Grand Combin Westgrat Solo mit Biwak
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Nachdem ich im Vorjahr einen ersten Versuch auf etwa 4000 m wegen Problemen bei der Routenfindung abbrechen musste, habe ich 2019 den Gipfel erreicht. Die Orientierung ist am ersten Aufschwung (ca. 350 Höhenmeter) zumindest bei Tageslicht noch ganz ordentlich (zahlreiche Steindauben). Im unteren Mittelteil desselben liegt die klettertechnisch schwierigste Stelle der gesamten Route. Hier muss man aufpassen, sich nicht von einem breiten Band nach rechts verleiten zu lassen. 2018 war mir das zunächst passiert.
Diese Schlüsselstelle wird bei den französischen Kollegen von camptocamp.org mit 3c (das entspräche IV-) bewertet. In der Tat braucht der erste Zug dort etwas "Energie". Die italienische Dreier-Seilschaft vor mir musste ihrem Mittelmann mit einer Art Räuberleiter helfen. 2018 hatte ich hier meinen Rucksack abgenommen und nachgezogen. Diesmal gelang mir die Stelle mit Gepäck, allerdings war das anschließende Aufrichten nicht unproblematisch. Insbesondere mein Oldschool-Pickel mit dem (seniorengerecht) langen Schaft legte sich mit dem überhängenden Fels an, was eine umfangreichere Querung nach links erforderlich machte. Der Rest der Passage bleibt im IIer-Bereich und ist alles in allem auch nicht allzu ausgesetzt. Im Abstieg wird sie durch Abseilen (knapp 20 m) umgangen.
Am Ende des ersten Aufschwungs gelangt man unter ein großes Dach. Hier gibt es noch ein paar IIIer-Stellen, die ordentlich ausgesetzt sind. Am ersten Haken habe ich mich für zwei Züge mit einem kurzen Seil gesichert. Im Abstieg kann die gesamte Passage mit einem einzigen Abseilvorgang (knapp 25 m) umgangen werden.
Nun gelangt man zum zweiten Aufschwung (ca. 120 Höhenmeter). Bald sind keine Steindauben mehr zu sehen (die Stelle meines vorjährigen Scheiterns). Hier muss man links ein brüchiges Couloir hinauf und nach etwa 20 m rechts in einen Kamin, der auf einen markanten Pfeiler führt. Ich fand trockene Bedingungen vor - bei Eis könnte die Passage schnell zur eigentlichen Schlüsselstelle werden. Das bei camptocamp.org erwähnte Fixseil war nicht vorhanden!
Im Folgenden bleiben das Gelände brüchig und die Orientierung schwierig. Grob gesagt hält man sich schräg rechts aufwärts in Richtung des dritten Aufschwungs (ca. 80 Höhenmeter). Dieser weist eine ähnliche Charakteristik auf wie der vorhergehende. Als Zielpunkt dienen erst zwei trutzige Felstürme, die man wiederum von rechts ansteuert. Dann ist der Gipfel des G.C. de Valsorey bald erreicht. Nun auf Firngraten (zunächst absteigend) zum höchsten Punkt.
P.S.: Die ersten drei Bilder sind von 2018. Den Biwakplatz habe ich dieses Jahr aber praktisch unverändert vorgefunden (es lag nur etwas mehr Schnee drumherum - ich war ja auch etwa einen Monat früher dran). Er bietet ohnehin nur Platz für eine Person - oder zwei in einem Schlafsack ;-)
Anmerkung zur Hochtouren Schwierigkeit: Ursprünglich hatte ich diese im Einklang mit camptocamp und anderen Autoren als ZS- eingestuft. Nachdem ich nun den Bietschhorn-Westgrat (ebenfalls Solo mit Biwak) gegangen bin, der meist mit ZS, teilw. sogar ZS+ bewertet wird, habe ich die Schwierigkeit hier nach oben korrigiert. Der Meitin-Grat ist definitiv schwieriger. Bei dieser Einstufung gehe ich also beim Bietschhorn von ZS- aus. Bewertet man letzteres höher, so stiege die Schwierigkeit des Grand Combin noch weiter an!
Diese Schlüsselstelle wird bei den französischen Kollegen von camptocamp.org mit 3c (das entspräche IV-) bewertet. In der Tat braucht der erste Zug dort etwas "Energie". Die italienische Dreier-Seilschaft vor mir musste ihrem Mittelmann mit einer Art Räuberleiter helfen. 2018 hatte ich hier meinen Rucksack abgenommen und nachgezogen. Diesmal gelang mir die Stelle mit Gepäck, allerdings war das anschließende Aufrichten nicht unproblematisch. Insbesondere mein Oldschool-Pickel mit dem (seniorengerecht) langen Schaft legte sich mit dem überhängenden Fels an, was eine umfangreichere Querung nach links erforderlich machte. Der Rest der Passage bleibt im IIer-Bereich und ist alles in allem auch nicht allzu ausgesetzt. Im Abstieg wird sie durch Abseilen (knapp 20 m) umgangen.
Am Ende des ersten Aufschwungs gelangt man unter ein großes Dach. Hier gibt es noch ein paar IIIer-Stellen, die ordentlich ausgesetzt sind. Am ersten Haken habe ich mich für zwei Züge mit einem kurzen Seil gesichert. Im Abstieg kann die gesamte Passage mit einem einzigen Abseilvorgang (knapp 25 m) umgangen werden.
Nun gelangt man zum zweiten Aufschwung (ca. 120 Höhenmeter). Bald sind keine Steindauben mehr zu sehen (die Stelle meines vorjährigen Scheiterns). Hier muss man links ein brüchiges Couloir hinauf und nach etwa 20 m rechts in einen Kamin, der auf einen markanten Pfeiler führt. Ich fand trockene Bedingungen vor - bei Eis könnte die Passage schnell zur eigentlichen Schlüsselstelle werden. Das bei camptocamp.org erwähnte Fixseil war nicht vorhanden!
Im Folgenden bleiben das Gelände brüchig und die Orientierung schwierig. Grob gesagt hält man sich schräg rechts aufwärts in Richtung des dritten Aufschwungs (ca. 80 Höhenmeter). Dieser weist eine ähnliche Charakteristik auf wie der vorhergehende. Als Zielpunkt dienen erst zwei trutzige Felstürme, die man wiederum von rechts ansteuert. Dann ist der Gipfel des G.C. de Valsorey bald erreicht. Nun auf Firngraten (zunächst absteigend) zum höchsten Punkt.
P.S.: Die ersten drei Bilder sind von 2018. Den Biwakplatz habe ich dieses Jahr aber praktisch unverändert vorgefunden (es lag nur etwas mehr Schnee drumherum - ich war ja auch etwa einen Monat früher dran). Er bietet ohnehin nur Platz für eine Person - oder zwei in einem Schlafsack ;-)
Anmerkung zur Hochtouren Schwierigkeit: Ursprünglich hatte ich diese im Einklang mit camptocamp und anderen Autoren als ZS- eingestuft. Nachdem ich nun den Bietschhorn-Westgrat (ebenfalls Solo mit Biwak) gegangen bin, der meist mit ZS, teilw. sogar ZS+ bewertet wird, habe ich die Schwierigkeit hier nach oben korrigiert. Der Meitin-Grat ist definitiv schwieriger. Bei dieser Einstufung gehe ich also beim Bietschhorn von ZS- aus. Bewertet man letzteres höher, so stiege die Schwierigkeit des Grand Combin noch weiter an!
Tourengänger:
Legfoehre

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Kommentare (1)