Carì

Per Zufall entdecke ich den Schneeschuhpfad bei Carì, weit oberhalb der Leventina. vertrauensvoll fahre ich den Strassen entlang, welche mir vom Navi empfohlen werden. Kurz nach Osco (bei Vigera) gelangen wir an ein Fahrverbotsschild - vermutlich steht dies nur im Winter? Da die Strasse im Winter nicht geräumt wird - wie wir später auf der Schneeschuhtour bemerken. Kurvig geht es deshalb über die zweite Zufahrtsstrasse für's Bergdorf Osco auf direktem Wege nach Faido hinuter. Beim Spital von Faido fahren wir mit dem PW wiederum eine kurvige Strasse hinauf, bis Molare, wo wir vom Verkehrsdienst aufgehalten werden. Die üble Nachricht: Die Parkplätze in Carì sind voll! Kurze Wartezeit später lässt uns der Verkehrsdienst hinauf fahren - die vielen Besucher des kleinen Ferien-/Bergdorfes parkierten nun entlang der Strasse - wie wir bei der Heimfahrt mit erstaunen feststellten sogar bis nach Molare hinunter. Die meisten stürmten jedoch ins Skigebiet, was uns nicht gross störte. Dennoch empfehle ich das Dorf bereits in frühen Morgenstunden oder noch besser unter der Woche zu besuchen.

Hoffnungsvoll konnten wir noch einen Parkplatz entlang der Strasse am Ausgang des Dorfes ergattern. Beim ersten grossen Parkplatz im Dorf trafen wir auf einen Marktbetrieb mit lokalem Käse & Fleisch sowie Winterkleidern aus Spanien? - so das Autokennzeichen des einen Marktstandbetreibers. Wir lassen uns den Spass nicht nehmen und geniessen die ersten hundert Meter im Skigebiet auf dem Zauberteppich der Kinderpiste :-D Oben angekommen montieren wir jedoch die Schneeschuhe und  watscheln die ersten paar hundert Meter auf dem gepflügten Weg, mitten durch Ferienhäuser. Am oberen Rande des Feriendorfes starten wir in den wunderschönen Trail, welcher uns schon bald an der Capanna Prodör vorbei führt. Wir entscheiden uns den Schneeschuhpfad im umgekehrten Uhrzeigersinn zu begehen und so die Höhenmeter gleich zu Begin zu vollbringen.

Im Zickzack geht es teilweise steil hinauf. An einem sonnigen Plätzchen entscheiden wir uns zur Mittagszeit unsere Mittagspause zu machen und geniessen mit bester Aussicht unser Sandwich. Nach weiteren Höhenmetern erreichten wir schon bald die Baumgrenze, wobei der märchenhafte Anblick der verschneiten Landschaft mit den schönen Tannen noch intensiver daher kam. An der Mittelstation Brusada vorbei erreichten wir den höchsten Punkt der Rundwanderung. Von nun an konnten wir auf einem stetig angenehm verlaufendem Weg hinunter nach Tic Cattaneo watscheln, wobei ich oberhalb im Gebirge dutzender möglicher Skitouren für mich entdeckte - ich war bestimmt nicht zum letzten Mal hier :-)

 Abwechselnde Waldabschnitte und Waldlichtungen später erreichten wir motiviert die Alp Tic Cattaneo, wo wir eine kleine Pause machten. In Tic Cattaneo trafen wir auf viele Berggänger, welche direkt von Osco her aufgestiegen sind. Aufgrund des Überflusses an Tagestouristen in Carì sicher eine lohnende Alternative.

Der Weg zurück nach Carì verläuft ungefähr durchwegs auf derselben Höhe. Da meine Jungs dermassen motiviert unterwegs waren, wanderten sie an der Abzweigung Richtung Capanna Prodör vorbei (Der Schneeschuhpfad würde an der Capanna Prodör vorbei führen, jedoch waren die Spuren auf unserem Wege um vieles eindeutiger). Der von uns gewählte Weg führt kurze Zeit später auf die Durchfahrtsstrasse Osco - Carì, welche mit etwa einem halben Meter hohem Schnee bedeckt war. Zurück in Carì waren wir erschrocken ab der Blechlawine. Die Parkplatzanlage ist riesig und trotzdem genügte dieser am heutigen Tage nicht - es waren rund doppelt so viele PW's wie Parkplätze angefahren. Trotz dieses Beigeschmackes habe ich eine wunderbare Oase oberhalb des Valle Leventina gefunden, in welche ich bestimmt wieder einmal zurück kehren werde - ob Sommer oder Winter, die möglichen Wanderungen in diesem Gebiet dürften in weiteren wunderbaren Erlebnissen resultieren.