Alpspitz-Überschreitung (2628m) über Mathaisenkar mit Höllentorkopf (2150m)
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Anmerkung zur Klettersteig-Schwierigkeit: Ich verwende grundsätzlich lieber die Schall-Skala (A, A/B, ...) und kann Klettersteige auf dieser gut einordnen. Die Hüsler-Skala (K1, K2, ...) ist mir eher fremd. Da hier bei Hikr jedoch mit letzterer gearbeitet wird, orientiere ich mich zur "Umrechnung" an dieser Tabelle.
Gemeinsam mit einem Freund aus Garmisch sollte es auf die Alpspitze gehen. Welche Route, hatten wir im Vorfeld nicht festgelegt, aber da wir sowieso Klettersteigausrüstung dabei hatten, entscheiden wir uns am Abend vorher für den langen, einsameren Weg durchs Mathaisenkar. Sind zwar dann fast 2000 m Höhenunterschied, aber passt schon. Und zurück könnten wir ja dann die Seilbahn nehmen.
Los geht's mit dem ersten Bus von Garmisch zur nächsten Haltestelle nördlich von Hammersbach, Abmarsch um 6.30 noch in der Dämmerung. Da wir die Höllentalklamm beide schon kennen, nehmen wir die Route über den Stangensteig, auch wenn diese etwas länger und mit ein paar zusätzlichen Höhenmetern verbunden ist. "Schwarz" ist der Weg wahrscheinlich nur, um möglicherweise nicht trittsichere Gelegenheitswanderer abzuschrecken. Tatsächlich ist hier nichts schwerer als T3, aber neben dem Weg geht es halt oft nahezu senkrecht bergab.
Nach insgesamt zwei Stunden kommen wir an der mitterweile geschlossenen Höllentalangerhütte (1387 m) an, machen eine kurze Pause und weiter geht's Richtung Mathaisenkar. Auch dieser Weg ist nicht anspruchsvoll, aber stellenweise ziemlich steil und ein paar Kraxelstellen sind drin (T3).
Auf 1920m beginnt dann das Drahtseil, zunächst mit einem einfachen (A/B) Abschnitt, wo wir unsere Klettersteigsets eigentlich noch nicht brauchen. Angelegt haben wir's trotzdem. Es folgt ein längeres Stück Gehgelände ohne Drahtseil, bis schließlich auf etwa 2200m der "richtige" Klettersteig losgeht. Die Schwierigkeiten gehen hier bis B/C. Wer sich wie wir in ausgesetztem Fels wohlfühlt, hat hier auf jeden Fall seinen Spaß. Andere Menschen treffen wir auf dem gesamten Weg nur sehr wenige.
Schließlich kommen wir an der Grießkarscharte (2465 m) an, dem tiefsten Punkt zwischen Alpspitze und Hochblassen. Ab hier folgt die Route mehr oder weniger dem Gratverlauf und ist nur teilweise drahtseilgesichert (A/B), sonst gibt's auch einiges an T4-Gehgelände und ungesicherte Kraxelstellen (I).
Wir waren relativ schnell unterwegs und kommen um kurz nach 12 Uhr am Gipfel der Alpspitze (2628 m) an. Hier ist dann doch etwas mehr los.
Für den Abstieg wählen wir die bekannte Alpspitz-Ferrata (B). Diese ist gefühlt deutlich einfacher als der Mathaisenkar-Klettersteig, was vor allem daran liegt, dass hier ein Vielfaches mehr an Eisen verbaut ist. An manchen Stellen fragt man sich wirklich, ob die Erbauer einfach noch Klammern übrig hatten und nicht wussten, wohin damit. Die Klettersteigsets brauchen wir nur einen Bruchteil der Strecke, bei dem Rest fühlen wir uns sicher genug ohne. Für diesen Bruchteil sind wir aber trotzdem froh, dass wir sie dabei haben. Und den Helm braucht's in solchem Gelände sowieso immer.
Zum Glück sind jetzt im Herbst nur wenige Menschen unterwegs. Im Sommer soll die Alpspitz-Ferrata ja ziemlich überlaufen sein und dann macht es natürlich weniger Spaß, dort abzusteigen und alle paar Meter Gegenverkehr zu haben. Schließlich mündet die Ferrata in den Nordwandsteig, auf dem es einfach (T3) zum Osterfelderkopf (2057 m) mit der Bergstation der Alpspitzbahn geht.
Dort beraten wir über das weitere Vorgehen - wir haben beide eigentlich noch ordentlich Kraft und entscheiden uns noch für einen kurzen Abstecher auf den Höllentorkopf (2150 m).
Der sieht nämlich nach einer spaßigen Kraxelei aus, und genau das ist er auch. Etwas schwieriger als zunächst gedacht, der Schlüsselstelle würde ich eine II- geben. Fixseile helfen etwas beim Auf- und Abstieg.
Der direkteste Abstiegsweg ins Tal führt über den Längenfelderkopf (1910 m), damit kommt heute sogar noch ein dritter Gipfel dazu (ab hier alles T1-2). Vor dem Kreuzeck dann links bergab, und wir schaffen es tatsächlich gerade noch rechtzeitig zur letzten Zahnradbahn zurück nach Garmisch um 17.30.
Fazit: Lange und anstrengende, aber sehr schöne und spannende Tour! Alpspitz-Ferrata brauche ich nicht unbedingt nochmal, da ist für meinen Geschmack einfach zu viel Eisen verbaut. Und allein schon aus praktischen Gründen ist bei größerem Andrang ein Abstieg über den Ostgrat sicherlich sinnvoller.
Wir hatten übrigens großes Glück: Dieses Wochenende war der einzige Termin diesen Herbst, wo wir beide Zeit hatten, und direkt am Tag nach unserer Tour kam dann der Wintereinbruch...
Gemeinsam mit einem Freund aus Garmisch sollte es auf die Alpspitze gehen. Welche Route, hatten wir im Vorfeld nicht festgelegt, aber da wir sowieso Klettersteigausrüstung dabei hatten, entscheiden wir uns am Abend vorher für den langen, einsameren Weg durchs Mathaisenkar. Sind zwar dann fast 2000 m Höhenunterschied, aber passt schon. Und zurück könnten wir ja dann die Seilbahn nehmen.
Los geht's mit dem ersten Bus von Garmisch zur nächsten Haltestelle nördlich von Hammersbach, Abmarsch um 6.30 noch in der Dämmerung. Da wir die Höllentalklamm beide schon kennen, nehmen wir die Route über den Stangensteig, auch wenn diese etwas länger und mit ein paar zusätzlichen Höhenmetern verbunden ist. "Schwarz" ist der Weg wahrscheinlich nur, um möglicherweise nicht trittsichere Gelegenheitswanderer abzuschrecken. Tatsächlich ist hier nichts schwerer als T3, aber neben dem Weg geht es halt oft nahezu senkrecht bergab.
Nach insgesamt zwei Stunden kommen wir an der mitterweile geschlossenen Höllentalangerhütte (1387 m) an, machen eine kurze Pause und weiter geht's Richtung Mathaisenkar. Auch dieser Weg ist nicht anspruchsvoll, aber stellenweise ziemlich steil und ein paar Kraxelstellen sind drin (T3).
Auf 1920m beginnt dann das Drahtseil, zunächst mit einem einfachen (A/B) Abschnitt, wo wir unsere Klettersteigsets eigentlich noch nicht brauchen. Angelegt haben wir's trotzdem. Es folgt ein längeres Stück Gehgelände ohne Drahtseil, bis schließlich auf etwa 2200m der "richtige" Klettersteig losgeht. Die Schwierigkeiten gehen hier bis B/C. Wer sich wie wir in ausgesetztem Fels wohlfühlt, hat hier auf jeden Fall seinen Spaß. Andere Menschen treffen wir auf dem gesamten Weg nur sehr wenige.
Schließlich kommen wir an der Grießkarscharte (2465 m) an, dem tiefsten Punkt zwischen Alpspitze und Hochblassen. Ab hier folgt die Route mehr oder weniger dem Gratverlauf und ist nur teilweise drahtseilgesichert (A/B), sonst gibt's auch einiges an T4-Gehgelände und ungesicherte Kraxelstellen (I).
Wir waren relativ schnell unterwegs und kommen um kurz nach 12 Uhr am Gipfel der Alpspitze (2628 m) an. Hier ist dann doch etwas mehr los.
Für den Abstieg wählen wir die bekannte Alpspitz-Ferrata (B). Diese ist gefühlt deutlich einfacher als der Mathaisenkar-Klettersteig, was vor allem daran liegt, dass hier ein Vielfaches mehr an Eisen verbaut ist. An manchen Stellen fragt man sich wirklich, ob die Erbauer einfach noch Klammern übrig hatten und nicht wussten, wohin damit. Die Klettersteigsets brauchen wir nur einen Bruchteil der Strecke, bei dem Rest fühlen wir uns sicher genug ohne. Für diesen Bruchteil sind wir aber trotzdem froh, dass wir sie dabei haben. Und den Helm braucht's in solchem Gelände sowieso immer.
Zum Glück sind jetzt im Herbst nur wenige Menschen unterwegs. Im Sommer soll die Alpspitz-Ferrata ja ziemlich überlaufen sein und dann macht es natürlich weniger Spaß, dort abzusteigen und alle paar Meter Gegenverkehr zu haben. Schließlich mündet die Ferrata in den Nordwandsteig, auf dem es einfach (T3) zum Osterfelderkopf (2057 m) mit der Bergstation der Alpspitzbahn geht.
Dort beraten wir über das weitere Vorgehen - wir haben beide eigentlich noch ordentlich Kraft und entscheiden uns noch für einen kurzen Abstecher auf den Höllentorkopf (2150 m).
Der sieht nämlich nach einer spaßigen Kraxelei aus, und genau das ist er auch. Etwas schwieriger als zunächst gedacht, der Schlüsselstelle würde ich eine II- geben. Fixseile helfen etwas beim Auf- und Abstieg.
Der direkteste Abstiegsweg ins Tal führt über den Längenfelderkopf (1910 m), damit kommt heute sogar noch ein dritter Gipfel dazu (ab hier alles T1-2). Vor dem Kreuzeck dann links bergab, und wir schaffen es tatsächlich gerade noch rechtzeitig zur letzten Zahnradbahn zurück nach Garmisch um 17.30.
Fazit: Lange und anstrengende, aber sehr schöne und spannende Tour! Alpspitz-Ferrata brauche ich nicht unbedingt nochmal, da ist für meinen Geschmack einfach zu viel Eisen verbaut. Und allein schon aus praktischen Gründen ist bei größerem Andrang ein Abstieg über den Ostgrat sicherlich sinnvoller.
Wir hatten übrigens großes Glück: Dieses Wochenende war der einzige Termin diesen Herbst, wo wir beide Zeit hatten, und direkt am Tag nach unserer Tour kam dann der Wintereinbruch...
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