Die Alpe Süns ist immer eine Sünde wert - Eine Rundtour ab Oberdamüls


Publiziert von Grimbart , 11. November 2015 um 20:39.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Bregenzerwald-Gebirge
Tour Datum:31 Oktober 2015
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 5:15
Aufstieg: 840 m
Abstieg: 960 m
Strecke:ca. 14,9 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit der Landbuslinie 40 von Dornbirn, Bahnhof, nach Au, Gemeindeamt. Umsteigen auf die Linie 43 nach Damüls.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s.o.
Kartennummer:F&B WK 5364 (Hinterer Bregenzerwald, Kleinwalsertal, Damüls); ÖK25V 1224-Ost (Bezau)

Man mag es kaum Glauben, doch die Hochalpe Süns im hintersten Mellental liegt noch auf Dornbirner Gemeindegebiet und die Sünserspitze ist der höchste Gipfel des Bezirks Dornbirn. Das kam daher, dass die Alpe Süns früher zum Großteil den Emser Reichsgrafen gehörte und mit der Eingemeindung des Walserdorfes Ebnit im Jahre 1921 Dornbirn zufiel. An den Besitzverhältnissen hat sich deswegen nichts geändert, sie gehört weiterhin einer Emser Alpgenossenschaft. Alljährlich wird das Vieh in Schuttannen gesammelt um dann über beschwerliche Wege zur Hochalpe Süns aufzufahren.

Im Herbst, wenn die Saison vorbei ist, wird’s um diesen schönen Flecken im hintersten Mellental wieder ruhiger. Das weitläufige Gebiet ist von Damüls aus gut erschlossen und das engmaschige Wanderwegenetz bietet einem zahlreiche Kombinationsmöglichkeiten. Da für diesen Samstag eine grandiose Fernsicht vorhergesagt wurde, war für mich klar, dass ich die Alpe Süns mit einer Grattour kombiniere. Dafür bot sich die Gratwanderung von der Sünserspitze über das Portlahorn zur Oberdamülser Alpe an. Die Fernischt war an diesem Tag übrigens wirklich phänomenal und erreichte einen Radius von gut 100 Kilometern.

 

Hinter dem Parkplatz bei Oberdamüls trifft man auf den vom Kirchdorf heraufkommenden Wanderweg. Auf diesem nun hoch zu den Häusern von Herte, wobei man bei der ersten Wegverzweigung dem Weg nach links folgt und so auf den Fahrweg gelangt. Bei Herte nimmt man dann den nach links abzweigenden zu Beginn noch geteerten Fahrweg hinauf zur Oberdamülser Alpe.

Bei der Oberdamülser Alpe hält man sich weiterhin an den Güterweg. Mit ein wenig Höhenverlust geht’s auf diesem hinunter zum Wirtshaus Jägerstüble an der Furkajochstraße. Kurz vor Einmündung des Wegs in die Passstraße achtet man auf einen Wegweiser und wechselt nach rechts auf einen Steig. Es sind nun ein paar Bachläufe zu queren, bevor es über die südlichen, dicht bewachsenen Hänge des Portlakopfs zur Portlaalpe hinauf geht.

Von der Portlaalpe führt nun der Weg hoch zum Portlafürkele, wobei der „richtige“ Weg nicht ganz eindeutig sichtbar ist. Oben am Portlafürkele liegt einem nun das Alpplateau von Süns zu Füßen. Vom Fürkele nimmt man den untersten der drei Wege. Dieser führt hinab zu den Wasserböda, die ihrem Namen vollauf gerecht werden. Nach Querung eines Baches wechselt man auf die Schöneböda. Hier ist's nun weniger feucht als zuvor. Von diesen führt der Steig nun hinab in einen tiefen Graben. Neuerlich über einen Bach folgt nun ein kurzer Gegenanstieg zur Alphütte von Süns.

Die Alphütte lässt man links liegen und folgt den Wegmarkierungen nach rechts über die Alpweiden Richtung Sünser See. Nach Querung zweier Weidemulden und eine gute ¼ Stunde später ist dann der Sünser See erreicht, in dem einer Sage nach ein Stier hausen und sein Unwesen treiben soll. Ob's den Stier im Sünser See nun tatsächlich gibt mag ungewiss sein, gewiss ist jedoch, dass in den 70er Jahren ein Älpler samt Pferd im See ertrunken ist.

Vom Sünser See führt der Weg zunächst am Südufer entlang und danach über wellige Böden zum S-Grat der Sünserspitze. Dort angelangt geht’s stets rechts der Latschen steil hoch zur ersten Gratkuppe. Ab hier wird’s nun wieder flacher. Über eine zweite Graskuppe hinweg ist es nicht mehr weit bis zum Gipfel der Sünserspitze.

An der Sünserspitze war nun eine längere Rast angesagt. Die Aussicht, die von der Zugspitze im Osten bis zu Tödi und Claridenfirn im Westen reichte musste einfach genossen werden. Die klare und trockene Luft sorgte für scharfe Konturen und perfekte Fernsicht, sodass der nun folgende Wegabschnitt hinüber zum Portlahorn purer Genuss versprach.

Von der Sünserspitze führt der Steig zunächst einmal steil über den Grat hinunter. Danach geht’s stets rechts unterhalb des Grates die Höhe haltend durch die Hänge hinüber zum Sünser Kopf. Bei der letzten Gratscharte angelangt verließ ich den Steig und stieg über die steile Flanke zu diesem hoch. Sein Zweitname, Hübscher Bühel, beschreibt den Charakter des Sünser Kopfes jedoch wesentlich treffender. Nach kurzer Schaupause ging's nun weglos über den grasigen Südrücken hinunter zu einem Wegweiser. Hier geradeaus und weiter bergab in das weite Sünser Joch.

Vom Sünser Joch steuert man über den ausgeprägten und stellenweise schrofigen N-Grat das Portlahorn an. Etwa in der Hälfte des Aufstiegs bietet sich ein Abstecher zu dem kleinen Blauseeli an. Zum Schluss führt der Steig links um ein paar Felsen herum hoch zur Abdachung des Portlahorns mit dem Trangel Seeli. Hat man die Felsen hinter sich sind es nur noch wenige Meter bis zum höchsten Punkt des Portlahorns. Das GK steht allerdings auf der benachbarten um drei Meter niedrigeren südlichen Anhöhe.

Im Abstieg ging's vorbei am Trangel Seeli nach Süden bis zu einer Gratschulter mit Wegweiser. Hier nach links und am Rand der SO-Abdachung hinunter auf den kurzen SO-Grat. Mit ein wenig Auf und Ab folgt man dem Steig bis vor den letzten felsigen Gratsporn. Dieser Sporn wird neuerdings westlich umgangen. Geradeaus führende Steigspuren (und die Beschreibung im aktuellen AV-Führer) deuten allerdings auf die ehemalige Wegführung über diesen Sporn hin. Nun führt der Weg in zwei Kehren nach rechts hinab, danach entlang der dicht bewachsenen Hänge um den SO-Sporn herum und im Anschluss hinunter zu den Weiden der Oberdamülser Alpe.

Für den Rückweg nach Damüls wählte ich die Variante über das Sunnegg. So konnte ich den Anblick des Zitterklapfens ein wenig länger genießen. Vom Sunnegg hinab nach Herte hält man sich weiterhin an den Fahrweg, auch wenn man über die Grashänge direkt absteigen könnte. Bei Herte wechselt man schließlich auf den vom Aufstieg bereits bekannten Wanderweg und erreicht so relativ schnell das „Zentrum“ von Damüls mit Kirche und Gemeindeamt.

 

Gehzeiten:

Oberdamüls – Oberdamülser Alpe (ca. 30'') – Portlaalpe (ca. 50'') – Sünsalpe – Sünser See (ca. 50'') – Sünser Spitze (ca. 40'') – Hübscher Bühel – Sünser Joch (ca. 30'') – Portlahorn (ca. 30'') – Trangel – Oberdamülser Alpe (ca. 45'') – Sunnegg (ca. 20'') – Herte – Damüls, Kirchdorf (ca. 20'')


Tourengänger: Grimbart
Communities: Bregenzerwald


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»