Nepal Teil 1: Kathmandu - Lukla - Namche Basar


Publiziert von boerscht , 3. Dezember 2019 um 17:49.

Region: Welt » Nepal
Tour Datum: 1 November 2019
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: NEP 
Zeitbedarf: 4 Tage
Aufstieg: 2300 m
Abstieg: 1700 m
Strecke:18,5 km

Teil 1 der Berichte einer 3,5 wöchigen Nepal Reise mit Trekking in der Khumbu Region und einigen Gipfeln. Zudem Kathmandu und drei Tage im Chitwan Nationalpark weiter im Süden des Landes. Den Bericht teile ich in Gipfelberichte und zusammenhängende Etappen auf. Für einen Bericht wären es einfach zu viele Fotos und Informationen.

Allgemeines / Organisatorisches zur Reise und dem Trekking vorweg:

Die Idee für ein Trekking in Nepal hatten wir schon seit dem Huayna Potosi in Bolivien letztes Jahr im Kopf. Ein Gipfel sollte es dann dort aber auch auf jeden Fall werden. Dass wir allerdings schon dieses Jahr den Trip machen, kam dann eher spontan zu stande. Warum eigentlich nicht? Noch meinen Kumpel Niklas gefragt und er hat direkt zugesagt, perfekt.

Das Trekking und die ganze Reise wollten wir auf jeden Fall selbst übernehmen, wir haben uns im Voraus bei einigen Freunden erkundigt, welche die Jahre zuvor in Nepal waren, die meinten alle das sei easy und auch ohne Reiseanbieter einfach zu organisieren. Auf einen Guide und fest vorgegebene Route sowie Träger hatten wir auch wirklich keine Lust, wir sind ja noch Jung und bekommen das schon so hin.

Also erstmal internationale Flüge nach Kathmandu gebucht und den Flug Kathmandu-Lukla organisiert. Das geht ganz easy über die Airline TaraAir (=Yeti Air) online. Auch der E-Mail verkehr bei etwaigen Fragen an die Airline ging super schnell und einfach.

Für das Trekking in der Khumbu-Region haben wir uns 19 Tage Zeit eingeplant. In diesem Zeitraum wollen wir über Lukla nach Namche und weiter nach Gokyo. Dort in der Gegend zwei Tage Zeit für Gipfel, dann weiter über den Cho La Pass in Richtung Chukung, dort auf den Gipfel des Island Peak 6.189 m und dann wieder über Namche zurück nach Lukla. Drei Reservetage für etwaige Krankheit, länger an einem Ort bleiben wollen, oder sonstige Probleme haben wir hierbei noch eingeplant.
Unterkünfte am Wegrand zu reservieren ist Quatsch. Es gibt unzählige Teehäuser/Lodges in allen Dörfern, welche meist auch ein Zimmer frei haben. Oft kennen die Leute dort empfehlenwerte Lodges von Bekannten in den nächsten Dörfern am Wegrand und rufen dort gerne an um zu reservieren und uns für den nächsten Tag anzukündigen. Auch ohne Guide war es nie ein Problem ein Zimmer zu bekommen.
Die Zimmer sind einfach und schlecht Isoliert, also ist ein warmer Schlafsack Pflicht. Im Schnitt kostet eine Übernachtung ungefähr 500 Nepalesische Rupie, umgerechnet etwa 4 €. Wir hatten allerdings auch welche für 100 oder mal 1000. Da gibt es bessere und schlechtere, mal mit warmer Dusche und Steckdose im Zimmer, mal ohne.
Nur für den Gipfel hatten wir einen Sherpa und diesen über eine Organisation gebucht und in Chukung direkt getroffen. Mehr hierzu jedoch im Bericht zum Island Peak, welcher noch folgen wird.
Da wir keinen Träger hatten, mussten wir alles Gepäck selbst tragen. Ich kam auf etwa 20 Kilo, Niklas auch, Ramona hatte irgendwie nur 13 kg. Lag wohl am vielen Kamera Equipment von uns.
Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass wir unterwegs sogut wie nie abgepacktes Wasser gekauft haben. Wir hatten zwei Filter, einen von MSR und einen von Katadyn dabei, mit denen wir Leitungswasser oder Wasser aus Bächen gefiltert haben. Dies ging problemlos und wir hatten keine Probleme. Iso Tabletten spollte man ab und an rein hauen, da das Wasser Mineralarm ist und nicht sonderlich gut schmeckt. Die Micropur Chlor Tabletten haben wir nicht verwendet. So kann wenigstens etwas Plastikmüll vermieden werden, welcher in der Region immernoch ein riesen Problem ist.

Bei weiteren Fragen zur organisation gerne per PM.

Auf die Uhrzeiten der Fotos muss jeweils 4:45 h dazugerechnet werden um auf die eigentliche Aufnahmezeit zu gelangen. Habe leider nicht die Uhrzeit der Kamera umgestellt.

Tag 1 (01.11.): Flug Zürich - Doha - Kathmandu:

Von Zürich aus fliegen wir mit Quatar Airways zunächst nach Doha und haben dort 12 h aufenthalt. Schweizer und Deutsche können hier einfach ohne Visa bis zu 90 Tage einreisen. Das nutzen wir und wollen uns noch etwas Doha anschauen. Genau zum Sonnenuntergang fahren wir mit einem Uber zum Museum of Islamic Art, welches sich etwa 20 Fahrtminuten vom Flughafen befindet und architektonisch ganz interessant ist. Auch die Aussicht auf die eindrucksvolle Skyline von Doha ist super.
Die Temperatur ist mit etwa 25 Grad eigentloch noch erträglich. Leider finden wir ums verrecken nichts zu Essen in der Gegend. Geld haben wir irgendwie vergessen zu wechseln, daher können wir an den Straßenständen nichts kaufen. Nach 1 h rumlaufen werden wir dann doch noch etwas weiter in der Stadt fündig. Nach einigen Stunden wieder zurück zum Flughafen wo wir nun noch 6 h totschlagen müssen, bis es weiter nach Kathmandu geht.

Tag 2 (02.11.): Kathmandu:

Am Flughafen Kathmandu ein erster Vorgeschmack auf das Chaos in der Stadt. Erst zum Automat, Visum anmelden, dann zum Schalter, Visum bezahlen (45 € für 30 Tage) und dann noch durch die Passkontrolle. Das ganze dauert bestimmt 1,5 h weil so viel los ist.
Unser Pickup Service vom Hotel hat totzdem so lange gewartet. Nicht schlecht. Wir sind im Hotel Vajra, einem tollen, alten Hotel, zentral gelegen. Wirklich schön ist, dass das Hotel in einer großen Parkanlage liegt und die Luft dementsprechend deutlich besser ist als im übrigen Kathmandu. Sehr empfehlenswert.
Wir deponieren unseren Kram und schlendern noch etwas durch Kathmandu, wechseln Geld für den Trek (einzige Möglichkeit dort Geld abzuheben besteht in Namche Bazar).

Tag 3 (03.11.): Kathmandu - Lukla - Jorsalle T2; 14 km, 950 m ↑, 1020 m ↓:

Am nächsten Morgen gehts dann auch schon sehr früh wieder zum Flughafen in Kathmandu. Unser Flieger nach Lukla fliegt pünktlich um kurz vor 7 Uhr morgends ab. Hier muss man bei der Buchung aufpassen, dass der Flug auch wirklich vom Flughafen Kathmandu geht und nicht von Ramechhap. Viele Flüge wurden aufgrund der Auslastung des Flughafens Kathmandu dorthin verlegt.
Der Flug während des Sonnenaufgangs in der kleinen Propellermaschine ist erstaunlich ruhig und führt durch spannende Berglandschaft. Die Landung in Lukla, dem angeblich gefährlichsten Flughafen der Welt, ist dann jedoch halb so wild.
Bei bestem Wetter gehts nun also los. Wir gehen heute einfach mal so weit wie wir lustig sind. Auf breitem, einfachen Weg gehts durch viele kleinere und größere Dörfer und einige Hängebrücken bis nach Jorsalle, welches bereits im Sagarmatha Nationalpark liegt. Für diesen kann direkt am ortsausgang Luklas ein trekkingpermit gekauft werden, welches an diversen Checkpoints auf dem Weg nach Namche vorgelegt werden muss. Was genau das gekostet hat, weiß ich leider nicht mehr, ich meine es waren so um die 25 € umgerechnet.
Entlang diverser Stupas und vielen Gebehtsmühlen geht es. Viel los ist heute nicht auf dem Weg. Auch der erste 6000er zeigt sich. Der 6.367 m hohe Kusum Kanguru. Da flippen wir direkt etwas aus, als wir diese eindrucksvollen Eiswände sehen.
In Jorsalle auf 2.850 m suchen wir uns eine nette Lodge zum übernachten. Hier kaufen wir auch eine Karte für Internetzugang (EverestLink). 10 GB Datenvolumen für das Wifi, was es in wirklich jeder Lodge auf dem gesamten Trek gibt und auch erstaunlich gut funktioniert. Sogar in Gokyo und Chukung hat man empfang. Verrückt, jedoch echt recht praktisch, wobei das Urlaubsfeeling dadurch vielleicht etwas verloren geht.

Tag 4 (04.11.): Jorsalle - Namche Basar T2; 4,2 km, 1210 m , 675 m ↓:

Sehr früh, noch in der Dunkelheit machen wir uns heute auf den Weg nach Namche Bazar, sozusagen der Hauptstadt in der Khumbu Region. Auch auf diesem Abschnitt ist der Weg breit, serh einfach und nicht zu verfehlen. In der Dämmerung kommen wir an die größte Hängebrücke des Treks, der Hillary Bridge. Hier machen wir halt und gönnen uns eine ausgiebige FotoSession. Anschließend gehen wir ziemlich zügig in vielen Kurven steil hinauf nach Namche Bazar, wo wir gegen 9 Uhr am morgen eintreffen. Perfekt für Kaffee und leckeres Frühstück. In Namche gibts sehr viele schöne Cafes und man kann super Outdooor Gear shoppen. Die Preise für Originales sind etwa gleich teuer wie bei uns. Es gibt jedoch auch erstaunlich gute Fälschungen oder Klamotten Nepalesischer Marken, welche inen guten Eindruck machen. Uns gefällt es hier in Namche recht gut. Irgendwie eine entspannte Atmosphäre. Hinter der Stadt erhebt sich der Eindrucksvolle Gipfel des Thamserku 6.623 m, zu dem ich irgendwie automatisch immer hin schauen muss.
Auch morgen werden wir zum akklimatisieren noch in Namche und Umgebung bleiben und eine spannende Tagestour mit einigen ersten Gipfeln unternehmen. Dazu folgt hoffentlich bald der nächste Bericht :)


Tourengänger: boerscht
Communities: Photographie


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Kommentare (4)


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Linard03 hat gesagt:
Gesendet am 3. Dezember 2019 um 19:36
cool ... - wir haben dieselbe Tour gemacht; 1 Tag früher in Zürich abgeflogen (31.10.) ... - so ein Zufall ...!
Allerdings war ich mit einer Gruppe unterwegs, alles organisiert, also total anders unterwegs als ihr das wart.
Mein Bericht (bzw. Berichte) werden sich denn auch ziemlich von Deinem (Deinen) unterscheiden ...
Ich hoffe jedenfalls, dass ich meinen ersten Bericht auch bald einstellen kann.

Beste Grüsse,
Richard

boerscht hat gesagt: RE:
Gesendet am 3. Dezember 2019 um 19:58
Hi Richard,

aha knapp verpasst. Ja wir haben noch ein paar spannende "Extras" in die Runde eingebaut, wird sich sicher etwas unterscheiden...na dann bin ich auch mal gespannt auf deine Berichte.

Gruß Adrian

paul_sch hat gesagt:
Gesendet am 4. Dezember 2019 um 06:55
Tolle Impressionen ... gerne mehr davon!

boerscht hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. Dezember 2019 um 11:34
Danke sehr Paul! Kommt wenn ich mich durch die 6000 Bilder gekämpft habe :)


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