Ballon d'Alsace und Tête des Perches

Die Vogesen und das Elsass sind gar nicht so weit weg von uns zu Hause. Und doch kenne ich diese Gegend kaum. Also mal hingehen! Mein Fazit: ich bin sicher nicht das letzte Mal hier gewesen!

Beim Lac d'Alfeld parkiere ich das Auto auf dem jetzt noch leeren Parkplatz. Zuerst geht's über die Staumauer zum Beginn des Aufstiegs. Ich folge dem Weglein, das mit einem roten x markiert ist in Richtung Rundkopf par le Wasserfall. Bald erreicht man die Verzweigung, die zum Waserfall, dem Cascade d'Alfeld führt. Zum Aussichtspunkt gelangt man über eine kleine Leiter. Auf gleichem Weg zurück zur Verzweigung. Zügig gewinnt man an Höhe, bis es bei einer Blockhütte, der Schahling Hütte, etwas flacher wird. Von der Hütte aus bietet sich eine schöne Sicht auf das Dollertal. Weiter oben erreicht man eine Wiese, und nun zeigt sich auch die Gipfelkuppe des Ballon d'Alsace. Weiter geht's hinauf zum Fernwanderweg GR5. Auf diesem wandert man zum Col de Ronde Tête. Zuletzt führt der Weg zunehmend steiler zum Gipel des Ballon d'Alsace hinauf.

Weil es stark windet, bleibe ich, trotz der schönen Aussicht, nicht lange oben. Auf gleichem Weg steige ich zum Col de Ronde Tête ab. Bis fast zum Tête des Perches bin ich nun auf dem GR5. Zuerst steigt man zum Ronde Tête auf. Danach geht's in stetem Auf und Ab weiter. Ich habe das Gefühl, dass es viel mehr hinab als hinauf geht und bin deshalb erstaunt, dass ich auf dem Hella Fels (Höllenfels) immer noch über 1100m bin. Beim Col des Charbonniers hätte ich die Möglichkeit, die Wanderung abzukürzen und nach Le Gresson abzusteigen. Zeitlich bin ich aber gut dran, und der angekündigte Sturm hält sich noch zurück. So wandere ich auf dem nun breiteren Weg südlich der Haute Bers durch bis auf offenes Gelände. Hier verlasse ich den GR5 und steige zum Sattel zwischen Haute Bers und Tête des Perches auf. Über die Wiese ist der schöne Aussichtspunkt beim Tête des Perches bald erreicht. Nun mache ich eine rechte Pause und esse etwas aus dem Rucksack.

Gegen Norden steige ich ab. In fast gerader Linie geht's dem Waldrand entlang bis zum Hotel Rouge Gazon. Hier erreiche ich auch wieder den Fernwanderweg. Der GR5 führt durch die steile Nordostflanke zum Col des Perches. Ich könnte nun zum Lac des Perches absteigen, will aber nicht zu viel Höhe verlieren und bleibe deshalb auf dem GR5. Aussichtsreich wandert man oberhalb des Sees durch. Danach gewinnt man wieder die Wiese südlich der Haute Bers. Unten an der Wiese angekommen, ergeben sich zwei Möglichkeiten zum Restaurant Neuweiher abzusteigen: entweder über den Joppelberg oder auf dem Seppi-Weg. Beim Wegweiser komme ich mit einem Paar aus Hochwald ins Gespräch. Sie kennen die Gegend ausgezeichnet! Gemeinsam folgen wir den blauen Rechtecken und steigen über den Joppelberg ab. Bei der Auberge Refuge Neuweiher trinken wir ein Bierchen und tauschen unsere Wandererfahrungen aus, sei's vom Jura, Schwarzwald oder, für mich besonders interessant: von den Vogesen. Etliche neue Ziele hab ich mir gemerkt.

Nach dem Bierchen verabschiede ich mich von den beiden. Zuerst auf einem steilen Schotterweg, danach wieder auf einem angenehmeren Wanderweg geht's hinauf zu Le Gresson. Nächste Zapfstelle. Aber es ziehen dunklere Wolken auf. Deshalb weiter. Ein letzter Aufstieg über eine Wiese, dann folgt der Abstieg ... zur nächsten Einkehrmöglichkeit: Refuge Isenbach. Hier wäre sogar noch Tanz gewesen. Weit ist es nicht mehr bis zum Ausgangspunkt. Kurz vor dem Lac d'Alfeld beginnt es zu regnen. Gutes Timing, ohne Regenschutz auspacken zu müssen, erreiche ich nach dieser abwechslungsreichen, schönen, aber auch recht langen Wanderung das Auto.

Bemerkung zur Höhenangabe:
Das Programm Basecamp zeigt für den Track 1500 Aufstiegsmeter an. Das scheint mir zuviel zu sein (als Strecke wurde auch 112km angezeigt, obwohl die Aufzeichnung nur rund 24km umfasst). Ich hab mal 1200 Aufstiegsmeter angegeben, das ist vielleicht etwas realistischer.