Vordergamp und Gampberg - Eine Runde durch den Galinatobel
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Vom Walgau aus kaum einzusehen, weil im Sichtschatten des Gampberges gelegen, zieht vom äußeren Gamperdonatal ein gut vier Kilometer langes, von Jagd- und Alpwirtschaft geprägtes Hochtal bis an die Liechtensteinische Grenze. Eine schmucke Alpsiedlung, das Wechselspiel von Wald- und Alpflächen und die leichte Erreichbarkeit zeichnen dieses im nordwestlichen Rätikon gelegene Tal aus. Ein Naherholungs-gebiet für Jung und Alt, das sich besonders unter Mountainbikern größter Popularität erfreut. Das Ziel ist in der Regel die Alpe Gamp mit dem Berghaus Mattajoch. Aber auch als Stützpunkt für mehrtägige Hüttentouren hat sich Vordergamp etabliert. So führt zum Beispiel der Weitwanderweg "Min Weag" vom Nenzinger Himmel über das Gamptal nach Gurtis.
Über Güter- und Wanderwege gut erschlossen, lässt sich die Alpe Gamp ab Nenzing-Latz oder Gurtis über den Galinatobel in gut 2½ Stunden erreichen. Beide Ausgangspunkte sind werktags mit ÖPNV zu erreichen. An Sonn- und Feiertagen kommt man allerdings nicht umhin, aufs Auto zurückzugreifen. Aufgrund der stark eingeschränkten Parkmöglichkeiten bei Latz (Anmerkung: Nur drei öffentliche Stellplätze bei der Kapelle), tut man diesfalls besser daran, wenn man von Gurtis oder gleich vom Wanderparkplatz-Beschling aus startet.
Der Anstieg von Nenzing-Latz zur Gurtiser Parzelle Muggabill dauert in etwa eine ¾ Stunde und erfolgt fast ausschließlich durch den Wald. Hiezu geht’s zu Beginn von der Latzer Kapelle entlang der Straße Richtung Gampelün. Nach der Galinabrücke zweigt dann der Waldweg nach Muggabill ab. Auf der Westseite des Galinabachs verlaufend ist der Anstieg wenig spektakulär und bietet nur spärliche Ausblicke. Kurz vor Muggabill mündet der Waldweg schließlich in einen Fahrweg ein. Über diesen in einer Schleife hoch zu den Häusern und dort nach links auf einen Güterweg. Dieser führt nun flach hinein in den Galinatobel.
Über eine Holzbrücke hinweg auf die Ostseite des Galinabachs wechselnd, laufen hier die alternativen Zustiege vom Wanderparkplatz-Beschling bzw. von Latz zusammen. Weiterhin auf gutem, aber zusehends aufsteilenden Güterweg geht’s nun an Wildbachverbauungen und Talsperren vorbei durch den engen Galinatobel hoch zur Wildbachhütte. Hinter dieser verjüngt sich der Güterweg schließlich zu einem Wanderweg und führt nun wenig ansteigend durch einen reizvollen Spirkenwald empor zur obersten Talsperre. Einem eindrucksvollen Schuttfächer und Murbruch Einhalt gebietend, öffnet sich hinter dieser der Tobel zu einer eindrucksvollen – vom Galinakopf dominierten – Hochwanne.
Kurz nach der Talsperre verlässt man bei einer Bachrunse den Wanderweg zur Galinaalpe und wechselt nach links auf den Herrenweg. Dieser führt nun in Serpentinen aus dem Tobel heraus hinauf auf eine schmale Geländerippe. Über diese weiter bergan und einen Güterweg kreuzend erreicht man schließlich die Weideböden am Roßboden. Die Kapelle bei Vordergamp bereits erblickend, folgt man einem Fahrweg nach links hinauf zu einem Bildstock. Von links mündet hier der Alte Gampweg ein, über den dann der Abstieg nach Latz erfolgt. Vorerst steht aber noch der Aufstieg zur Alpe Gamp an. Dieser ist nun wieder von der gemütlicheren Sorte. Mit schönen Blicken zum Galinakopf und zu den zerklüfteten Felsflanken der Hohen Köpfe leitet der Fahrweg hinauf zur Alpe Gamp.
Die Alpe Gamp besteht aus gut 40 Gebäudeeinheiten und verfügt über eine eigene Sennerei sowie mit dem Gasthaus Mattajoch auch über eine (private) Schutzhütte. Die Kapelle und die Sennerei bilden dabei das Zentrum der Alpsiedlung und teilen diese zugleich in zwei Parzellen auf. Die eine schmiegt sich an die Wiesenhänge des Gampbergs und die andere an die Südostflanke der Lohnspitze. Beides Gipfelziele, die von der Alpe Gamp schnell erreicht sind.
Der Anstieg zum Gampberg zweigt gleich bei der Sennerei ab. Auf einem Feldweg hinauf zu den sonnengebräunten Hütten und zwischen diesen hindurch zu einem Wegweiser. Nun auf deutlichem Pfad nach rechts durch die Flanke hinauf auf eine Geländeschulter. Von dort kurz hinab in eine Einsattelung und anschließend direkt über den steilen Gipfelhang hoch zum Kreuz am Gampberg. Dieser bietet einen schönen, wenn auch nicht ganz freien Ausblick über den Walgau, das Große Walsertal und das Rheintal
Für den Abstieg zurück nach Vordergamp braucht man nicht wieder über den steilen Gipfelhang abzusteigen. Man kann auch dem Grat nach Osten bis zur Weidelichtung bei Garsälli folgen. Dort dann scharf nach rechts, traversiert man auf erdigem Pfad durch eine schöne Parklandschaft wieder zurück zur Einsattelung um anschließend auf bereits bekanntem Weg zu den sonnengebräunten Hütten der Alpe Gamp abzusteigen.
Für den weiteren Abstieg in den Walgau bleibt man bis zum Roßboden dem Fahrweg treu. Beim bereits erwähnten Bildstock wechselt man dann allerdings auf den alten Gampweg und kann so einige, wenn auch nicht alle Kehren des neuen Güterwegs abkürzen. Durchwegs gut ausgeschildert geht’s auf Waldwegen, mit kurzem Fahrweg Intermezzo, via „Brünneles Eck“ hinab zu einem Wegweiser oberhalb des Wieslerranks. Diese Kehre lässt sich nochmals auf einem nicht ausgeschilderten Pfad abkürzen. Danach hält man sich endgültig an den Fahrweg und folgt diesem bis kurz vor den Wanderparkplatz-Beschling.
Wer die Runde durch den Galinatobel von Gurtis oder Nenzing-Latz aus angegangen ist, der wechselt noch vor dem Wanderparkplatz-Beschling bei einem Holzplatz nach links auf einen Waldweg und folgt diesem hinab bis zu einer Wegkreuzung. So man zurück nach Gurtis muss, geht’s hier nun nach links in den Galinatobel hinein und anschließend via Muggabill hinaus nach Gurtis. Wer hinunter nach Latz muss, der hält sich geradeaus und steigt der Fortsetzung des alten Gampwegs folgend über einen Geländerücken ab, bis man schließlich auf einer Höhe von etwa 900m auf einen breiten Schotterweg trifft. Auf diesem nun in Kehren hinab zu den Häusern von Nenzing-Latz.
Gehzeiten:
Nenzing, Latz – Muggabill (ca. 45'') – Galinatobel, Herrenweg (ca. 45'') – Rossboden (ca. 40'') – Gamp Alpe (ca. 25'') – Gampberg (ca. 20'') – Gamp Alpe – Rossboden (ca. 35'') – Alter Gampweg – Nenzing, Latz (ca. 1' 15'')

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