Bergtour Zugspitze übers Gatterl etc.

Tolle Tourentage in Garmisch-Partenkirchen

Schon lange wollte ich mal auf die Zugspitze. Da kamen meine Herbstferien gerade richtig. 
Ich erkundigte mich am Vortag über die Verhältnisse an der Zugspitze. Die Schalterangestellte am Bahnhof der Bayrischen Zugspitzbahn riet mir ab, auf die Zugspitze aufzusteigen: Zu viel Schnee, und überhaupt, es gibt eine Bahn, die rauf fährt.... Auf den Webcams sah es nach recht viel Schnee aus...

So ging ich am Folgetag auf Nummer sicher und nahm den 07.23-Zug von Garmisch nach Ehrwald. Vom Bahnhof sind es dann rund 4 Kilometer zur Talstation der Almbahn. Pünktlich zur ersten Bergfahrt erreichte ich die Talstation, so dass ich 400 Höhenmeter einsparen konnte.
Ab der Ehrwalder Alm gings dann richtig los. D.h., eigentlich ist der Weg nirgends steil, aber lang. Die Johanna und ihr Partner leisteten mir Gesellschaft, wobei ich das schnelle Tempo des Johanna-Express nicht mithalten konnte.... 
Die einzige kurze Kraxelstelle war das Gatterl. Danach ging es leicht abwärts zur geschlossenen Knorrhütte. Bis hierhin brauchte ich 2.25 Stunden. 

Nach der Mittagessenpause ging es hoch zur Sonn-Alpin. Hie und da lag ein Schneefeld, aber meine Steigeisen und der Pickel blieben im Rucksack. Überhaupt ist das ziemlich flaches Gelände, die Orientierung hingegen ist nicht ganz einfach. Nach rund einer Stunde erreichte ich den Umsteigebahnhof Sonn-Alpin.
Nun gings steil weiter, auf einer hässlichen Gröllhalde geht es dem Schneefernerhaus entlang rauf zum Gipfel. Es folgten drahtseilgesicherte Stellen, hie und da einige Stellen im Schnee, doch alles ging ganz gut und so erreichte ich nach einer weiteren Stunde die Zugspitze. Bei diesem tollen Wetter war ich nicht der einzige auf dem Gipfel....
Ich blieb mehr als zwei Studen. Die vielen Leute störten mich nicht, zu schön war der Ausblick auf die anderen Berge und ins Tal.
Hinunter nahm ich die Zahnradbahn nach Garmisch, auf alle Fälle eine Fahrt wert.

Am nächsten Tag - ich spürte den Vortag - gab ich mich mit der Alpspitze zufrieden. Leider war der Klettersteig schon geschlossen, so stieg ich über den Schöngänge-Steig zur Alpspitze hoch. Unterdessen war es recht windig, aber sonst immer noch bestes Wetter.
Für den Abstieg nahm ich den Weg über den Nordwandsteig, eine coole Sache! Ich verblieb wieder über zwei Stunden an der Bergstation der Alpspitzbahn und nahm dann die letzte Gondel runter nach Garmisch.

Am dritten Tag nahm ich es noch ruhiger. Von der Bergstation der Alpspitzbahn lief ich durch Rinderwegscharte runter zur Höllentalangerhütte. Zuerst völlig einsam, doch im Höllental kamen mir viele Leute entgegen. Verständlich, denn der Abstieg durch das Höllental und die Höllentalklamm ist phantastisch! Wahnsinn, dieser Weg durch den Fels und die Schlucht! Auch wenn der Bach nicht viel Wasser führte, ich wurde tropfnass.....
Kurz darauf erreichte ich Hammersbach und nach einigen weiteren Kilometern Garmisch.

Das Wetterstein-Gebirge ist wirklich eine tolle Gegend, ich komme wieder!

Ich hatte auch Zeit, zu überlegen, wie ich mit der Sektion eine Tour planen könnte, das sähe dann folgendermassen aus:

1. Tag: Schweiz - Garmisch und Aufstieg zur Höllentalangerhütte
2. Tag: Höllentalangerhütte - Höllental - Zugspitze - Knorrhütte
3. Tag: Knorrhütte - Jubiläumsgrat - Zugspitze - Garmisch - Schweiz

Ich denke, das ist realistisch, auch in einer Gruppe von 6 Personen.