Grosse Berner Oberländer: Tag 2 von 5, Gross Fiescherhorn


Publiziert von MunggaLoch , 29. Juli 2009 um 00:51.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Jungfraugebiet
Tour Datum:21 Juli 2009
Hochtouren Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE   CH-VS 
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 1400 m
Strecke:Mönchsjochhütte - Oberes Mönchsjoch - unter Walcherhorn durch - Walchergrat - NW-Grat auf Gross Fiescherhorn - durch zerklüfteter Gletscher - Walliser Fischerfirn - Finsteraarhornhütte

Fortsetzung von Tag 1...

Am Vorabend stellten wir das Programm um: Die Jungfrau würde wohl nicht klappen, weil zu viel Schnee am falschen Hang liegt. Und weil der Wetterbericht auf Donnerstag nicht mehr so gut hat, wären wir dann einen Tag zu spät am Finsteraarhorn. So entschlossen wir (also der Bergführer), dass wir am Dienstag über das Gross Fiescherhorn zur Finsteraarhornhütte gingen.

Die Nacht in der Mönchsjochhütte war: eng, heiss (nur Temperaturmässig, nicht wegen meinem Nachbarn), windig. Der Reihe nach: So wenig Platz zum Schlafen hatte ich schon lange nicht mehr. Und bei geschlossenem Fenster war es mit so vielen Leuten doch extrem heiss im Zimmer. Und als jemand das Fenster öffnete war es zwar nicht mehr so warm, dafür pfiff der Wind um die Hütte.

Ich war froh, als es Morgen war ;-)
Wir überquerten den Gletscher und folgten den Spuren vom Vortag. Ehrlich gesagt wunderte es mich, dass man diese nach solch einer Windnacht noch sah. Als es dann mehr Richtung Walchergrat ging, verschwanden die Spuren dann auch. Der Wind hat also ganze Arbeit geleistet.
Auf dem Walchergrat und danach auf dem Nordwestgrat ging es auf das Gross Fiescherhorn. Dies war doch eine gute Erfahrung. Der Grat war zum Teil recht hart und steil. Also schon kein Sonntagsspaziergang.

Nur kurz war die Gipfelrast um das Panorama zu geniessen. Wir wollten (und sollten) unbedingt durch die Spaltenzone runter sein, bevor das Wetter auf Nebel schaltet. So kletterten wir den Grat entlang Richtung Fieschersattel. Als es uns zu bunt wurde und es aussah wie wenn das Seil reichte, seilten wir uns im steilen Schnee gegen Osten ab.

Wir überquerten die grosse Schneefläche, wobei der Bergführer oft recht tief einsank :-( Wir wussten jedoch, dass die schwierigste Stelle erst noch kam. Der Gletscher ist sehr zerklüftet an einer Stelle. Und der Neuschnee machte dieses Spaltenlabyrint auch nicht einfacher. Da wir keine Spuren hatten, war der Adrinalinschub scho nicht unbeachtlich. Also Bungyspringen oder Achterfahren muss ich dieses Jahr nicht mehr... Aber nur einmal mussten wir ein paar Meter zurück, weil es wohl einen besseren Weg geben musste. Und auch gab ;-)

Danach folgte ein längerer Gletscherwackel über den Walliser Fiescherfirn. Ja, man kann da die Gedanken etwas kreisen lassen und Fragen des Lebens beantworten. Die letzten sieben Stunden tat einem nichts weh. Aber jetzt, wo man plötzlich Zeit hat, fragt man sich, ob das im rechten Fuss Schmerz ist? Oder ob es wohl an der linken Ferse eine Blase am bilden ist? Trotz diesen Unkonzentriertheiten sollte man trotzdem ab und zu auf die Spur schauen, denn es hat doch noch Spalten hier. Nicht grosse oder tiefe, aber die Füsse haben Platz drin ;-)

Ich freute mich schon auf ein kühles vergorenes Getränk auf der Terasse der Finsteraarhornhütte. Und zu meinem Erstaunen kreuzte noch ein mir bekannter Bergführer mit einer anderen Berg und Tal - Gruppe auf. Tja, die Bergwelt ist nicht immer so gross...

Und die Bergwelt ist auch nicht immer nett. Unter der Finsteraarhornhütte hatte eine kleine Gruppe die Zelte aufgeschlagen. Bitte liebe Leute, auch wenn "Sommer" im Kalender steht, schaut wo ihr eure Zelte aufstellt... (siehe Fotos...)

PS: Die GPS Daten von dieser Tour stimmen nicht ganz. Wie aber wohl jeder schon gemerkt hat ;-) Am Anfang brauchte das Gerät etwas, bis es merkte, dass es noch nicht korrekt ist. Und später auf dem Fiescherfirn merkte das GPS auch nicht, dass wir eine Pause machten und wanderte weiter ;-)

Weiter zu Tag 3...

Tourengänger: MunggaLoch


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Geodaten
 970.gpx Mönchsjochhütte - Gross Fiescherhorn - Finsteraarhornhütte

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