Misoxer Mix

Unsicher ist die Wetterlage und Corrado bevorzugt eine nicht allzu lange Tour. So treffen wir uns in San Bernardino, um die Lage zu besprechen. Der erste Vorschlag (Curciusa-Runde) sieht wegen des starken Nordwindes nicht allzu sinnvoll aus. So entscheiden wir uns für eine Erkundung beim alten Schäferhüttchen von Brion, oberhalb von Pian San Giacomo. 

Auf den aktuellen Karten ist ein Pfad eingezeichnet, der das Hüttchen von Ghifa aus erreicht. Er ist interessant und unter dem hohen Gras nur knapp zu erkennen, das Gelände ist ordentlich steil. Die Hütte ist offen und als kleines Rifugio eingerichtet, wobei allerdings die Schlafräume abgeschlossen sind. Wenig überraschend ist, dass hier nur Einheimische vorbei kommen. 

Nun nehmen wir den anderen Weg Richtung Stabi, der auf den aktuellen Karten nicht mehr eingetragen ist. Er ist zunächst sehr undeutlich und das Gelände ist bis zur Querung des Ri de Brion recht anspruchsvoll. Nach diesem Tobel wird es bloss noch krautig und ab einer gewissen Stelle hat es sogar Markierungen an den Bäumen. 

In Stabi angekommen, ist es noch recht früh und wir wählen den Weiterweg quasi übers Dach: Erstes Ziel ist der Pass de Barna, doch im krautigen Aufstieg entlang des alten Weges (von dem nichts mehr übrig ist), wird Corrado die Sache zu mühselig und er geht unten durch (also via Mesocco). Ich folge währenddessen vom Pass de Barna dem Grat bzw. den Markierungen des GPS delle Cime (weiss-blau) bis zum Passo di Balniscio und steige dann sehr steil ebenfalls ab nach Pian San Giacomo. Eine interessante Alternative wäre es übrigens auch, vom Pass neben dem Piz Bianch durch zur Bocchetta di Curciusa zu steigen und von dort nach San Bernardino. 

Übrigens baut die Gruppe GPS delle Cime derzeit im obersten Val Curciusa ein kleines Rifugio, das im Herbst fertig sein soll.