Sentiero Alpino Bregaglia 4: Sciorahütte - Sasc Furä Hütte - Bondo


Publiziert von rhenus , 10. November 2019 um 22:32.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Bregaglia
Tour Datum: 5 September 2013
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 400 m
Abstieg: 1600 m

Etappe 4: Sciorahütte - Sasc Furä Hütte - Bondo
Nach dem Morgenessen in der kleinen und gemütlichen Sciorahütte starteten wir bei weiterhin traumhaftem Wetter in Richtung Sasc Furä Hütte. Wir waren nicht alleine, die den Weg über den Viäl zur Sasc Furä Hütte in Angriff nahmen. Als wir die Absperrung überschritten hatten und die Bergsturzbahn von oben überblickten, überkamen uns mulmige Gefühle. Gottlob war der Sturz Ende Dezember erfolgt, wo sich keine Menschen im Gebiet aufhielten, so dachten wir damals. So rasch als möglich überquerten wir das unübersichtliche und mit Trümmern übersähte Bergsturzgelände und schauten immer wieder bange hinauf zum Cengalo. Als wir die Bergsturzbahn gequert hatten und wieder den blauweiss markierten Weg in Richtung Viäl erreichten, wurde uns wieder wohler. Auf einem Moränenrücken stiegen wir gegen den Badile hinauf. Unter der riesigen Badile-Nordostwand mit der "Cassin" erreichten wir das gut begehbare Felsband Viäl, auf dem wir nach "La Plotta" hinaufstiegen.

Dort rasteten wir und genossen die herrliche Aussicht auf die Badile-Nordkante, wo trotz des prächtigen Wetters nur wenige Kletterer unterwegs waren, während wir in der "Cassin" überhaupt niemanden sichteten. Dann bummelten wir gemütlich über rauhe Granitplatten hinunter zur bewarteten Sasc Furä Hütte, wo wir uns im Schatten der Hütte mit Blick ins Haupttal des Bergells vor dem Weiterweg etwas Kühles genehmigten. Dann stiegen wir durch den steilen Lärchenwald hinunter nach Laret, wo die Strasse im Val Bondasca endet. Unten im Tal waren die Spuren des Bergsturzes von 2011 und dem nachfolgenden Murgang weitherum sichtbar. Über die neu erstellte Holzbrücke, die wegen dem Bergsturz weiter nach unten versetzt werden musste, überschritten wir die wilde Bondasca. Auf der Fahrstrasse wandernd hielt bald ein Auto und nahm uns mit bis nach Bondo, wo wir ein letztes Mal zum Pizzo Badile hinaufschauten. Von der Haltestelle in Promontogno fuhren wir nach dem Mittagessen mit dem Postauto und der RhB wieder zurück nach Hause.

Fazit: Der Sentiero Alpino Bregaglia ist eine mittelschwere, grossartige viertägige Wanderung in einer einzigartigen und wilden Gebirgslandschaft, die wir bei schönstem Sommerwetter und besten Verhältnissen durchführen konnten. Seit dem grossen Bergsturz am Cengalo im August 2017 ist das Val Bondasca und der Übergang von der Sciorahütte zum Viäl gesperrt und die Sciorahütte bleibt auf unbestimmte Zeit ganzjährig geschlossen. Die Sasc Furä Hütte ist seit Sommer 2019 von Bondo aus über einen neuen fünfstündigen Hüttenaufstieg über Luvartigh wiederum zugänglich. Aktuelle Laserscan-Messungen zeigen, dass in den nächsten 30 Jahren am Cengalo nochmals Bergstürze von mind. 1 Mio m3 und in den nächsten 300 Jahren von mehr als 3 Mio m3 unabhängig von der Jahreszeit auftreten können. Der Berg wird also nicht mehr so schnell zur Ruhe kommen. Dank neuen umfangreichen Schutzbauten, der Anpassung der Gefahrenkarte und einem redundanten Mess- und Alarmierungsdispositiv kann die Siedlung Bondo am Fusse des Val Bondasca weiterhin gefahrlos bewohnt werden (Kurzbericht der Expertengruppe vom 15.12.2017).   

Daten Sentiero Alpino Bregaglia: Aufstiege 2700m, Abstiege 3500m, Distanz 31 km

Tourengänger: rhenus


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