Nepal Teil 3: Namche Bazar - Dole - Gokyo: Ama Dablam, Everset und co. in Sicht


Publiziert von boerscht , 22. Dezember 2019 um 04:28.

Region: Welt » Nepal » Khumbu
Tour Datum: 6 November 2019
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: NEP 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2630 m
Abstieg: 1315 m
Strecke:26 km

Nach der gestigen Tour zur besseren Akklimatisierung, fahren wir nun mit unserem Trekking nach Gokyo fort. Der Gokyo Trek ist deutlich weniger stark frequentiert als der Everest BC Trek, welcher nicht dieses Tal nach hinten führt. Ich gebe jeweils den Tag an, an welchem wir uns im Verlauf der Reise auf dieser Etappe befinden, so kann man die Akklimatisation etwas nachvollziehen, gerade da wir doch etwas schneller unterwegs waren, als auf dieser Route von Tourenanbietern üblich ist.

Tag 6 (06.11.): Namche Bazar - Mong La - Dole 11 km, 1210 m ↑, 600 m ↓:

Noch vor Sonnenaufgang verlassen wir unser Hotel in Namche mit den schweren Rucksäcken. Zunächst gehen wir durch die Stadt hinauf zum Sagarmatha Nationalpark Museum und dem dahinter liegenden Viewpoint. Einen Sonnenaufgang gibts hier zwar nicht wirklich, da die Sonne erst sehr spät über die Berge kommt, jedoch ist es heute klar und man hat eine geniale Aussicht auf die Wand des Lhotse, den Everest und einen kleinen Teil der Ama Dablam. Das erste Mal, dass wir diese Berge zu sehen bekommen. Da staunen wir nicht schlecht. Die Wand des Lhotse sieht wirklich gigantisch aus. Nach vielen Fotos und einem kurzen Abstecher ins Museum gehts nun auf den Trek. Vorher deckt sich zumindest Niklas allerdings noch mit 10 Snickers ein. Die sind hier in Namche noch schön billig. Die Essenspreise steigen generell, je weiter man von Namche entfernt ist an, was ja auch irgendwie logisch ist. Ich kauf mir blöderweise keine und muss so den rest des Treks bei den andern beiden Schokoriegel schnorren.
Bis ins Dorf Kyangjuma befinden wir uns auf dem klassischen Everest Basecamp Trek. Das merkt man sofort. Auch wenn wir noch recht früh dran sind ist hier die Hölle los, wobei wir trotz unseren schweren Rucksäcken deutlich schneller unterwegs sind als alle anderen hier. Jüngere Leute so wie wir zwischen 20 und 30 sind hier bis auf einige Träger, keine unterwegs. Aufpassen sollte man beim Überholen von Yaks und Maultieren. Dies immer auf Bergseite des Weges. Niklas wurde einmal von einem Yak ziemlich umgehauen. Auch zu erwähnen ist, dass die Gegend extrem trocken und staubig ist. Daher laufen wir fast immer mit Tuch vor dem Mund, um uns den gefürchteten "Khumbu Husten" zu ersparen. Dies klappt auch gut und wir haben keine Probleme die ganze Reise über.
Kurz nach dem Dorf Kyangjuma zweigen wir dann endlich vom Everst BC Trek ab. Es geht nun nach Norden ins Tal nach Gokyo hinein. Der weg hinauf in das nächstgelegene Dorf Mong La ist schön angelegt und bietet durchwegs eine herrliche aussicht auf den wohl schönsten Berg der Welt, die Ama Dablam. Diese präsentiert sich heute bei bestem Wetter prächtig und wir kommen aus dem schwärmen nicht heraus. In Mong La setzen wir uns auf die Terrasse einer Lodge mit bester Aussicht zur Ama Dablam und gönnen uns ordentlich was zu Mittag essen. Da das Wandern in der höhe mit Rucksack doch viele Kalorien verbrennt, bestellen wir uns jeder eigentlich immer 2-3 verschiedene Essen, sonst werden wir irgendwie nicht satt, so wirklich narhhaft ist das Essen hier nicht. Wir verzichten auch die ganze Zeit über auf Fleisch und essen vegetarisch, was jedoch kein Problem ist und ich eventuell sogar zu Hause beibehalten werde, es geht eben auch ohne Fleisch.
nach vielen Fotos von der Ama Dablam kommt zu usnerem erschrecken erstmal ein ziemlich langer Abstieg fast bis ins tal hinunter. 350 m runter, welche danach wieder rauf müssen, puhh. Der weitere Weg ins Dorf Dole zieht sich dann noch ganz schön in die Länge. Zunächst durch Wald, dann über Treppen hinauf bis ins Dorf. Eine Unterkunft ist auch hier schnell gefunden. Die biligste am ganzen Trek. nur 100 Rupien, umgerechnet etwa 80 Cent hat ein Doppelzimmer Zimmer hier gekostet.
Leider zieht am Abend Nebel auf und es herrscht null sicht. Also mal keine Foto-Action sondern einfach im Essraum chillen und Tee trinken.

Tag 7 (07.11.): Dole - Dole Peak P.4670 - Dole 3 km 600 m, 600 m ↓:

Zum Sonnenaufgang wollen wir noch etwas über dem Dorf hinauf gehen. Südlich des Dorfes befindet sich ein breiterer Grat, auf dem ein Weg hinauf zu einer kleinen Stupa mit Gebetsfahnen führt. Den checken wir mal aus. Bis die Sonne kommt dauert es dann doch etwas länger als gedacht und wir stehen noch etwas frierend in der Kälte rum. Der Sonnenaufgang ist dann jedoch super und es hat eine tolle Morgenstimmung mit den 6000ern Kangtenga und Thamserku im Hintergrund des Tales.
Ich hab irgendwie noch den Drang auf einen Gipfel einige hundert Meter höher zu gehen. Die andern beiden sind am Morgen jedoch nicht so motiviert, also ziehe ich auf eigene Faust los. Nix dabei ausser die Kamera gehts hinauf. Zu meinem erstaunen findet sich eine schmale Wegspur, welche im Zickzack bis fast auf den Gipfel führt. Die letzten Meter müssen etwas gekraxelt werden. Das Handy zeigte mir eine Höhe von etwa 4.670 m an. Puh doch nochmal schnell 6000 Höhenmeter noch vor dem Frühstück gemacht. Die Höhe bereitete mir bis auf etwas schwereres Atmen zum Glück keine Probleme. Leider hab ich vom Gipfel keine Bilder, da mir der Kameraakku ausgegangen ist und der Ersatzakku unten bei den anderen geblieben ist. Die Aussicht oben war jedoch super. Bei guten Bedingungen dürfte man auch ins Tal in Richtung Gokyo und Cho Oyu eine tolle Sicht haben. Diese Richtung war jedoch heute wolkenverhangen. Zügig renne ich wieder zu den andern runter. Die Morgenstimmung ist immer noch super, und so machen wir noch ein kleines Fotoshooting für eine schweizer Outdoormarke, welche Ramoa und mich dankenderweise auf dem Trip gesponsort haben.

am selben Tag: Dole - Machermo - Gokyo 12 km, 820 m , 115 m :

Wieder in zurück in der Lodge gibts nun endlich Frühstück und wir kochen uns noch einen Kaffee auf dem Gaskocher. Ja, Niklas hat Gas, Kocher, Kaffee und Kaffeepresse in seinem Rucksack dabei. So gibts auf dem Trek nach belieben frischen Kaffee, sehr schön.
Bei herrlichem Wetter gehts den Weg entlang nach Machermo. Dieser ist breit und leicht ansteigend. Nahc Machermo gilt es nochmals einige Höhenmeter abzusteigen. Bis heir dauer es schon eine ganze Weile, bis Gokyo sinds heute immerhin 12 km. In Machhermo Mittagessen in einer der vielen Lodges. Überall hängen am Trek übrigens Banner eines großen schweizer Tourenanbieters, wie ich finde etwas aufdringlich und ziemlich übertrieben.
Am Talschluss hinter Machermo zeigt sich eindrücklich der Spitze Zacken des Kyajo Ri, welcher über 6000 m hoch ist.
Nach der Stärkung gehts weiter in Richtung Gokyo. Das Gelände wird zunehmend karger und wir gewinnen gleichmäßig an Höhe. Auf der linken Talseite gehts nun in Moränengelände des riesigen Ngozumpa Gletschers, welcher fast vollständig mit Schutt bedeckt ist. Vorbei an den ersten beiden Seen erreichen wir am Abend Gokyo auf nun 4.750 m Höhe. Ramona und Niklas haben beide etwas Kopfschmerzen. Nachdem wir bei der empfehlenswerten Lodge direkt am See eingechekt haben, gehts noch zum Sonnenuntergang aud die große Seitenmoräne des Ngozumpa Gletschers direkt über dem Dorf.
Der erste richtige Sonnenuntergang den wir hier im Himalaya erleben. Und der ist gewaltig. Der eindrucksvoll vergletscherte Berg Cholatse sticht aus dem Nebel heraus. So auch Kangtega und Thamserku, welche über dem Nebelmeer im Tal stehen. Ein richtig eindrucksvolles Spektakel, bei dem die Kameras heiß laufen. Als die Sonne dann weg ist, wirds eisig kalt und wir verziehen uns schnell wieder in den geheizten Aufenthaltsraum der Lodge. Hier diskutieren wir ausgiebig, was nun mit dem Kopfeh der beiden anderen morgen möglich ist. Gokyo Ri, Ngozumpa Tse oder auch der Renjo La Pass stehen auf unserer Liste. Im Gebiet um Gokyo wollen wir uns 2-3 Tage Zeit lassen um die tolle Gegend zu erkunden. Letzendlich fällt die Entscheidung auf den Renjo La Pass und Ausschlafen am Morgen, was wir uns glaube auch mal verdient haben.

Tourengänger: boerscht
Communities: Photographie


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Kommentare (2)


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Linard03 hat gesagt:
Gesendet am 22. Dezember 2019 um 08:38
> gerade da wir doch etwas schneller unterwegs waren, als auf dieser Route von Tourenanbietern üblich ist
bis Gokyo unterscheiden wir uns jedenfalls noch nicht bezgl. Tempo … ;-)
Im Ernst: auch an uns sind jeweils einzelne vorbeigerannt; die waren dann wohl einfach ca. 1 Std. vor uns in der nächsten Lodge; wir haben uns dann gefragt, wozu die Rennerei? Vom Routenablauf her konnten wir keine Unterschiede von Gruppen- zu Einzelunternehmungen feststellen.

> Puh doch nochmal schnell 6000 Höhenmeter noch vor dem Frühstück gemacht
da kommt nicht mal Dani Arnold ran … ;-)

Ama Dablam bleibt mein Favorit - aber Cholatse & Co. sind ebenfalls phantastisch, da gebe ich Dir recht. Es gibt halt unzählige schöne Berge in dieser Region!

Gruss,
Richard

boerscht hat gesagt: RE:
Gesendet am 22. Dezember 2019 um 17:03
Haha upps, na ganz so viel waren es dann wohl doch nicht...
Naja wir sind unterwegs eher schnell gegangen, da wir immer viele Foto Pausen machen und je am Morgen, bzw. Abend erst in der Lodge einchecken wollen und im dann nochmals zum Sonnenuntergang-/ Aufgang wo rauf gingen. So hatten wir da dann weniger Stress.

Grüße, Adrian


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