Vorder und Hinter Päuggenstöckli


Publiziert von Bergamotte , 23. Juli 2019 um 18:28.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:19 Juli 2019
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1600 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW bis Bodenberg (Fahrbewilligung erhältlich beim Bahnhofkiosk Erstfeld)
Unterkunftmöglichkeiten:Kröntenhütte SAC

Als Klettergebiet der Kröntenhütte geniessen die Päuggenstöckli eine gewisse (bescheidene) Bekanntheit. Als Wanderziele hingegen sind sie gänzlich unbekannt. Selber hatte ich das Vorder Päuggenstöckli im Rahmen einer zweitägigen *Bergfahrt bereits 2018 ohne Schwierigkeiten begangen. Die Idee heute war, auch das Hinter Päuggenstöckli im Alpinwanderstil zu begehen. Der Erfolg war ungewiss, denn auf der Website der Hütte wird die Route über den Grat mit 3c bewertet. Mehr Hoffnung machte der alte Clubführer, welcher die Ausbildungsroute mit II-III bewertet. Auf jeden Fall schleppte ich vorsichtshalber das ganze Abseilmaterial mit.

Erst spät um 10:30 starte ich vom Parkplatz Bodenberg (1002m) hinten im Erstfeldertal. Für den Zustieg wähle ich die Variante über Ellbogen, um nicht zwei Mal die gleiche Strecke laufen zu müssen. Aufgrund des zügigen Tempos, dem schweren Rucksack und den Temperaturen komme ich ganz schön ins Schwitzen, immerhin quere ich zahlreiche kühlende Bächlein. Von der Päugenegg verliert man nochmals einige Höhenmeter. Man braucht aber nicht ganz zur Hütte abzusteigen, sondern kann über alte Wegspuren (teils markiert) bis zum Kletterweg queren. Dieser ist wbw-markiert, teils mit Seilen versichert (max. T4) und dient als Abstieg für die Kletterer. Aber ebenso gibt er eine schöne Alpinwanderung zum Vorder Päuggenstöckli (2359m) ab, das ich zuletzt weglos über die Blockfelsen in der Westflanke erreiche. Zuvorderst an der Kante geniesst man übrigens einen ganz schönen Tiefblick ins Erstfelder- und Reusstal.

Mein Blick schweift zum benachbarten Hinter Päuggenstöckli (2508m). Der Gratrücken zwischen den beiden Gipfeln ist übrigens Gehgelände. Aus dieser Perspektive scheint die Route über die Nordflanke äusserst gutmütig. IIIer Stellen kann man sich kaum vorstellen. Tatsächlich erweist sich der Aufstieg als unerwartet harmlos. So harmlos, dass ich die Stöcke bis zum Ostgipfel nicht aus der Hand gebe... genussvolle Kletterkraxelei bis T5+/II. Erst hier oben erkenne ich, wo die Crux der Tour liegt: im Übergang zum höheren Westgipfel, abgetrennt durch eine kleine Scharte. Der kurze Abstieg ist luftig, aber gutgriffig (T6-). Auch der Wiederaufstieg ist sehr kurz; aber ja, es sind zwei, drei IIIer-Griffe nötig. Es stecken zwei Bohrhaken. Zur Sicherheit befestige ich einen Halteschlaufe, mit etwas Gewürge geht es dann aber ohne. Fazit: Das Hinter Päuggenstöckli lässt sich (fast) im Alpinwanderstil begehen, q.e.d. Wer mag, seilt nun zwei Mal ins Päuggenfurggi ab, um von dort den Weg aus dem Steinchälenfurggi zu erreichen.

Ich selber halte mich an die Aufstiegsroute, wobei ich von der Scharte zwischen den beiden Gipfeln direkt absteige, um nachher wieder in Nordflanke zu queren. Geht auch, ist aber viel weniger schön (schuttig). Nach einem enttäuschenden Rösti-Erlebnis letztes Jahr verzichte ich dieses Mal auf eine Einkehr in der Kröntenhütte SAC (1903m) und kehre übers Geissfad - ein wirklich toll ausgebauter Weg - zurück zum Bodenberg.

Zeiten
1:20  Päuggenfurggi
2:05  Vorder Päuggenstöckli
2:30  Hinter Päuggenstöckli
4:05  Bodenberg


Tourengänger: Bergamotte


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