Grenzwandern Schweiz * Ponte Tresa - Morcote


Publiziert von laurentbor , 2. Juli 2019 um 21:13.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Sottoceneri
Tour Datum:20 Februar 2019
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Lago Ceresio   I 
Zeitbedarf: 6:45
Aufstieg: 655 m
Abstieg: 657 m
Strecke:23,7 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Zürich - Lugano - Ponte Tresa
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Morcote - Melide - Lugano - Zürich

Ein weiterer See stellt sich mir in den Weg! Die Landesgrenze zwischen Ponte Tresa und Porto Ceresio verläuft mitten durch den Lago di Lugano. Es ist also wieder einmal Zeit für einen Seespaziergang. Ich werde dem Luganersee auf der östlichen, Schweizer Seite folgen um die Ortschaften an seinem Ufer zu entdecken. Da der See bei Agno ziemlich weit ins Tessin hineinragt wird dies auch ohne grosse Höhenunterschiede eine lange Etappe werden.

Ponte Tresa ist eine Schweizerisch-italienische Doppelstadt, wobei Stadt bei einer Einwohnerzahl von 795 etwas übertrieben ist. Zwar finden sich auf italienischer Seite etwas mehr Menschen, trotzdem ist es die strategische Bedeutung welcher dem Ort die Bekanntheit brachte und nicht die Grösse. Mit nur 41 Hektar ist Ponte Tresa zudem die fünftkleinste Gemeinde der Schweiz. Kein Wunder bin ich also nach zwei Minuten bereits unter dem Ortsschild Caslano vorbeispaziert.

Nun führt der Weg rechts weg von der Hauptstrasse ins Siedlungsgebiet von Caslano. Ich folge dem Rundweg um den Monte Caslano, einem Inselberg welcher auf drei Seiten vom Lago di Lugano umschlossen ist. Erst führt der Weg auf einer Fahrstrasse und gibt den Blick frei auf den kleinen Teil des Luganersees bei Ponte Tresa welcher Laghetto genannt wird. Bei Torazza wird es sonniger und eine schöne Gartenterasse würde bereits zum ersten Halt einladen. Ich wiederstehe und gehe dem kleinen Kanal entlang welcher den Laghetto mit dem Hauptsee verbindet. Von der italienischen Seite her ertönen die Glocken von Lavena. Nun führt der Rundweg wunderschön durch einen Wald direkt am steilen Ufer des Sees. Offenbar sei der Monte Caslano wegen seiner vielseitigen Botanik berühmt - de es erst Februar ist merke ich davon nicht sehr viel. Dafür ist die Sicht frei - trotz Wald - auf die Colina d'Oro. Am Ende des Rundwegs komme ich dann endlich auch ins Dorfzentrum von Caslano. Eines der hübscheren Orte im Tessin welches ich besucht habe. Überall haben sich die Bewohner kleine kunstvolle Nettigkeiten ausgedacht und an der Piazza direkt am See gibt es Gelati.

Zwischen Caslano und Magliaso liegt ein kleines Wäldchen. Dadurch sprudelt die Magliasina welche das Malcanto entwässert. Hier mündet sie in einem der wenigen flachen Uferstellen am Lago di Lugano in den See. Das Delta steht unter Naturschutz, darf jedoch betreten werden. So mache ich meine erste Rast an einem schönen Kiesstrand mit den Füssen im Wasser. Danach geht der Weg durch Häuser am See und über eine neue Fussgängerbrücke Richtung Agno. Der Ort ist heute vorallem wegen dem kleinen internationalen Flugplatz Agno-Lugano bekannt. Doch auch das zum Dorf gehörende Seeufer ist durch zwei grosse Campingplätze beliebt. Ich streife beide auf meinem Weg ans Ostufer des Sees.

Nun folgt der Weg dem Ostufer des Seearms von Agno und damit dem Fusse der Colina d'Oro. Der goldene Hügel ist heute eine Gemeinde mit vielen kleinen Ortschaften und Weilern. Gemeinsam ist ihnen die tolle Lage zwischen dem See und dem Zentrum von Lugano und die illustre Vergangenheit. Im 17. Jahrhundert wanderten hunderte von Handwerkern aus den armen Dörfern Richtung Russland und machten dort Karriere als "maestranze". Hundert Jahre später wurde das klimatisch günstig gelegene Gebiet Zufluchtsort für Dichter und Künstler wie der Deutsche Hermann Hesse welcher in Montagnola gewirkt hatte. Ich steige von Orino auf bis zum Dörfchen Arasio um gleich wieder an Höhe zu verlieren durch dichten Wald zurück zum See zu gelangen. Bei Carabietta entdecke ich hübsche Häuser mit künstlerischem Dekor.

Figino ist ein kleiner Ort am See an der Mündung der Scairolo. Der kleine Bach trennt die Colina d'Oro vom Monte Arbostora, dem nächsten Hügelzug am Luganersee. Ich wandere durch das kleine Delta mit dem Lido und hinter dem Ort geht es steil hinauf zur alten Probstei Torello. Der auf 526 Metern gelegene Sakralbau ist einer der am besten erhaltenen Chorherrenstifte des Tessins aus dem 11 Jahrhundert. Ich mache hier eine zweite Pause mit Blick auf das italienische Ufer bei Brusimpiano.

Nun folgt ein langer gemächlicher Abstieg an der Westflanke des Monte Arbostora. Gegen Abend erreiche ich Arbostora und kurz darauf Morcote. Der bekannte Touristenort ist ebenfalls ein Grenzort, nur wenige Kilometer sind es von hier bis ins italienische Porto Ceresio. Von hier führt dann das nächste Mal mein Weg weiter.

Hier geht es zur nächsten Etappe

Tourengänger: laurentbor


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»