Expedition Karavshin
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Kirgistan. Ein Land das, einmal besucht, viele nicht mehr loslässt. So ist es auch mir ergangen, nachdem ich im letzten Jahr zwei Monate im Pamir und in der Region rund um Osch verbracht habe (hier & da). Also zurück in das Land der Berge, Jurten und Pferde. Dieses mal allerdings alleine und in die Turkestankette im Pamir-Alai, ins Herzen der Karavshin-Region, auf den Spuren Lorenz Saladins.
''Und unwillkürlich fragt man sich: Wo sind deine Träume hin? Und schüttelt den Kopf und antwortet: Wie schnell fliegen die Jahre vorbei! Und fragt sich von neuem: Was tatest du denn mit deinen Jahren? Wo begrubst du deine beste Zeit? Lebtest du oder lebtest du nicht?"
So der Träumer zu Nastjenka in Fjodor Dostojewskijs Roman Weisse Nächte.
Träume. Schon lange habe ich mich gefragt, ob es für mich wohl möglich wäre ganz alleine in einer weitgehend unberührten und intakten Hochgebirgswelt ausserhalb der Alpen klarzukommen, wie Körper und Geist auf eine solche Situation reagieren würden. In der Karavshin Region, genauer gesagt im Kara-Tur Tal rund um die teils noch unbestiegenen 5000er des Min Teke, will ich diesen Traum in die Realität umsetzen. Nur, vom Traum über den Plan bis in die Realität ist es ein langer Weg. Oder um es etwas weniger prosaisch auszudrücken: Ein Plan hat im Gefecht noch selten den ersten Schuss überlebt...
13. Juli 04:30 Ankunft in Osh. Herzliches Wiedersehen mit Talai, der mich am Flughafen abholt. Am Morgen schlafen, dann sämtliches Essen für den nächsten Monat und das restliche Material im 200 Meter Radius um das Hotel besorgen. Das wenige, was noch fehlt, besorge ich mir am Nachmittag auf dem grossen Basar. Den Rest des Tages verbringe ich in meinem lieblings Restaurant in Osch und in Talais schönem, neuen Garten.
Am nächsten Morgen früh auf und mit Pickup und Fahrer in das kleine Bergdorf Uzgurush, dem Ausgangspunkt für meine Solo-Expedition. Dort gleich die erste, etwas unschöne Überraschung: Die beiden Horseman mit einem Pferd und einem Esel, die ich im Vorfeld über Ak-Sai Travel gebucht habe, um das ganze Essen und Material ins Kara-Tur Tal zu bringen, wollen nur bis zum Basislager von Ak-Sai im Kara-Suu Tal mitkommen. Die Flüsse und der Weg auf den folgenden beiden Tagesmärschen seien mit dem vielen Schmelzwasser zu gefährlich. Zudem sollen alle Brücken kaputt sein. Nach Rücksprache mit meiner Kontaktperson in Bishkek, beschliesse ich mal bis zum Basecamp im Kara-Suu Tal zu gehen und dort weiter zu sehen.
Bereits der folgende, zweitägige Trek ist wunderschön. Um Uzgurush dominieren den Flussläufen entlang Walnuss- und Wildobstwälder, weiter oben prägen saftige Blumenwiesen und alte, verknorzte Wacholder die Vegetation. Auf dem Dzhalgychy Pass lassen wir die Vorgebirge definitiv hinter uns und tauchen endgültig in die wilde Karavshin Region ein, übersteigen weitere hohe Pässe und queren tief eingeschnittene Täler und wilde Flüsse.
Das Patagonien Zentralasiens. Wie die Region zu ihrem Übernamen gekommen ist, wird spätestens auf einer kleinen Kuppe etwas oberhalb des Kara-Suu Passes klar. Zum ersten mal sieht man ins Kara-Suu Tal und der Blick öffnet sich hin zu den gewaltigen Granittürmen der Ak-Suu-Gruppe, die mit ihren über 1000 Meter hohen, nach allen Seiten senkrecht abfallenden Wänden, Cerro Torre und Fitz Roy gleich, majestätisch in den Himmel ragen. Bart- und Schneegeier kreisen über unseren Köpfen.
Im Camp dann die nächste unangenehme Überraschung von Seite Ak-Sai: Die Organisation von Bishkek aus erweist sich als komplett unfähig. Der Lagerchef hat meine Ankunft erst in einem Monat erwartet. Die Träger wollen nach wie vor nicht ins Minteke Gebiet, teils mit fadenscheinigen Begründungen. Für eine so langen Trek sind sie aus meiner Sicht aber schlicht zu schlecht ausgerüstet. Zudem werden sie von Ak-Sai schlecht bezahlt, bekommen nur wenig von dem für Kirgistan stolzen Preis, den die Organisation für den Gepäcktransport verlangt. Weiter hat ein anderer Horseman in der Vorwoche eines seiner Pferde in einem der Flüsse der Region verloren. Bei einem solchen Verlust trägt der Horseman den kompletten, finanziellen Schaden. Ich sage den Verantwortlichen von Ak-Sai ziemlich klar aber bestimmt, was ich von ihrer Organisation halte...
Genau weil ich mich auf einer Solo-Expedition nicht um solche Sachen kümmern wollte, habe ich das im voraus über den grössten Kirgisischen Trekking-Anbieter mit dem vermeintlich grössten Know-how (Ak-Sai Travel), organisiert. Im letzten Jahr, am Kurumdy, hatten wir alles selbständig vor Ort gemacht, viel weniger bezahlt und trotzdem funktionierte alles reibungslos und die Träger haben mehr dran verdient. Ziemlich nachdenklich lege ich mich in den Schlafsack. Möglich wäre es wohl schon ins Min Teke Tal weiter zu gehen, Russen und Belgier im Camp erzählen, dass sie den Fluss der das grösste Problem darstellen soll, auch schon überschritten haben. Auch wenn er heikel sein kann.
Am nächsten Morgen habe ich mich dann entschieden. Das Risiko mit diesen Leuten weiter in die Turkestankette vorzustossen und dann auch noch darauf zu vertrauen, dass sie mich drei Wochen später an einem vereinbarten Punkt mit meinem Gepäck wieder abholen, ist mir zu gross. Ich beschliesse von meinem ursprünglichen Expeditionsziel abzurücken und stattdessen im Kara-Suu Tal zu bleiben und dort eine knappe Stunde taleinwärts auf rund 3000 Metern mein Basecamp für die nächsten vier Wochen aufzubauen. Auf einer Expedition muss man halt auch flexibel sein, wenn man schlussendlich Erfolg haben will.
Das Kara-Suu Tal. Eines der wildesten und schönsten Täler ganz Kirgistans. Links und rechts durch über 1000 Meter hohe, senkrecht Granitwände, hohe 4000er und steile 5000er begrenzt. Im Süden bildet die gewaltige Nordwand des Pik Piramidalnyj den eindrücklichen Talabschluss. Bereits zu Sowjetzeiten wurde das Tal von den besten Kletterern Russlands erschlossen. Es hätte durchaus das Potential als Zentrum der in weiten Teilen noch unberührten Karavshin Region, zu einem der Trekking und Kletter Hotspots in Kirgistan, ja ganz Zentralasien überhaupt, zu werden. Ausserhalb der ehemaligen Sowjetunion ist das Gebiet zum Glück aber nachwievor weitgehend unbekannt.
Etwas verloren stehe ich nun allein in diesem Tal, für das ich eigentlich gar nicht vorbereitet bin und bin mir nicht ganz sicher, was ich alleine in dieser schroffen Hochgebirgswelt verloren habe. Werde ich an den allesamt anspruchsvollen Gipfeln überhaupt die Möglichkeit für ein paar erfolgreiche Touren finden?
Immerhin ist das Wetter gut und so verbringe ich die nächsten Tage mit verschiedenen, kurzen Rekotouren und beschaffe mir Infos bei anderen Expeditionen, die sich im Tal aufhalten. Der neue Plan sieht dann wie folgt aus: Zum Abschluss der Akklimatisation Tour auf den Pik Lomo, dann den Pik Kara-Suu überschreiten und als neues Hauptziel der Expedition der Pik Piramidalnyj. Höchster Gipfel der Turkestankette westlich des Pik Skalistyj und zugleich einer der wohl formschönsten 5000er im ganzen Land. Falls dann noch Zeit bleibt, kann ich immer noch allein und mit leichtem Gepäck ins Min Teke Gebiet vordringen... Immerhin scheint das Wetter für die kommenden Tage stabil.
Pik Lomo North Summit (4800m)
Der Pik Lomo bietet einen schönen Doppelgipfel im hinteren Kara-Suu Tal. Auf meinen ungenauen Karten und bei der Reko kann ich nicht eindeutig ausmachen, welcher der beiden Gipfel der höhere ist. Auch die angegebene Höhe von 4926m scheint ungenau. Ich entscheide mich schliesslich für den dominanter wirkenden Nordgipfel, der auch eine bessere Aussicht verspricht. Erst gilt es ein gut 1100 Meter hohes Firncouloir (35°-45°) bis zur tiefsten Scharte zwischen den beiden Gipfeln zu überwinden, dann folgt ein zerrissener, brüchiger, horizontaler Gratabschnitt bis zum Gipfel (ZS III). Hier wird klar, dass der Südgipfel doch noch ein paar Meter höher wäre. Macht nichts, die Aussicht ist wirklich beeindruckend.
Überschreitung Pik Kara-Suu (5310m)
Nach dem Piramidalnyj zweithöchster Gipfel im Tal. Geplant ist über ein hübsches Firnwändli zum SE-Grat aufzusteigen und den Gipfel dann über diesen und den N-Grat zu überschreiten. Am ersten Tag Aufstieg bis unter's Firnwändli, dort Biwak auf 3850 Metern.
Am nächsten Morgen früh los. Wunderschöner Sonnenaufgang im Aufstieg durch die Wand. Die letzten 200 Höhenmeter um 50° steil. Die Tour erinnert mich bis hier an die Wienerroute am Fletschhorn, mit dem Unterschied, dass bis zum Gipfel immer noch 700 Höhenmeter über einen stellenweise anspruchsvollen Grat folgen. Der erste Teil des Grates bis zum Vereinigungspunkt mit dem ENE-Grat und weiter bis vor den grossen Gendarm (5065m) ist leicht aber brüchig (I-II). Immer wieder hat's grosse Wächten gegen Norden. Am Gendarm wird's dann richtig brüchig, sehr schmal und ausgesetzt. Im Reiter-Sitz arbeite ich mich über diese heikle Passage (II). Dann wieder ein leichter Firnabschnitt, bis ich nach einem steilen Aufschwung (II) auf dem Vorgipfel stehe. Nur noch ein kurzer Verbindungsgrat zum Hauptgipfel rüber. Was aus der Ferne wie ein Katzensprung wirkt, entpuppt sich als hübsche, luftige Kletterei in gutem Fels. Meist im II. Grad, je eine Stelle III und IV.
Mit der tageszeitlichen Erwärmung bin ich froh, nicht mehr über die gleiche Route absteigen zu müssen. Der Nordgrat hat es dann aber auch in sich. Erst noch mit moderater Neigung, geht er langsam in eine 55°-60° steile, kombinierte Flanke über. Der Fels ist bei optimaler Routenwahl nirgends schwierig (II-III) aber durchwegs sehr brüchig. Erst hat's noch guten Firn, dann wechselt die Unterlage und knapp 40cm Pulver liegen auf einem Gemisch aus Blankeis und Sand. Die Steigeisen haben kaum Halt. Ich taste mich vorsichtig zu den nächsten Felsen und seile den Rest der Flanke an teilweise etwas zweifelhaften Ständen ab. Gar nicht so einfach, da was vernünftiges zu bauen.
Wieder auf dem Grat folgt ein Gendarm (II-III), dann gehts von einem Pass ohne Schwierigkeiten runter zum Kara-Suu Gletscher. Hier vernichte ich noch einmal ein paar Höhenmeter, bevor ich ihn mit einem vernünftigen Risiko auf einem aperen Stück queren kann. Kurzer Wiederanstieg, mühsamer Abstieg und Querung zum Biwi, dann nach 14 Stunden, bin ich unten, zurück im BC. Wilde Sache war das! Gefeiert wird Mit einer Nudelsuppe und Risotto. (S- IV 60°).
Pik Piramidalnyj (5510m)
Wirklich ein wahnsinnig schöner Gipfel! Ob die Routen an diesem Berg wohl so schön sind, wie er aussieht? Nach verschiedenen Rekotouren entscheide ich mich für den SE-Grat. Es ist nicht ganz einfach abzuschätzen, was für Schwierigkeiten der Grat bereithält, entsprechend umfangreich das Material, dass ich mitnehme.
Start Punkt 12 Uhr Mittag. Entlang und auf dem schuttbedeckten Asan-Usun Gletscher das Tal nach hinten, steil und brüchig in den Pass zwischen Pik Lomo und dem Gipfel östlich des Piramidalnyj. Ein leichter Schutt- und Blockgrat führt an den Rand des Hängegletschers. Dort stelle ich, einem grünen Adlerhorst gleich, mein kleines Biwakzelt auf. Mittlerweile ist es 18 Uhr und dunkle Wolken stehen am Himmel. Meine Zuversicht befördert das nicht gerade. Bin mir nicht wirklich sicher ob das morgen was wird.
In der Nacht klart es zum Glück auf. Unvergessliche Momente unter dem klaren Sternenhimmel. Pünktlich zum Sonnenaufgang stehe ich vor dem Beginn der Schwierigkeiten auf dem Hängegletscher. Die Hauptschwierigkeit besteht darin, einen Durchschlupf über einen gewaltigen Schrund auf ein höher gelegenes Band zu finden. Die erste Stelle, an der ich mich versuche, erweist sich als zu schwierig. Ich bin kurz davor, die Besteigung bereits an dieser Stelle abzubrechen, entscheide mich dann aber zum Glück doch weiter zu gehen. Nach einem langen Quergang im steilen Eis, finde ich doch noch einen Durchschlupf aufs obere Band. Auf den letzten 200hm bis zum Grat folgt dann noch ein 55° steiles, schönes Eiswändli.
Der Grat selbst erweist sich als leichter als erwartet. Abgesehen von einem heiklen Abstieg in eine schmale Scharte in extrem brüchigen Fels, lassen sich die vier kurzen Aufschwünge bis zum finalen Firnteil leicht erklettern (I-II, Stellen III). Technisch ist der Grat nicht besonders schön, das Gestein brüchig. Dafür sind Aussicht und Tiefblicke umso genialer.
Die Sonne brennt bereits am Morgen unbarmherzig und entsprechend ist Spuren angesagt. Bis über die Hüfte versinke ich im rund 45° steilen Gelände teilweise im weichen Schnee. In Kombination mit der Höhe und dem schweren Rucksack ziemlich anstrengend. Dann, endlich, öffnet sich der Horizont. Auf dem Gipfel. Kurz überkommen mich die Emotionen und ich verdrücke ein Tränchen. Die Anspannung der letzten Tage löst sich. Lange bleibt aber nicht Zeit den Moment zu geniessen, es gilt noch bei einigermassen guten und sicheren Verhältnissen über Grat und Hängegletscher abzusteigen.
Der Grat bereitet keine Probleme. Zurück bei der Lücke über dem Eiswändli, wähle ich eine andere Route als im Aufstieg und folge weiter dem nun scharfen und wilden Grat (II-IV). Der Fels ist gut, die Kletterei schön. Ich hoffe so aus einer Lücke weiter östlich direkter auf den Gletscher abseilen und absteigen zu können. Nordseitig sind die Verhältnisse noch ganz gut und entsprechend geht auch das Abseilen an Eissanduhren und Eispollern problemlos. Der grosse Schrund beim Abstieg vom oberen Gletscherband bereitet mir noch etwas Kopfzerbrechen. Ich versuche es an der Stelle, an der ich am Morgen gescheitert bin. Im Abstieg sollte das schon irgendwie gehen. Von oben droht an dieser Stelle etwas Steinschlag, entsprechend zügig muss es gehen. Dummerweise lässt sich oberhalb kein vernünftiger Stand einrichten. Die letzten drei bis vier überhängenden Meter über den Spalt muss ich springen. Sollte gehen, hat unten auch eine kleine aber sichere Landezone. Alles Material, das mir gefährlich werden könnte, werfe ich bereits hinunter, dann Fokus, und selbst hinüber. Der schwierige und heikle Abschnitt ist damit geschafft. Nach total 16 Stunden bin ich zurück im Basecamp. (S- III 55°).
Zwischen den einzelnen Touren bleibt immer wieder Zeit für ein oder zwei Tage Erholung. So auch nach dem Piramidalnyj. Ich nutze die Zeit um ins Ak-Sai Camp abzusteigen und wieder einmal mit anderen Menschen zu sprechen. Daneben wird geputzt, gewaschen, frittiert, gebacken und viel gekocht, fotografiert, gelesen und Tagebuch geschrieben.
Min Teke (5482m)
Einer der höchsten, dominantesten und schönsten Gipfel in der Turkestankette. In den 0er-Jahren von einer Russischen Expedition vermutlich das erste und einzige mal bestiegen. Ein Foto seiner perfekten, vergletscherten Nordwand, die etwas an die Weisshorn NE-Wand erinnert, war der eigentliche Grund, weshalb ich diese Region zu meinem Expeditionsziel gewählt habe.
Da ich im Kara-Suu Tal bereits meine beiden Hauptziele erreicht habe, bleibt noch mehr als genug Zeit für einen Kurztripp in mein ursprünglich geplantes Expeditionsgebiet. Ganz alleine, mit leichtem Gepäck. Hauptziel: Min Teke.
Beim Anmarsch stelle ich zu meinem Erstaunen fest, dass am problematischen Fluss vor wenigen Tagen eine neue Brücke gebaut wurde. Der Fluss hätte mit Pferden allerdings wohl auch ohne grössere Probleme weiter oben gequert werden können...
Auf dem geologisch interessanten Tamyngen Pass richte ich mein erstes Biwak ein. Viele Geier kreisen in der Luft und 30m vom Camp stosse ich auf frische Schneeleopardspuren. Schon speziell, wenn man ganz alleine in einem kleinen Biwakzelt im Reich von Wölfen und einer grossen Katze übernachtet. Zumal, wenn man am nächsten Morgen auf neue, frische Spuren trifft...
Durch das Tamyngental erreiche ich am folgenden Nachmittag den knapp 5000 Meter hohen Sattel südöstlich des Pik Granitnyj. Ein aussichtsreicher Biwakplatz für die nächsten beiden Nächte. Zum ersten mal erhalte ich einen umfassenden Einblick in mein ursprünglich geplantes Expeditionsgebiet. Relativ schnell dann auch die Erkenntnis, dass Pik Granitnyj und ein weiterer 5000er, mit denen ich kurz geliebäugelt habe, mit den gegebenen Verhältnissen und reduziertem Material nicht realistisch sind. Dafür schaut der Min Teke umso besser aus. Also voller Fokus auf diesen formschönen 5000er.
Am nächsten Morgen läuft alles wie am Schnürchen und bald stehe ich am schönen Nordwestgrat unter dem Gipfelaufbau. Dieser ist blank und zwingt mich für den letzten Abschnitt an eindrücklichen Eisabbrüchen vorbei in die Nordflanke. Starke Eindrücke dann auf dem Gipfel. So weit das Auge reicht kein Zeichen menschlicher Zivilisation. Nur schroffe Felsgipfel und weite Gletscherflächen. Wie klein und verletzlich man in so einer Umgebung doch ist. Aber auch ein gutes Gefühl, es aller Umstände zu trotz doch noch, und ganz aus eigener Kraft, auf das ursprüngliche Expeditionsziel geschafft zu haben!
Zurück im Biwak wird das mit dem einzigen Päckli Ovi aus der Schweiz und einem Schnupf gefeiert. (ZS- II 45°).
Die Wetterprognosen für die kommenden Tage sehen nicht mehr gleich stabil aus wie für die vergangenen zwei Wochen. Ich will nicht riskieren mit leichtem Material auf 5000 Metern in ein Unwetter zu geraten, verzichte auf weitere Gipfel hier oben und mache mich früh am nächsten Morgen auf einen langen Tagesmarsch zurück ins Basecamp im Kara-Suu Tal. Die richtige Entscheidung. Im Abstieg vom Tamyngen Pass dunkle Wolken und ein erstes, heftiges Donnergrollen. Vorboten des unbeständigen Wetters der kommenden Tage.
Yellow Wall (3675m)
Bei der Gelben Wand handelt es sich um eine eindrückliche, rund 600 Meter hohe, senkrechte Wand aus gelblichem Granit, die die westliche Flanke des unteren Kara-Suu Tals dominiert. Die Wand gehört zu den beliebtesten Kletterzielen im Tal, entsprechend durchziehen bereits zahlreiche, allesamt anspruchsvolle Routen den steilen Fels. Von Süden führt ein schwach ausgeprägter Pfad zum höchsten Punkt (T4). Für mich bei instabilem Wetter die willkommene Möglichkeit auf dem hervorragenden Aussichtspunkt trotzdem etwas die Füsse zu vertreten. Im Abstieg treffe ich auf zwei kirgisische Hirten, mit denen ich während einem Wolkenbruch Chai und Brot teile. Sie wollen mich im Gegenzug zum Znacht und Übernachten in ihre kleine Alphütte einladen. Für einmal lehne ich dankend ab. Am nächsten Morgen will ich die Möglichkeit für eine letzte, grössere Tour im Tal nutzen.
Die Kirgisen sind ein unglaublich gastfreundliches Volk. So wurde ich auf meinen beiden Reisen durchs Land immer wieder zu Chai, Kumys (vergorene Stutenmilch) oder zum Essen eingeladen. Speziell in Erinnerung wird mir eine Begegnung mit einem Hirten auf dem Trek ins Kara-Suu Tal bleiben. Nach dem Mittagessen in seiner einfachen Alphütte wollte ich von ihm wissen, was das denn für grüne Kügelchen seien, auf denen er ständig herumkaue und von denen er auch eine paar in unseren Tee geworfen hat. "Marihuana", meinte er. Dass sei gut für den anschliessenden Mittagsschlaf...
Vom selben Hirten und von anderen Einheimischen werde ich auch immer wieder gefragt, ob ich in die Berge gehe um "schöne Steine" zu sammeln. Für die meisten Kirgisen ist es unverständlich, dass man nur zum Spass und Zeitvertreib in die Berge geht. Zudem soll es in der Region reiche Vorkommen an verschiedenen Edelsteinen geben. Darunter auch Saphire.
Pik Usen (4379m)
Der Pik Usen bildet zusammen mit dem Pik Asan einen eindrücklichen Doppelgipfel und ist Teil der gewaltigen Granittürme rund um den alles überragenden Pik Odessa. Die Gruppe ist das eigentliche Ziel der meisten (Kletter-)Expeditionen, die ihre Zelte im Tal aufschlagen. Die steilen Wände bieten schier unbegrenzte Möglichkeiten. Wer extra zum Klettern ins Tal kommt, auch an den grossen Wänden seinen Spass haben und ohne technische Kletterei auskommen möchte, sollte allerdings schon sicher im oberen 7. Grad Klettern. Die meisten grossen Routen warten noch auf eine freie Begehung... Ein Spot für die absoluten Cracks. Wie auch dieser schöne Film (hier & da) von Nina Caprez, David Lama, Steph Sigrist und Giovanni Quirici zeigt.
Ich backe da deutlich kleinere Brötchen. Zum Abschluss meiner bis jetzt schon erfolgreichen Expedition soll es aber immerhin für die vermutlich leichteste und kürzeste Route auf einen der Granittürme reichen: Den Südostgrat des Pik Usen.
Bei wolkenlosem Himmel ziehe ich am Morgen in der Dämmerung los. Unterwegs treffe ich unter dem Pik Odessa auf eine Deutsche Expedition, die die gewaltige Westwand klettern will. Bis auf 4000 Meter kenne ich den Weg bereits von einer Rekotour. In einer landschaftlich eindrücklichen Alpinwanderung geht es über Blockfelder und über ein spaltenloses Gletscherchen durch das Herz der Ak-Suu-Gruppe zum Einstieg beim Sattel zwischen Pik Odessa und Pik Usen.
Einmal am Fels, komme ich schnell in den Flow. Richtig schöne, homogene Risskletterei in meist ausgezeichnetem Granit führen anhaltend im III.,stellenweise IV. Grad auf ein scharfes, horizontales Gratstück und mit grossartigen Aus- und Tiefblicken weiter der Kante entlang zum Gipfel. Was für ein Kontrast zum Bruch auf den bisherigen Touren! Unterdessen sind in beängstigendem Tempo dunkle Gewitterwolken aufgezogen. Höchste Zeit für den Abstieg. Innerhalb einer Viertelstunde hat es komplett zugezogen. Noch auf dem Gipfelgrat ist die Spannung in der Luft plötzlich fühlbar. Die Nackenhärchen stehen auf und der Pickel beginnt zu surren. Jetzt muss es schnell gehen. Im Aufstieg hatte ich eine gute Seillänge unterhalb eine Höhle ausgemacht. Dorthin seile ich jetzt ab. Kaum in der Höhle, beginnt es zu Graupeln. Die Temperatur fällt markant. 10 Minuten später der erste Donnerschlag. Obwohl ich weg vom Grat, im trockenen und einigermassen in Sicherheit bin, ist es eine äusserst unangenehme Situation, an einem solchen Berg auf über 4300 Metern allein in ein Gewitter zu geraten. Nach anderthalb Stunden ist der Spuk zum Glück genau so schnell wieder vorbei, wie er gekommen ist. Doch das Gewitter hat merklich Spuren hinterlassen. Der glatte Fels ist überall nass und mit Graupel bedeckt. Meine innere Ruhe und Sicherheit vom Aufstieg ist wie weggeblasen. Das merke ich auch am unsauberen Seilhandling an der ersten Abseilstelle. Kurz innehalten, sammeln, dann konzentriert weiter, wo möglich abseilen. Schlussendlich brauche ich für den Abstieg mehr als die doppelte Aufstiegszeit... Was für eine Tour! (S- IV).
Bevor ich endgültig zurück in die Zivilisation komme, steht noch der Trek nach Uzgurush an. Wieder begleitet mich Malik, den ich bereits vom Hinweg kenne. Dieses mal allerdings nur mit einem Pferd. Während es in den Bergen noch angenehm kühl war, empfangen mich in Osch Temperaturen um 43° Grad. Mein Fahrer, mit dem ich vor der Ankunft bei Talai noch Samsa essen gehe, meint dabei nur: "Wir Kirgisen sind schon etwas verrückt. Russen essen bei - 20° Eis, wir trinken auch bei über 40° nur heissen Chai."
Bevor ich zurück in die Schweiz fliege, treffe ich mich bei Talai noch mit Damian, der gerade vom Pik Lenin kommt. Zusammen fahren wir für drei Tage in die Walnussurwälder rund um Arslanbob, wo wir Erfahrungen unserer beiden Soloexpeditionen austauschen und die Reise gemütlich beim Wandern und Reiten ausklingen lassen. Arslanbob selbst war für unseren Geschmack etwas zu touristisch. Der verschlafene Nachbarort Bel Terek, wohin sich nur selten Touristen verirren, hat uns viel besser gefallen. Dort sind wir beim sehr sympathischen Dorflehrer Samir und seiner Frau untergekommen und hervorragend bewirtet worden. So konnten wir gemütlich zu Pferd und zu Fuss die umliegenden Wälder erkunden. Das Gebiet wäre im Winter auch spannend zum Skitouren...
Für mich geht damit eine überaus erfolgreiche Expedition zu Ende. Trotz den anfänglichen Querelen mit Ak-Sai Travel. Fantastische Natur und Landschaften, viele kleine Geschichten und Abenteuer, die mentale Herausforderung und nicht zu letzt auch die sportliche Seite mit vielen spannenden Routen und Gipfeln. Ein echter Traum, den ich mir erfüllen konnte!
''Und unwillkürlich fragt man sich: Wo sind deine Träume hin? Und schüttelt den Kopf und antwortet: Wie schnell fliegen die Jahre vorbei! Und fragt sich von neuem: Was tatest du denn mit deinen Jahren? Wo begrubst du deine beste Zeit? Lebtest du oder lebtest du nicht?"
So der Träumer zu Nastjenka in Fjodor Dostojewskijs Roman Weisse Nächte.
Träume. Schon lange habe ich mich gefragt, ob es für mich wohl möglich wäre ganz alleine in einer weitgehend unberührten und intakten Hochgebirgswelt ausserhalb der Alpen klarzukommen, wie Körper und Geist auf eine solche Situation reagieren würden. In der Karavshin Region, genauer gesagt im Kara-Tur Tal rund um die teils noch unbestiegenen 5000er des Min Teke, will ich diesen Traum in die Realität umsetzen. Nur, vom Traum über den Plan bis in die Realität ist es ein langer Weg. Oder um es etwas weniger prosaisch auszudrücken: Ein Plan hat im Gefecht noch selten den ersten Schuss überlebt...
13. Juli 04:30 Ankunft in Osh. Herzliches Wiedersehen mit Talai, der mich am Flughafen abholt. Am Morgen schlafen, dann sämtliches Essen für den nächsten Monat und das restliche Material im 200 Meter Radius um das Hotel besorgen. Das wenige, was noch fehlt, besorge ich mir am Nachmittag auf dem grossen Basar. Den Rest des Tages verbringe ich in meinem lieblings Restaurant in Osch und in Talais schönem, neuen Garten.
Am nächsten Morgen früh auf und mit Pickup und Fahrer in das kleine Bergdorf Uzgurush, dem Ausgangspunkt für meine Solo-Expedition. Dort gleich die erste, etwas unschöne Überraschung: Die beiden Horseman mit einem Pferd und einem Esel, die ich im Vorfeld über Ak-Sai Travel gebucht habe, um das ganze Essen und Material ins Kara-Tur Tal zu bringen, wollen nur bis zum Basislager von Ak-Sai im Kara-Suu Tal mitkommen. Die Flüsse und der Weg auf den folgenden beiden Tagesmärschen seien mit dem vielen Schmelzwasser zu gefährlich. Zudem sollen alle Brücken kaputt sein. Nach Rücksprache mit meiner Kontaktperson in Bishkek, beschliesse ich mal bis zum Basecamp im Kara-Suu Tal zu gehen und dort weiter zu sehen.
Bereits der folgende, zweitägige Trek ist wunderschön. Um Uzgurush dominieren den Flussläufen entlang Walnuss- und Wildobstwälder, weiter oben prägen saftige Blumenwiesen und alte, verknorzte Wacholder die Vegetation. Auf dem Dzhalgychy Pass lassen wir die Vorgebirge definitiv hinter uns und tauchen endgültig in die wilde Karavshin Region ein, übersteigen weitere hohe Pässe und queren tief eingeschnittene Täler und wilde Flüsse.
Das Patagonien Zentralasiens. Wie die Region zu ihrem Übernamen gekommen ist, wird spätestens auf einer kleinen Kuppe etwas oberhalb des Kara-Suu Passes klar. Zum ersten mal sieht man ins Kara-Suu Tal und der Blick öffnet sich hin zu den gewaltigen Granittürmen der Ak-Suu-Gruppe, die mit ihren über 1000 Meter hohen, nach allen Seiten senkrecht abfallenden Wänden, Cerro Torre und Fitz Roy gleich, majestätisch in den Himmel ragen. Bart- und Schneegeier kreisen über unseren Köpfen.
Im Camp dann die nächste unangenehme Überraschung von Seite Ak-Sai: Die Organisation von Bishkek aus erweist sich als komplett unfähig. Der Lagerchef hat meine Ankunft erst in einem Monat erwartet. Die Träger wollen nach wie vor nicht ins Minteke Gebiet, teils mit fadenscheinigen Begründungen. Für eine so langen Trek sind sie aus meiner Sicht aber schlicht zu schlecht ausgerüstet. Zudem werden sie von Ak-Sai schlecht bezahlt, bekommen nur wenig von dem für Kirgistan stolzen Preis, den die Organisation für den Gepäcktransport verlangt. Weiter hat ein anderer Horseman in der Vorwoche eines seiner Pferde in einem der Flüsse der Region verloren. Bei einem solchen Verlust trägt der Horseman den kompletten, finanziellen Schaden. Ich sage den Verantwortlichen von Ak-Sai ziemlich klar aber bestimmt, was ich von ihrer Organisation halte...
Genau weil ich mich auf einer Solo-Expedition nicht um solche Sachen kümmern wollte, habe ich das im voraus über den grössten Kirgisischen Trekking-Anbieter mit dem vermeintlich grössten Know-how (Ak-Sai Travel), organisiert. Im letzten Jahr, am Kurumdy, hatten wir alles selbständig vor Ort gemacht, viel weniger bezahlt und trotzdem funktionierte alles reibungslos und die Träger haben mehr dran verdient. Ziemlich nachdenklich lege ich mich in den Schlafsack. Möglich wäre es wohl schon ins Min Teke Tal weiter zu gehen, Russen und Belgier im Camp erzählen, dass sie den Fluss der das grösste Problem darstellen soll, auch schon überschritten haben. Auch wenn er heikel sein kann.
Am nächsten Morgen habe ich mich dann entschieden. Das Risiko mit diesen Leuten weiter in die Turkestankette vorzustossen und dann auch noch darauf zu vertrauen, dass sie mich drei Wochen später an einem vereinbarten Punkt mit meinem Gepäck wieder abholen, ist mir zu gross. Ich beschliesse von meinem ursprünglichen Expeditionsziel abzurücken und stattdessen im Kara-Suu Tal zu bleiben und dort eine knappe Stunde taleinwärts auf rund 3000 Metern mein Basecamp für die nächsten vier Wochen aufzubauen. Auf einer Expedition muss man halt auch flexibel sein, wenn man schlussendlich Erfolg haben will.
Das Kara-Suu Tal. Eines der wildesten und schönsten Täler ganz Kirgistans. Links und rechts durch über 1000 Meter hohe, senkrecht Granitwände, hohe 4000er und steile 5000er begrenzt. Im Süden bildet die gewaltige Nordwand des Pik Piramidalnyj den eindrücklichen Talabschluss. Bereits zu Sowjetzeiten wurde das Tal von den besten Kletterern Russlands erschlossen. Es hätte durchaus das Potential als Zentrum der in weiten Teilen noch unberührten Karavshin Region, zu einem der Trekking und Kletter Hotspots in Kirgistan, ja ganz Zentralasien überhaupt, zu werden. Ausserhalb der ehemaligen Sowjetunion ist das Gebiet zum Glück aber nachwievor weitgehend unbekannt.
Etwas verloren stehe ich nun allein in diesem Tal, für das ich eigentlich gar nicht vorbereitet bin und bin mir nicht ganz sicher, was ich alleine in dieser schroffen Hochgebirgswelt verloren habe. Werde ich an den allesamt anspruchsvollen Gipfeln überhaupt die Möglichkeit für ein paar erfolgreiche Touren finden?
Immerhin ist das Wetter gut und so verbringe ich die nächsten Tage mit verschiedenen, kurzen Rekotouren und beschaffe mir Infos bei anderen Expeditionen, die sich im Tal aufhalten. Der neue Plan sieht dann wie folgt aus: Zum Abschluss der Akklimatisation Tour auf den Pik Lomo, dann den Pik Kara-Suu überschreiten und als neues Hauptziel der Expedition der Pik Piramidalnyj. Höchster Gipfel der Turkestankette westlich des Pik Skalistyj und zugleich einer der wohl formschönsten 5000er im ganzen Land. Falls dann noch Zeit bleibt, kann ich immer noch allein und mit leichtem Gepäck ins Min Teke Gebiet vordringen... Immerhin scheint das Wetter für die kommenden Tage stabil.
Pik Lomo North Summit (4800m)
Der Pik Lomo bietet einen schönen Doppelgipfel im hinteren Kara-Suu Tal. Auf meinen ungenauen Karten und bei der Reko kann ich nicht eindeutig ausmachen, welcher der beiden Gipfel der höhere ist. Auch die angegebene Höhe von 4926m scheint ungenau. Ich entscheide mich schliesslich für den dominanter wirkenden Nordgipfel, der auch eine bessere Aussicht verspricht. Erst gilt es ein gut 1100 Meter hohes Firncouloir (35°-45°) bis zur tiefsten Scharte zwischen den beiden Gipfeln zu überwinden, dann folgt ein zerrissener, brüchiger, horizontaler Gratabschnitt bis zum Gipfel (ZS III). Hier wird klar, dass der Südgipfel doch noch ein paar Meter höher wäre. Macht nichts, die Aussicht ist wirklich beeindruckend.
Überschreitung Pik Kara-Suu (5310m)
Nach dem Piramidalnyj zweithöchster Gipfel im Tal. Geplant ist über ein hübsches Firnwändli zum SE-Grat aufzusteigen und den Gipfel dann über diesen und den N-Grat zu überschreiten. Am ersten Tag Aufstieg bis unter's Firnwändli, dort Biwak auf 3850 Metern.
Am nächsten Morgen früh los. Wunderschöner Sonnenaufgang im Aufstieg durch die Wand. Die letzten 200 Höhenmeter um 50° steil. Die Tour erinnert mich bis hier an die Wienerroute am Fletschhorn, mit dem Unterschied, dass bis zum Gipfel immer noch 700 Höhenmeter über einen stellenweise anspruchsvollen Grat folgen. Der erste Teil des Grates bis zum Vereinigungspunkt mit dem ENE-Grat und weiter bis vor den grossen Gendarm (5065m) ist leicht aber brüchig (I-II). Immer wieder hat's grosse Wächten gegen Norden. Am Gendarm wird's dann richtig brüchig, sehr schmal und ausgesetzt. Im Reiter-Sitz arbeite ich mich über diese heikle Passage (II). Dann wieder ein leichter Firnabschnitt, bis ich nach einem steilen Aufschwung (II) auf dem Vorgipfel stehe. Nur noch ein kurzer Verbindungsgrat zum Hauptgipfel rüber. Was aus der Ferne wie ein Katzensprung wirkt, entpuppt sich als hübsche, luftige Kletterei in gutem Fels. Meist im II. Grad, je eine Stelle III und IV.
Mit der tageszeitlichen Erwärmung bin ich froh, nicht mehr über die gleiche Route absteigen zu müssen. Der Nordgrat hat es dann aber auch in sich. Erst noch mit moderater Neigung, geht er langsam in eine 55°-60° steile, kombinierte Flanke über. Der Fels ist bei optimaler Routenwahl nirgends schwierig (II-III) aber durchwegs sehr brüchig. Erst hat's noch guten Firn, dann wechselt die Unterlage und knapp 40cm Pulver liegen auf einem Gemisch aus Blankeis und Sand. Die Steigeisen haben kaum Halt. Ich taste mich vorsichtig zu den nächsten Felsen und seile den Rest der Flanke an teilweise etwas zweifelhaften Ständen ab. Gar nicht so einfach, da was vernünftiges zu bauen.
Wieder auf dem Grat folgt ein Gendarm (II-III), dann gehts von einem Pass ohne Schwierigkeiten runter zum Kara-Suu Gletscher. Hier vernichte ich noch einmal ein paar Höhenmeter, bevor ich ihn mit einem vernünftigen Risiko auf einem aperen Stück queren kann. Kurzer Wiederanstieg, mühsamer Abstieg und Querung zum Biwi, dann nach 14 Stunden, bin ich unten, zurück im BC. Wilde Sache war das! Gefeiert wird Mit einer Nudelsuppe und Risotto. (S- IV 60°).
Pik Piramidalnyj (5510m)
Wirklich ein wahnsinnig schöner Gipfel! Ob die Routen an diesem Berg wohl so schön sind, wie er aussieht? Nach verschiedenen Rekotouren entscheide ich mich für den SE-Grat. Es ist nicht ganz einfach abzuschätzen, was für Schwierigkeiten der Grat bereithält, entsprechend umfangreich das Material, dass ich mitnehme.
Start Punkt 12 Uhr Mittag. Entlang und auf dem schuttbedeckten Asan-Usun Gletscher das Tal nach hinten, steil und brüchig in den Pass zwischen Pik Lomo und dem Gipfel östlich des Piramidalnyj. Ein leichter Schutt- und Blockgrat führt an den Rand des Hängegletschers. Dort stelle ich, einem grünen Adlerhorst gleich, mein kleines Biwakzelt auf. Mittlerweile ist es 18 Uhr und dunkle Wolken stehen am Himmel. Meine Zuversicht befördert das nicht gerade. Bin mir nicht wirklich sicher ob das morgen was wird.
In der Nacht klart es zum Glück auf. Unvergessliche Momente unter dem klaren Sternenhimmel. Pünktlich zum Sonnenaufgang stehe ich vor dem Beginn der Schwierigkeiten auf dem Hängegletscher. Die Hauptschwierigkeit besteht darin, einen Durchschlupf über einen gewaltigen Schrund auf ein höher gelegenes Band zu finden. Die erste Stelle, an der ich mich versuche, erweist sich als zu schwierig. Ich bin kurz davor, die Besteigung bereits an dieser Stelle abzubrechen, entscheide mich dann aber zum Glück doch weiter zu gehen. Nach einem langen Quergang im steilen Eis, finde ich doch noch einen Durchschlupf aufs obere Band. Auf den letzten 200hm bis zum Grat folgt dann noch ein 55° steiles, schönes Eiswändli.
Der Grat selbst erweist sich als leichter als erwartet. Abgesehen von einem heiklen Abstieg in eine schmale Scharte in extrem brüchigen Fels, lassen sich die vier kurzen Aufschwünge bis zum finalen Firnteil leicht erklettern (I-II, Stellen III). Technisch ist der Grat nicht besonders schön, das Gestein brüchig. Dafür sind Aussicht und Tiefblicke umso genialer.
Die Sonne brennt bereits am Morgen unbarmherzig und entsprechend ist Spuren angesagt. Bis über die Hüfte versinke ich im rund 45° steilen Gelände teilweise im weichen Schnee. In Kombination mit der Höhe und dem schweren Rucksack ziemlich anstrengend. Dann, endlich, öffnet sich der Horizont. Auf dem Gipfel. Kurz überkommen mich die Emotionen und ich verdrücke ein Tränchen. Die Anspannung der letzten Tage löst sich. Lange bleibt aber nicht Zeit den Moment zu geniessen, es gilt noch bei einigermassen guten und sicheren Verhältnissen über Grat und Hängegletscher abzusteigen.
Der Grat bereitet keine Probleme. Zurück bei der Lücke über dem Eiswändli, wähle ich eine andere Route als im Aufstieg und folge weiter dem nun scharfen und wilden Grat (II-IV). Der Fels ist gut, die Kletterei schön. Ich hoffe so aus einer Lücke weiter östlich direkter auf den Gletscher abseilen und absteigen zu können. Nordseitig sind die Verhältnisse noch ganz gut und entsprechend geht auch das Abseilen an Eissanduhren und Eispollern problemlos. Der grosse Schrund beim Abstieg vom oberen Gletscherband bereitet mir noch etwas Kopfzerbrechen. Ich versuche es an der Stelle, an der ich am Morgen gescheitert bin. Im Abstieg sollte das schon irgendwie gehen. Von oben droht an dieser Stelle etwas Steinschlag, entsprechend zügig muss es gehen. Dummerweise lässt sich oberhalb kein vernünftiger Stand einrichten. Die letzten drei bis vier überhängenden Meter über den Spalt muss ich springen. Sollte gehen, hat unten auch eine kleine aber sichere Landezone. Alles Material, das mir gefährlich werden könnte, werfe ich bereits hinunter, dann Fokus, und selbst hinüber. Der schwierige und heikle Abschnitt ist damit geschafft. Nach total 16 Stunden bin ich zurück im Basecamp. (S- III 55°).
Zwischen den einzelnen Touren bleibt immer wieder Zeit für ein oder zwei Tage Erholung. So auch nach dem Piramidalnyj. Ich nutze die Zeit um ins Ak-Sai Camp abzusteigen und wieder einmal mit anderen Menschen zu sprechen. Daneben wird geputzt, gewaschen, frittiert, gebacken und viel gekocht, fotografiert, gelesen und Tagebuch geschrieben.
Min Teke (5482m)
Einer der höchsten, dominantesten und schönsten Gipfel in der Turkestankette. In den 0er-Jahren von einer Russischen Expedition vermutlich das erste und einzige mal bestiegen. Ein Foto seiner perfekten, vergletscherten Nordwand, die etwas an die Weisshorn NE-Wand erinnert, war der eigentliche Grund, weshalb ich diese Region zu meinem Expeditionsziel gewählt habe.
Da ich im Kara-Suu Tal bereits meine beiden Hauptziele erreicht habe, bleibt noch mehr als genug Zeit für einen Kurztripp in mein ursprünglich geplantes Expeditionsgebiet. Ganz alleine, mit leichtem Gepäck. Hauptziel: Min Teke.
Beim Anmarsch stelle ich zu meinem Erstaunen fest, dass am problematischen Fluss vor wenigen Tagen eine neue Brücke gebaut wurde. Der Fluss hätte mit Pferden allerdings wohl auch ohne grössere Probleme weiter oben gequert werden können...
Auf dem geologisch interessanten Tamyngen Pass richte ich mein erstes Biwak ein. Viele Geier kreisen in der Luft und 30m vom Camp stosse ich auf frische Schneeleopardspuren. Schon speziell, wenn man ganz alleine in einem kleinen Biwakzelt im Reich von Wölfen und einer grossen Katze übernachtet. Zumal, wenn man am nächsten Morgen auf neue, frische Spuren trifft...
Durch das Tamyngental erreiche ich am folgenden Nachmittag den knapp 5000 Meter hohen Sattel südöstlich des Pik Granitnyj. Ein aussichtsreicher Biwakplatz für die nächsten beiden Nächte. Zum ersten mal erhalte ich einen umfassenden Einblick in mein ursprünglich geplantes Expeditionsgebiet. Relativ schnell dann auch die Erkenntnis, dass Pik Granitnyj und ein weiterer 5000er, mit denen ich kurz geliebäugelt habe, mit den gegebenen Verhältnissen und reduziertem Material nicht realistisch sind. Dafür schaut der Min Teke umso besser aus. Also voller Fokus auf diesen formschönen 5000er.
Am nächsten Morgen läuft alles wie am Schnürchen und bald stehe ich am schönen Nordwestgrat unter dem Gipfelaufbau. Dieser ist blank und zwingt mich für den letzten Abschnitt an eindrücklichen Eisabbrüchen vorbei in die Nordflanke. Starke Eindrücke dann auf dem Gipfel. So weit das Auge reicht kein Zeichen menschlicher Zivilisation. Nur schroffe Felsgipfel und weite Gletscherflächen. Wie klein und verletzlich man in so einer Umgebung doch ist. Aber auch ein gutes Gefühl, es aller Umstände zu trotz doch noch, und ganz aus eigener Kraft, auf das ursprüngliche Expeditionsziel geschafft zu haben!
Zurück im Biwak wird das mit dem einzigen Päckli Ovi aus der Schweiz und einem Schnupf gefeiert. (ZS- II 45°).
Die Wetterprognosen für die kommenden Tage sehen nicht mehr gleich stabil aus wie für die vergangenen zwei Wochen. Ich will nicht riskieren mit leichtem Material auf 5000 Metern in ein Unwetter zu geraten, verzichte auf weitere Gipfel hier oben und mache mich früh am nächsten Morgen auf einen langen Tagesmarsch zurück ins Basecamp im Kara-Suu Tal. Die richtige Entscheidung. Im Abstieg vom Tamyngen Pass dunkle Wolken und ein erstes, heftiges Donnergrollen. Vorboten des unbeständigen Wetters der kommenden Tage.
Yellow Wall (3675m)
Bei der Gelben Wand handelt es sich um eine eindrückliche, rund 600 Meter hohe, senkrechte Wand aus gelblichem Granit, die die westliche Flanke des unteren Kara-Suu Tals dominiert. Die Wand gehört zu den beliebtesten Kletterzielen im Tal, entsprechend durchziehen bereits zahlreiche, allesamt anspruchsvolle Routen den steilen Fels. Von Süden führt ein schwach ausgeprägter Pfad zum höchsten Punkt (T4). Für mich bei instabilem Wetter die willkommene Möglichkeit auf dem hervorragenden Aussichtspunkt trotzdem etwas die Füsse zu vertreten. Im Abstieg treffe ich auf zwei kirgisische Hirten, mit denen ich während einem Wolkenbruch Chai und Brot teile. Sie wollen mich im Gegenzug zum Znacht und Übernachten in ihre kleine Alphütte einladen. Für einmal lehne ich dankend ab. Am nächsten Morgen will ich die Möglichkeit für eine letzte, grössere Tour im Tal nutzen.
Die Kirgisen sind ein unglaublich gastfreundliches Volk. So wurde ich auf meinen beiden Reisen durchs Land immer wieder zu Chai, Kumys (vergorene Stutenmilch) oder zum Essen eingeladen. Speziell in Erinnerung wird mir eine Begegnung mit einem Hirten auf dem Trek ins Kara-Suu Tal bleiben. Nach dem Mittagessen in seiner einfachen Alphütte wollte ich von ihm wissen, was das denn für grüne Kügelchen seien, auf denen er ständig herumkaue und von denen er auch eine paar in unseren Tee geworfen hat. "Marihuana", meinte er. Dass sei gut für den anschliessenden Mittagsschlaf...
Vom selben Hirten und von anderen Einheimischen werde ich auch immer wieder gefragt, ob ich in die Berge gehe um "schöne Steine" zu sammeln. Für die meisten Kirgisen ist es unverständlich, dass man nur zum Spass und Zeitvertreib in die Berge geht. Zudem soll es in der Region reiche Vorkommen an verschiedenen Edelsteinen geben. Darunter auch Saphire.
Pik Usen (4379m)
Der Pik Usen bildet zusammen mit dem Pik Asan einen eindrücklichen Doppelgipfel und ist Teil der gewaltigen Granittürme rund um den alles überragenden Pik Odessa. Die Gruppe ist das eigentliche Ziel der meisten (Kletter-)Expeditionen, die ihre Zelte im Tal aufschlagen. Die steilen Wände bieten schier unbegrenzte Möglichkeiten. Wer extra zum Klettern ins Tal kommt, auch an den grossen Wänden seinen Spass haben und ohne technische Kletterei auskommen möchte, sollte allerdings schon sicher im oberen 7. Grad Klettern. Die meisten grossen Routen warten noch auf eine freie Begehung... Ein Spot für die absoluten Cracks. Wie auch dieser schöne Film (hier & da) von Nina Caprez, David Lama, Steph Sigrist und Giovanni Quirici zeigt.
Ich backe da deutlich kleinere Brötchen. Zum Abschluss meiner bis jetzt schon erfolgreichen Expedition soll es aber immerhin für die vermutlich leichteste und kürzeste Route auf einen der Granittürme reichen: Den Südostgrat des Pik Usen.
Bei wolkenlosem Himmel ziehe ich am Morgen in der Dämmerung los. Unterwegs treffe ich unter dem Pik Odessa auf eine Deutsche Expedition, die die gewaltige Westwand klettern will. Bis auf 4000 Meter kenne ich den Weg bereits von einer Rekotour. In einer landschaftlich eindrücklichen Alpinwanderung geht es über Blockfelder und über ein spaltenloses Gletscherchen durch das Herz der Ak-Suu-Gruppe zum Einstieg beim Sattel zwischen Pik Odessa und Pik Usen.
Einmal am Fels, komme ich schnell in den Flow. Richtig schöne, homogene Risskletterei in meist ausgezeichnetem Granit führen anhaltend im III.,stellenweise IV. Grad auf ein scharfes, horizontales Gratstück und mit grossartigen Aus- und Tiefblicken weiter der Kante entlang zum Gipfel. Was für ein Kontrast zum Bruch auf den bisherigen Touren! Unterdessen sind in beängstigendem Tempo dunkle Gewitterwolken aufgezogen. Höchste Zeit für den Abstieg. Innerhalb einer Viertelstunde hat es komplett zugezogen. Noch auf dem Gipfelgrat ist die Spannung in der Luft plötzlich fühlbar. Die Nackenhärchen stehen auf und der Pickel beginnt zu surren. Jetzt muss es schnell gehen. Im Aufstieg hatte ich eine gute Seillänge unterhalb eine Höhle ausgemacht. Dorthin seile ich jetzt ab. Kaum in der Höhle, beginnt es zu Graupeln. Die Temperatur fällt markant. 10 Minuten später der erste Donnerschlag. Obwohl ich weg vom Grat, im trockenen und einigermassen in Sicherheit bin, ist es eine äusserst unangenehme Situation, an einem solchen Berg auf über 4300 Metern allein in ein Gewitter zu geraten. Nach anderthalb Stunden ist der Spuk zum Glück genau so schnell wieder vorbei, wie er gekommen ist. Doch das Gewitter hat merklich Spuren hinterlassen. Der glatte Fels ist überall nass und mit Graupel bedeckt. Meine innere Ruhe und Sicherheit vom Aufstieg ist wie weggeblasen. Das merke ich auch am unsauberen Seilhandling an der ersten Abseilstelle. Kurz innehalten, sammeln, dann konzentriert weiter, wo möglich abseilen. Schlussendlich brauche ich für den Abstieg mehr als die doppelte Aufstiegszeit... Was für eine Tour! (S- IV).
Bevor ich endgültig zurück in die Zivilisation komme, steht noch der Trek nach Uzgurush an. Wieder begleitet mich Malik, den ich bereits vom Hinweg kenne. Dieses mal allerdings nur mit einem Pferd. Während es in den Bergen noch angenehm kühl war, empfangen mich in Osch Temperaturen um 43° Grad. Mein Fahrer, mit dem ich vor der Ankunft bei Talai noch Samsa essen gehe, meint dabei nur: "Wir Kirgisen sind schon etwas verrückt. Russen essen bei - 20° Eis, wir trinken auch bei über 40° nur heissen Chai."
Bevor ich zurück in die Schweiz fliege, treffe ich mich bei Talai noch mit Damian, der gerade vom Pik Lenin kommt. Zusammen fahren wir für drei Tage in die Walnussurwälder rund um Arslanbob, wo wir Erfahrungen unserer beiden Soloexpeditionen austauschen und die Reise gemütlich beim Wandern und Reiten ausklingen lassen. Arslanbob selbst war für unseren Geschmack etwas zu touristisch. Der verschlafene Nachbarort Bel Terek, wohin sich nur selten Touristen verirren, hat uns viel besser gefallen. Dort sind wir beim sehr sympathischen Dorflehrer Samir und seiner Frau untergekommen und hervorragend bewirtet worden. So konnten wir gemütlich zu Pferd und zu Fuss die umliegenden Wälder erkunden. Das Gebiet wäre im Winter auch spannend zum Skitouren...
Für mich geht damit eine überaus erfolgreiche Expedition zu Ende. Trotz den anfänglichen Querelen mit Ak-Sai Travel. Fantastische Natur und Landschaften, viele kleine Geschichten und Abenteuer, die mentale Herausforderung und nicht zu letzt auch die sportliche Seite mit vielen spannenden Routen und Gipfeln. Ein echter Traum, den ich mir erfüllen konnte!
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Anmerkungen
Für nähere Informationen zu Routen und Gebiet kann man sich gerne per PN oder Kommentar bei mir melden. Im Min Teke Gebiet waren nach mir im Sommer 2019 zwei weitere Expeditionsteams unterwegs. Das Frauenexpeditionsteam vom SAC, das vom SRF begleitet wurde (Doku hier) und eine französische Expedition. Deren Bericht ist recht informativ und bereitet einen guten Überblick (hier).
Ein guter Expeditionsbericht zum Kara-Suu Tal findet sich hier. Vorallem Das Kara-Suu Tal wurde zu Sowjetzeiten von zahlreichen russischen Expeditionen erschlossen. Rund um den Min Teke war es deutlich ruhiger und man findet auch heute noch neue Linien und gar einige wenige unbestiegene Gipfel. Weitere Infos im American Alpine Journal oder einfach auf google.ru in kyrillischer Schrift nach den Gipfeln googeln. Für Kara-Suu gibts einen Russischen Kletterführer. Karten empfehlen sich die opentopo map sowie alte, sowjetische Generalstabskarten.
Tourengänger:
jfk

Communities: Alleingänge/Solo, Biwak- und Zelttouren, Expeditionen, Kaukasus und Zentralasien, Unbekannte Touren
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