Östliche Karwendelspitze - 2537 m
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12.05.1985: Früh fuhr ich zu Hause los, um dann beim Alpenhof in Hinterriß zu parken. Zuerst mit den Ski am Rucksack ins Johannistal. Das zog sich, da der Steig durch starke Erosionen tw. beschädigt war. Tw. auch erhebliche Schäden im Wald durch Sturm. Deshalb hatte man wohl auch eine riesige, breite Forstautobahn in das Johannistal gebaut, um die Aufarbeitung des Holzes zu erleichtern. Kurz vor dem kleinen Ahornboden begann der Schnee. Der Ahornboden mit seinen markanten Bäumen und den kleinen Holzhäusern sah wie immer sehr schön aus. Nach einer kleinen Brotzeit fellte ich an und zog Richtung Westen hoch. Aus den Wänden der Kaltwasser- und Birkkarspitze donnerten pausenlos Lawinen, nachdem die Sonne herausgekommen war. Eine Lawine ergoß sich geschlagene fünf Minuten in Kaskaden ins Tal. Das war schon sehr beeindruckend. In sicherer Entfernung stieg ich durch das Unterfilztal hinauf zum Hochalmsattel (1803 m). Dort konnte ich einige Schneehühner beobachten. Das Wetter war gemischt, besserte sich aber zusehends. Ich querte dann nach Norden in Richtung Grabenkar. Dort kam mir ein Tourengeher entgegen, der schon die Östl. Karwendelspitze bestiegen hatte. Er erzählte, daß die Verhältnisse gut und sicher sind. Bei sehr starker Sonnenstrahlung zog ich das Grabenkar hinauf. Als es immer steiler wurde, kam ich kräftig ins Schnaufen und Schwitzen. Es war auch recht mühselig, in dem schweren, von Lawinen durchfurchten Schnee zu spuren, vor allem im linken, oberen Teil des Kars. Ein bisserl mulmig war es mir schon, da immer wieder kleine Schneebretter an der Oberfläche abrutschten. Dennoch schaffte ich es, auf den Grat und dann zum Gipfel zu kommen. Zum Gipfelkreuz selbst traute ich mich nicht, da hätte ich einen etwa 10 m hohen Abbruch überwinden müssen. Meine Steigeisen lagen leider zu Hause. Ich machte eine nur kurze Brotzeit, da dort oben ein heftiger Föhnsturm blies. Wunderbare Sicht auf die Karwendelberge. Obwohl ich recht spät dran war, war der Schnee gut zu fahren; tw. sogar optimaler Firn. Das änderte sich ab dem Hochalmsattel. Der Schnee wurde so stumpf, daß ich tw. nur mit kräftigem Anschieben zum Kleinen Ahornboden gelangte. Dann langer Hatscher bis zum Auto. Da war ich ganz schön groggy, aber auch zufrieden über diese landschaftlich so schöne Tour. Kaum Leut unterwegs.
Tourengänger:
Woife

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