Spitzen-, Köpfe- und Hörner um Sünsersee und Furkajoch - über botanische Gräte


Publiziert von boerscht , 7. Juni 2020 um 13:20.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Bregenzerwald-Gebirge
Tour Datum: 6 Juni 2020
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 1250 m
Abstieg: 1250 m
Strecke:17,54 km

Überraschenderweise wurde die Grenze zu Österreich nun doch schon vor dem 15. Juni geöffnet. Das muss natürlich trotz mieser Wettervorhersage direkt ausgenutzt werden um endlich mal wieder am Projekt aller Gipfel des Bregenzerwaldes weiterzumachen. Nach dieser Tour fehlen nicht mehr viele, noch 3 Touren dann dürfte ich alle zusammen haben.

Furka Passtraße - Portlakopf - Portlahorn - Hübscher Bühel - Sünserspitze T3; 1:15 h:

Von er Furka Passtraße, an der es einige Parkmöglichkeiten nach dem Furka Joch gibt, gehts heute zügig mit Trailrunnern und Laufrucksack über die Portla Alpe hinauf ins Portlafürkele. Hier rechts ab ausgeschildert in Richtung Portlahorn. Am Wegrand lässt sich hier der Portlakopf auf ausgeschildertem Weg noch schnell mitnehmen. Der Abstecher bietet eine kurze Kraxelstelle und schon steht man am Kreuz des Portlakopfs mit schöner Aussicht zur Passtraße, Glatt-, und Türtschhorn sowie zur mächtigen Roten Wand.
Den kurzen Stichweg wieder zurück zum eigentlichen Wanderweg und weiter aufs Portlahorn, auf dem ich vor einigen Jahren schonmal im Zuge der Damülser Runde stand.
Da das Wetter für Mittag schlecht gemeldet ist, halte ich mich nicht lange auf und es geht übers Sünser Joch weiter auf den Hübschen Bühel. Von hier immer etwas unterhalb des Grates auf einfachem Wanderweg hinauf zur Sünser Spitze.
Der Gipfel und Grat fällt nach Norden senkrecht ab, nach Süden hin weiter Grasflächen. Eine schöne Gegend, Typisch Bregenzwerwald. Die Aussicht vom Gipfel wird durch aufziehenden Nebel etwas eingetrübt, wobei die markante Damüser Mittagsspitze gespenstisch aus diesem heraussticht.

Sünserspitze - Sünser See - Portlafürkle T2; 40 min:

Von der Sünserspitze geht es zügig weiter auf gutem Wanderweg hinab zum Sünser See. Naja so wirklich schön ist dieser Bergsee irgendwie nicht, da gibt es deutlich schönere. Vorbei an der Sünsalpe leicht ansteigend zurück ins Portlafürkle.
Schnee war bisher auf der ganzen Runde auf den Wegen nicht mehr anzutreffen, dies wird auch weiterhin so bleiben.

Portlafürkle - Hochrohkopf T4+, I; 30 min:

Die folgenden Gipfel des Hochrokopfs, Gerenfalben und Furkakopf hatte ich mir mal im Hinterkopf behalten um eventuell noch an die bereits gemachte Runde anzuhängen. Das Wetter schaut erstaunlicherweise weiterhin gut aus, es scheint sogar etwas die Sonne und die Wolken quillen noch nicht so wirklich auf. Hält noch 2-3 h so mein Gedanke. Also warum nicht noch die eventuell spannenden Gräte um diese Gipfel anhängen. Bisher war ich echt schnell unterwegs, das wird sich nun aufgrund des starken Bewuchses an den Gräten ändern.
Vom Portlafürkle geht es nun direkt auf dem Grat oder mal kurz in der Flanke dem dichten Gestrüpp ausweichend, hinauf auf den Hochrohkopf.
Der Grat ist wenig lohnenswert und ein ziemlicher Kampf. Eine Spur ist nur mit ganz viel Fantasie zu erkennen. Vor dem Gipfel gibts noch eine kurze Kraxelstelle bei dem es die Hände braucht (I). Allgemein ist der Grat nicht wirklich schwer (T4+). Ausgesetztheit gibt es aufgrund des Dickichts aus Stäuchern und Alpenrosen nicht. Angst vor kratzern oder auch Zecken darf man hier nicht haben. Würde ich sicher nicht nochmal gehen diesen Anstieg, aber er fügt sich eben gut in die Runde ein.

Hochrohkopf - Gerenfalben T4+, 30 min:

Vom Gipfel des Hochrohkopfs, welcher mit einem Holzpfahl markiert ist nun weiter über den doch erstaunlich langen Grat zum Gerenfalben. Hier ist die Wegspur etwas deutlicher, allerdings auch hier viel Gestrüpp. Jedoch lange nicht so viel wie am vorherigen Grat. Die ein oder andere kurze Kraxelstelle gibts auch hier. Ausgesetzt ist es nirgends. Etwas lohnenswerter, aber nich wirklich ein Highlight der Grat. Ist auch was für Individualisten und Gipfelsammler. Am Gerenfalben steht dann ein schönes Kreuz mit Sitzbank. Hier gönne ich mir eine erste größere Pause. Das Wetter sieht weiterhin stabil aus.

Gerenfalben - Furka Passtraße - Furkakopf - Furka Joch T4+, I; 1:15 h:

Um die Runde komplett zu machen, fehlt nun noch der Furkakopf. Da ich den grat zum Hochrohkopf nicht unbedingt nochmal zurück gehen will, entscheide ich mich für eine andere Variante. Vom Geranfalbem auf markiertem Wanderweg hinab zur Altgerachalpe und über den Forstweg nach dieser weiter hinab zur Passtraße.
Von hier suche ich mir eine geeignete Stelle aus um über etwa 200 Hm auf den Grat zwischen Hochrohkopf und Furkakopf aufzusteigen. Unten über Weidegelände, ein kurzes Stück durch Gestrüpp vorbei en einem Jägerstand geht dies eigentlich erstaunlich gut. Kurz vor dem Grat wirds nochmals etwas steiler, dann ist man oben. Hier findet sich wieder eine schmale Spur, welche über eine schmierige Kletterstelle (I) durch Gestrüpp hianauf zum Furkakopf führt. Der Gipfel befindet sich in einem Gestrüpp aus Alpenrosen. Auch nicht wirklich lohnenswert.
Auf wiederum schmaler Wegspur geht es den Grat entlang hiunter zum Furka Joch. Zur Passtraße muss über eine brüchige Stufe von etwa 3 m hinabgekraxelt werden. Die Blicke der Motorradfahrer die auf den Bänken des Kiosks am Pass sitzen sind einem hier garantiert wenn man aus dem Gebüsch gekrochen kommt.
Über die Passtraße nun die letzten paar hundert Meter zurück zum Parkplatz.

Die Runde um den Sünsersee bietet schöne Ausblicke und einfache Wanderwege über Wiesengelände. Die Gräte am Hochrohkopf, Gerenfalben und Furkakopf sind hingegen etwas für Gipfelsammler oder Leute die gerne Kontakt mit Gestrüpp haben. Eigentlich echt nicht lohnenswert, das schreit nicht gerade nach einer Wiederholung. Zu den vergangenen Touren im Allgäu mit teilweise irren Menschenmassen jedoch eine wilkommene Abwechslung. Keine einzige Person habe ich heute angetroffen.


Tourengänger: boerscht
Communities: Alleingänge/Solo


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