Münstertal, über die Rheinebene bis zu den Vogesen hin zu. Kaum ist der Gipfel (1414 m) erreicht, wird es ziemlich trubelig - der Seilbahn sei dank. Und viele Radler schrauben sich auf der (zum Glück) seit ein paar Jahren für Autos gesperrten Straße ebenfalls zum Gipfel hoch.
  • Belchen (1414 m) - Aitern (620 m) : Die 7 oder 8 km hinunter ins Wiesental waren fast der schönste Teil der Tour. Durch luftige Wälder auf schmalen Pfaden, über ein paar sonnige Wiesen - herrlich! Erstaunlicherweise ist mir trotz Wochenendes auf der ganzen Strecke niemand begegnet. Dafür hatte ich direkt unterhalb des Belchen etwas Schiss: Da galt es eine Herde mit Rindern zu durchqueren, und ein Schild warnte: "Vorsicht, Bullen! Durchquerung auf eigene Gefahr". Erinnerungen wurden wach, als ich mich im Großen Walsertal mal nur durch einen Hechtsprung über den Weidezaun von einem heranstürmenden Jungbullen retten konnte. Dieses Mal ging aber alles glatt... Mittagessen im Gasthaus Rössle in Aitern. War okay, gab nix zu meckern.
  • Aitern - Geschwend (5 km): Ätzend! Glühende Hitze, kein Schatten, der Weg im Wiesental führt entweder direkt der Straße entlang oder auf Schotterpisten, auf denen dich alle fünf Minuten ein Traktor in weiße Staubschwaden einnebelt.
  • Geschwend - Gisiboden: Heart-Break-Mountain! Von 590 m geht's ratz, fatz auf 1180 m. Vor allem die ersten knapp zwei Kilometer haben's echt in sich: knackig steil! Da war ich am Anschlag und habe mich mehrmals gefragt, wieso ich nicht weiter bis nach Todtnau bin - und von dort mit dem Sessellift auf's Hasenhorn. Sei's drum, am Gasthaus Gisiboden wurde ich dann für die Plackerei entschädigt: Mit einem kühlen Weizen - und dem wärmsten Lächeln aus strahlend schönen blauen Augen der hübschen Bedienung. ;-))
  • Gisiboden - Präger Böden (1050 m): Dermaßen beschwingt bin ich die letzten 2,5 km meiner rd. 33 km Etappe praktisch auf einem Bein abgehüpft - rückwärts... Gut, der Präger Böden liegt nett, aber: Das 3er Team dort hat es organisatorisch leider nicht sooo im Griff. Das Bettenlager wirkt  ein wenig verlottert., gebrauchte Handtücher und alte Bettwäsche lagen noch rum. Man, was könnte man aus diesem Ding alles machen! Und am späten Abend musste ich dann leider noch den einzigen anderen Gast im Lager kennenlernen. Typ Soziologe (sooo gespürig!), aus Hamburg und auf der Stirn leuchtete gaaaanz groß das Wort "STRESS". Wäre ich doch nur mal bei den blauen Augen am Gisiboden geblieben... Geschlafen habe ich dennoch wie ein Stein.
  • Präger Böden - Herzogenhorn (1415 m): Hell will es diesen Morgen gar nicht werden, und am Himmel grollt und donnert es. 13 Grad im August und der Regen bleibt auch nicht aus... Erst einen Kilometer unterhalb vom Herzogenhorn wird es trocken - und ich frohlocke. Von der himmlischen Fernsicht (bis zu hin zu meiner zweiten Ski-Heimat am Titlis), die ich im Winter von dort oft schon genießen konnte  war nix zu sehen. Hin und wieder riss der Sturm die Wolken entzwei und ließ wenigstens den Blick hinunter nach Bernau oder zur Krunkelbachhütte frei. Als es heftig anfängt zu donnern, mache ich mich schleunigst auf den Weg, schließlich tropft es schon wieder ganz kräftig.
  • Herzogenhorn - Hebelhof (1230 m) -Todtnauer Hütte - Feldberg (1493 m) - St. Wilhelmer Hütte: Heijajei... ich war schon gut durchgefeuchtet, als ich an der Felberg-Passhöhe am Hebelhof angekommen bin. Und weil es munter weiterregnete, stand mein Entschluss fest: Scheiß auf den Feldberg! Da war ich doch schließlich schon oft genug - wenn auch meist auf Tourenski im Winter. Doch kaum bin ich an der Todtnauer Hütte, schon so halb am Gipfel vorbei, reißt es auf, ich seh die beiden Türme so 200 Höhenmeter über mir... und der Kay muss hoch! Oben angekommen ist natürlich wieder alles beim alten: kalt, starker Wind, Nebel, Regen, null Sicht. Dafür ist es ja zur Wilhelmer Hütte nur noch ein Katzensprung…
  • Wilhelmer Hütte - Stübenwasen - Notschrei - Halde: Hmmmh, die heiße Suppe, der Kaffee und der Mirallen-Schnaps wärmen mich wieder einigermaßen auf für die letzten 8 km über den Stübenwasen, Notschrei zur Halde. Klar, dass es wieder regnet, als ich mich auf den Weg mache, aber das bin ich ja schon langsam gewohnt... Der Weg bis zum Stübenwasen (der 5. höchste im Schwarzwald) ist echt schön. Von dort hätte man auf traumhafte Aussicht hinunter in den Gletscherkessel von Todtnauberg, ins Wiesental, zum Herzogenhorn... na ja, wenn die Wolken nicht wären. Ab dem Gasthaus Stübenwasen ist der  Rest des Weges ist eher langweilig.
Scheeeeee war's!!!!!
Gruß Kay
PS: Fotos folgen

Tourengänger: schkay


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