Östliche Karwendelspitze - Alternativ Anstieg über den östl. Wank


Publiziert von kardirk , 2. November 2022 um 19:58.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Karwendel
Tour Datum:31 Oktober 2022
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Mountainbike Schwierigkeit: ZS - Fahrtechnisch anspruchsvoll
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 700 m
Strecke:8 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Fahrt mit dem E-Bike zum kleinen Ahornboden auf guter Forststrasse leicht - 40min, Schluchtweg neu gemacht und gut befahrbar. Karrenweg zum Hochalmsattel recht ruppig und schottrig - anspruchsvoll gut 30 min. Runter nicht leichter. 1:10 auf, Gut 15 km.

Der Östl.Karwendelspitze ist nach Süden eine breite steile Grasschrofenflanke vorgelagert, die Wank genannt wird. Der Normalaufstieg vollzieht sich über den flacheren westlichen Teil. Der östliche gegen das Grabenkar gelagerte Teil ist deutlich strukturierter, es gibt eine kleines plattiges Kar im oberen Bereich, das gegen das Grabenkar von einem felsigen Rücken und einem durch plattigen Fels abgesetzten Grasrücken begrenzt wird.
Über dieses Gelände hatte ich einen etwas interessanteren Anstieg auf die ÖKS erspäht und wollte Ihn schon vor 3 Tagen ausprobieren. Trotz gutem Wetter war ich ich selbst jedoch nicht in der richtigen mentalen und physischen Disposition und war über den Normalweg aufgestiegen. Beim Abstieg hatte ich jedoch das Terrain nochmals von unten genauestens inspiziert und war nun sicher, wo es langgehen könnte.
Also machte ich mich 3 Tage später nochmals auf. Die Fahrt hinauf zum Hochalmsattel ging diesmal noch flotter - Dank E-Unterstützung - allerdings kam mir der Karrenweg nun noch schottriger vor. Bei der Abfahrt stürzte ich dann doch tatsächlich im oberen Bereich - allerdings Gott-seri-Dank nicht schwer, dazu war ich dann doch zu vorsichtig unterwegs - vielleicht auch aus diesem Grunde, denn zwei andere Biker fuhren später recht flott und unbekümmert die holprige Strecke an mir vorbei hinab.

Der alternative Anstieg gliedert sich in 3 Abschnitte:
Zunächst gehts es relativ unschwierig über steile Gras und Felsschrofen unter Umgehung der plattigen Stellen gut 300hm aufwärts. Einstieg war dabei vom Normalweg ab, dort wo er zum erstenmal steil in den Grasschrofen ansteigt. Hier stieg ich in östlicher Richtung, zunächst einer flachen Runse folgend, dann im Zickzack über die diversen Rücken hinauf bis unter die plattigen Abbrüche etwa in halber Höhe. Unterhalb querte ich steil aufwärts Richtung Grabenkar bis ich den senkrechten Abbruch zu diesem erreichte.
Bis hierher T4, mit einzelnen Ier Stellen
.
Den plattigen Aufschwung zum steilen Grasrücken darüber erstieg ich nun nach links über ausgesetzte Grasschroffen kletternd und stand sogleich vor der absoluten Schlüsselstelle der Route, einem ca 15-20m hohen plattigen Felsriegel. Zunächst ging es auf kleinen Graspolstern und an einer Regenrille mittels Reibung ganz gut aufwärts, dann stellte sich eine kurze knackige Stelle in den Weg, eine kurzer verschneidungsartiger Riss, bauchig, rechts kleinsplittriger aber griffiger Fels, links glatte Platten. Hier galt es kräftig zuzugreifen und mit wenigen Zügen sich hinauf zu ziehen, für mich absolut grenzwertig, ich denke ein glatter IIIer, wenn auch nur für 2-3 Meter. Darüber wird das Gelände im steilen Gras sofort wieder deutlich einfacher. Ich stieg weiter hinauf bis ich wieder zum Abbruch gegen das Grabenkar kam. Dann direkt nach links gegen den felsigen Rücken, der mittels einer steilen, aber gut gestuften kaminartigen Rinne gut zu erklimmen war. I-II, etwas brüchig, 1 Stemmstelle.
T5, I-II-III.

Dann waren die Schwierigkeiten überwunden, der letzte Abschnitt (ca.150hm) war leicht und unschwer über den breiten Gratrücken gegen den Kreuzgipfel. Gehgelände, T3.

Weiter zum Hauptgipfel über die kleine Scharte (Abstieg über die Rinne leicht, I, zurück direkt neben dem Aufschwung hoch - netter kurzer IIer) , wo ich nur eine kurze Rast machte, denn es blies ein kräftiger Fön.
Abstieg wieder über das Grabenkar.

Fazit: Durchaus lohnende Alternative zum "normalen" Weg, die auf kurzer Passage allerdings ziemlich fordernd wird - eventuell gibts da noch ein paar leichtere Alternativen.
Man sollte genügend Erfahrung mit weglosem Steigen haben, absolute Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und Klettern bis III (auch wenn's nur wenige Meter sind!!) - nix für Anfänger.
Heute war ne Menge los, beim Aufstieg kamen mir schon 3 Leute entgegen, am Gipfel dann nochmals 3 und im Abstieg im Grabekar sah ich beim Aufstieg auch noch 2 absteigen - kein Wunder bei dem Wetter.

Tourengänger: kardirk


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