Rund um den Kamor


Publiziert von CampoTencia , 14. September 2019 um 14:03. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum:12 September 2019
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-AI   CH-SG 
Aufstieg: 950 m
Abstieg: 950 m
Kartennummer:2514 Säntis - Churfirsten

Den schönsten Teil der heutigen Tour verdanken wir, ich muss es gestehen, meiner Nachlässigkeit. Beim Zeichnen des Routenaufstiegs meinte ich in der Eile, einen schon mehrmals begangenen Weg zu markieren. Aber: Falsch muss nicht zwingend Schlecht heissen. Im Gegenteil, wie wir im Nachhinein einstimmig bestätigen.
 
Das Postauto entlädt uns in Brülisau bei der Kastenbahn. Auf dem Strässchen zum Horstbach hoch lärmt eine fröhliche Kinderschar, die mit ihren Begleiterinnen zu einem Picknick-Ausflug losziehen. Gleich nach der Brücke marschieren wir in einem Wäldchen entlang dem Bächlein hoch. Der Blick zurück zu Säntis und seinen Nachbarn verspricht einen sonnigen Tag mit klarer Sicht. Und der Weg ist abwechslungsreich. Bäume und freie Weideflächen wechseln sich ab. Je länger wir hochsteigen, umso unbekannter erscheint uns die Gegend. Der Weg führt uns über kleine Stege in allen Bauarten, die uns über Bächlein und sumpfige Stellen leiten. So dauert es eine Weile, bis wir zum Schluss kommen, dass ich mich bei der Routenplanung verzeichnet habe. Herzhaftes Lachen, aber auch das Eingestehen, dass sich auch mal ein Fehler bezahlt macht. Die Gegend um Mäder und Forsttobel ist einmalig schön. Wie in einem Naturschutzgebiet. Ein einfacher Weg, der mit Liebe gepflegt wird. Es ist zu hoffen, dass die Berggänger ihn mit Respekt begehen.
 
Bei der Forstegg ist es mit dem schattigen Abschnitt vorbei und wir marschieren auf dem Bergweg gegen den Kamor hoch. In direkter Linie geht es im Hang aufwärts, immer wieder die Alpstrasse querend. Bei Stofel steigen wir zum Grat hoch und folgen ihm. Der letzte Aufschwung am Kamor-Gipfel, der uns im Winter mit den Schneeschuhen immer etwas Mühe bereitet, ist schnell geschafft und wir dürfen einen fantastischen Ausblick in den Alpstein geniessen. Sonnig, wolkenfrei, nur am Hochhus und an den Kreuzbergen steigen vom Rheintal Nebelfahnen hoch.
 
Nach kurzer Pause geht’s locker auf dem Kamm hinunter in Richtung Kastensattel. Ein paar Gleitschirmflieger warten auf den richtigen Moment, um im Aufwind vor der felsigen Westwand des Kamor ihre Kurven ziehen zu können. Vom Sattel steigen wir in direkter Linie hoch zum Katzentöpli, dem felsigen Aufschwung vor dem Hohen Kasten. Die Drahtseile sind besonders dort hilfreich, wo der Fels durch das Begehen speckig geworden ist. Nach kurzer Zeit stehen wir auf der Plattform beim Sendeturm und mischen uns unter die Touris, bevor wir uns einen kühlen Most gönnen.
 
Auf dem gleichen Weg über das Katzentöpli steigen wir zum Kastensattel ab und schlagen den Weg zum Ruhsitz ein. Leider fehlen jetzt die vielen Blumen, die wir im Juli letzten Jahres angetroffen haben. Aber der Weg ist abwechslungsreich genug und bald haben wir Ruhsitz erreicht. Normalerweise kommen wir hier vorbei, wenn das Gasthaus geschlossen ist. Heute zum Glück nicht und wir geniessen deshalb eine kühle Erfrischung umso mehr.
 
Die letzten 400 Hm nach Brülisau hinunter machen nicht mehr viel Spass. Durch den grasigen Hang ist der Weg zu perfekt angelegt, aber es bleibt nichts anderes übrig. Wenigstens lohnt sich zwischendurch ein Blick zurück zu Kamor und Hohen Kasten und einige Gleitschirmflieger, die zu Tale schweben. Da würde man gerne tauschen!
 

Tourengänger: CampoTencia, Krokus


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