Von Langen zur Kaltenberghütte - Eine Hitzeflucht an den Arlberg


Publiziert von Grimbart , 1. Dezember 2019 um 15:11.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Verwallgruppe
Tour Datum:25 Juli 2019
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   Arlberg 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 890 m
Abstieg: 890 m
Strecke:ca. 11,75 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit den ÖBB nach Langen a. Arlberg oder von Bludenz, Bahnhof mit der Buslinie 90 nach Langen a. Arlberg.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s.o., alternativ bereits Buslinie 90 ab Stuben, Hotel Post
Unterkunftmöglichkeiten:Kaltenberghütte (DAV)
Kartennummer:Kompass Nr. 32 (Bludenz, Schruns, Klostertal); AV-Karte Nr. 3/2 (Lechtaler Alpen / Arlberggebiet)

Die am Vortag in Bludenz gemessenen 35,8° sollten noch einmal getoppt werden und ein Ende der Hitzewelle war damit noch nicht in Sicht. Vielmehr sollte deren Höhepunkt erst an diesem Donnerstag erreicht werden. Also nix wie ab in die Berge. Nach den Anstrengungen des Vortags stand mir der Sinn aber mehr nach geruhsamen Chillen auf einer der schönsten Vorarlberger AV-Hütten. In außergewöhnlich schöner Lage, hoch über dem hintersten Klostertal an den Hängen der Albona Alpe gelegen, darf sich die Kaltenberghütte durchaus dieses Prädikats rühmen. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass sie ob der verhältnismäßig kurzen Zugänge keineswegs überlaufen ist. Und wer's nicht glauben mag, der soll sich vor Ort doch einmal selbst überzeugen. Am Besten ab St. Christoph via *Berggeistweg und Maroiköpfe.

 

Das war auch meine Route bei meinem *letzten Besuch vor acht Jahren. Für dieses Mal entschied ich mich aber schon der schnellen Erreichbarkeit wegen für die weitaus kürzere Runde ab Langen über die Albona Alpe. Beim Langener Bahnhof braucht man zu Beginn aber nicht – wie die Wegweiser suggerieren – hinauf zur Kirche gehen um dort dann nach rechts wieder zur Alfenz abzusteigen, sondern man kann gleich am Bahnhofsgebäude vorbei nach hinten zu einem Parkplatz spazieren und dort dann auf einem Fußweg entlang der Alfenz zur Brücke vorlaufen.

Über diese hinweg dreht der Fahrweg nun nach Süden ab und führt in zahlreichen Kehren durch den Schwammwald hoch zur Unteren Bludenzer Alpe. Auf etwa 1.400m achte man auf einen Wegweiser, der auf eine Abkürzung aufmerksam macht. Im spitzen Winkel nach rechts folgt man einem Ziehweg vor zum Albonabach. Dort unter den Hochspannungsleitungen hindurch geht’s nun auf matschigem Pfad über die feuchten Wiesen des Kressigbödli hinauf zur Unteren Bludenzer Alpe.

Den kühlenden Wald hinter sich lassend geht’s ab der Unteren Bludenzer Alpe – bis auf einen kurzen Abschnitt – stets in offenem Gelände hoch zur Kaltenberghütte. Ein Zwischenstopp kann bei der Oberen Bludenzer Alpe eingelegt werden. Bis dorthin hält man sich an einen Ziehweg, der entlang des munter vor sich hinplätschernden Albonabachs bis unter die Stufe im hintersten Winkel des Alptals führt. Dort dreht der Weg dann nach links ab und windet sich – nach Querung des Albonabachs – in ein paar kurzen Kehren über die Steilstufe hinauf zu einem Waldgürtel. Nach der stehenden Hitze im Hochtal eine willkommene Wohltat. Danach zieht der Weg wieder weniger anstrengend in ein paar Schleifen über die Weiden hoch zum gedrungenen Alpgebäude der Oberen Bludenzer Alpe.

Mit herrlichen Ausblicken in das benachbarte Lechquellengebirge wechselt man bei der Oberen Bludenzer Alpe nach rechts auf einen Pfad, der zunächst entlang eines Rückens, später durch ein Tälchen empor leitet zu einem Boden. Nun ist es nicht mehr weit bis zur Kaltenberghütte, wenngleich die letzten 90 Höhenmeter durchaus noch schweißtreibend sein können. Vor allem dann, wenn sich die Sonne als unerbittlicher Gegner präsentiert. Da heißt man ein kühlendes Lüfterl gern willkommen, das einen beim finalen Anstieg über die Hänge der Albona Alpe unterstützt. Aber das Ziel ist ja nicht mehr fern! Peu a peu sich empor arbeitend, steht man gute 10 Minuten später vor der herrlich auf einer Bergschulter gelegenen Kaltenberghütte. Es ist vollbracht und das „Hütten-Chillen“ kann beginnen.

Seit meinem letzten Besuch vor acht Jahren hat sich an der Kaltenberghütte aber doch so einiges getan. Und zwar durchwegs im positiven Sinn. So wich die Baracke des alten Winterraums einem modernen Holzbau und die herrlich nach Westen ausgerichtete Terrasse wurde neu gestaltet und verteilt sich nunmehr auf drei Ebenen. Das wichtigste hat sich aber nicht geändert, die feinen Ausblicke, die sich nun in einem Liegestuhl in aller Ruhe genießen lassen. Das „Ländle“ liegt einem hier oben sprichwörtlich zu Füßen.

Nach 4 ½ Stunden Chillen mahnten aufziehende Wolken zum Aufbruch. Von der Hütte hinab zum bereits erwähnten Boden, wendet man sich dort nach Norden und steigt – mit freiem Blick zu den Gipfeln des Erzberggrats – gemächlich durch die Hänge der Albona Alpe hinunter zu einem Plateau. Ein paar Bachläufe querend geht’s zunächst in östlicher Richtung über dieses hinweg, anschließend wieder nach Norden abdrehend unter einer Hochspannungsleitung hindurch und mittels Holzstegen über ein Moor hinab zum versteckt liegenden Stubener See.

Ab dem Stubener See führt ein stark in Mitleidenschaft gezogener Steig über eine dicht bewachsene Steilstufe steil bergab nach Stuben. Bei einem Fischteich auf den Jakobsweg stoßend hätte man hier nun die Möglichkeit nach Stuben vor zulaufen um dort dann die Buslinie 90 nach Langen a. Arlberg bzw. Bludenz zu nehmen. Alternativ kann man aber auch dem Jakobsweg talaus nach Langen a. Arlberg folgen. Da man dabei aber großteils auf der alten Arlbergstraße unterwegs ist, ist diese Variante nicht unbedingt attraktiv. Vor allem dann nicht, wenn – so wie heuer – diese Straße aufgrund der Renovierung des Stubener Tunnels, als Ausweichroute für den Verkehr fungiert.

Entscheidet man sich für den Jakobsweg nach Langen a. Arlberg so spaziert man zunächst noch auf einem Fahrweg talaus bis zum Hoossteg. Sodann muss man sich bis kurz vor das Westportal des Stubener Tunnels die Straße mit den KfZ's teilen. Dort weist ein Wegweiser dann nach links auf einen Schotterweg, dem man hinunter zur Alfenz folgt. Schließlich an dieser entlang hinaus zum Bahnhof von Langen. a. Arlberg.

 

Gehzeiten:

Langen a. Arlberg, Bahnhof – Untere Bludenzer Alpe (ca. 1' 00'') – Obere Bludenzer Alpe (ca. 55'') – Kaltenberghütte (ca. 40'') – Stubener See (ca. 50'') – Rastplatz Fischteich (ca. 30'') – Langen a. Arlberg, Bahnhof (ca. 25'')


Tourengänger: Grimbart


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