Grosse Bivio Runde (Piz Turba, Motta da Sett, Piz dal Sasc, Roccabella)


Publiziert von Schneemann , 21. April 2019 um 17:02.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Oberhalbstein
Tour Datum:21 April 2019
Ski Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 2400 m
Abstieg: 2400 m
Strecke:ca. 30km

Die grosse Bivio Runde (oder Septimer-Runde?) - das eigentlich Ziel war heute der Piz Turba von Bivio "by fair means" (also ohne Skilift). Irgendwie wurde das Wetter besser und die Schneelust immer grösser, so hängte ich noch ein paar Gipfel in dieser tollen Gegend an. Es wurden 4 Gipfel, 2400 Höhenmeter und ca. 30km Skivergnügen. Eine lange aber tolle Runde bei Bivio, rund um den Septimerpass, mit eindrucksvollen Blicken nach Oberhalbstein, Avers und Bergell. Empfehlenswert für Gipfelsammler.

Tour:

1. Piz Turba
Start recht früh in Bivio (1769m)  mit dem Aufstieg über die mittlerweile gesperrte Talabfahrt. Dann geht's lange und ausgesprochen flach in Richtung Septimerpass. Zum Glück war der Schnee noch hart, so dass ich schnell vorankam - dennoch ist der Abschnitt nichts für Höhensammler sondern ein lange Hatsch.

Beim "Kreuz", relativ kurz vorm Septimer, zweigt man dann nach rechts ab und steuert auf den tollen Felsklotz der Forcellina zu. Man trifft schliesslich auf den Sattel unterhalb der Forcellina, der Fuorcla Forcellina (2672m). Hier trifft man dann auch auf die Tourengeher, welche  dem Piz Turba mit Liftunterstützung von Bivio angehn. Zum Glück war ich früh genug drann, dass ich noch vor den Liftis war ;-)

Vom Sattel geniesst man den Blick ins Avers und steigt zunehmend aufsteilend aber problemlos auf den Grat des Piz Turba (3018m). Die letzten Meter vorm Grat sind ziemlich steilt und das ist auch die schwierigste Stelle der Tour - bei ordentlichem Schnee wie heute aber kein wirkliches Problem. Den Gipfelgrat zum Steinmann habe ich heute dagegen ausgelassen. Dieser ist mässig schwer - aber ausgesetzt. Beim noch sehr harten Schnee und ohne Steigeisen, wollte ich mir das nicht antun.

2. Motta da Sett
Die Abfahrt vom Piz Turba führt einen zurück zum Aufstieg auf den Septimer. Dort drehte ich dann nach Süden in Richtung des Motta da Sett. Der Gipfel ist im Vergleich zu den Gipfelriesen in dieser Gegend eher niedrig und bescheiden, aber ein perfekter Skiberg mit unendlich vielen recht steilen Abfahrtsvarianten verschiedener Expositionen (tolle Sulzabfahrt!).

Am Gipfel des Motta da Sett (2637m) fand ich eine apere Grasfläche in praller Sonne - der perfekte Rastplatz für den heutigen Tag. Der Tiefblick ins unfassbar tief und steil eingeschnittene Bergell ist atemberaubend. Die grossen Granitberge sind zum Greifen nah. Mit grossem Genuss trank ich meinen Tee und auf ging's zum Nachbar: dem Piz dal Sasc!

3. Piz dal Sasc
Wie der Motta da Sett ist der Piz dal Sasc  (2720m) ein idealer Skiberg ohne Schwierigkeiten. Die Zusatzhöhenmeter halten sich in Grenzen, wenn man direkt von der Abfahrt des benachbarten Motta da Sett startet. Durch die grössere Höhe, den berühmten Pass Lunghin und die schönen Blicke ins Oberengading ist das eine recht beliebte Skitour von Bivio aus - praktisch ohne Lawinengefahr.

Mich hielts nur kurz und es ging zurück Richtung Bivio und auf den letzten Berg des Tages.

4. Roccabella
Der Name sagt schon alles: einfach ein schöner Berg. Sicherlich der meistbesuchte Skitourenberg von Bivio und einer der ganz wenigen Gipfel im Oberhalbstein, auf die im Sommer auch ein Wanderweg führt.

Durch die forttgeschrittene Zeit wurde der Schnee immer weicher und die Temperaturen immer höher. Gleichzeitig, nach >2000 Höhenmeter, wurden die Beine immer schwerer und der Magen knurrte immer lauter. Daher war der steile Gipfelanstieg auf die Roccabella (2730m) recht mühsam. Das Panorama entschädigt dafür aber für vieles - die Abfahrt war ein Sulztraum! Ganz grosses Ski-Kino ;)

Fazit:
Nicht wirklich geplant, aber dennoch eine tolle Ski-Runde bei Bivio am Ostersonntag. Die fast unendlichen Variationsmöglichkeiten lassen einen frei  und spontan neue Gipfelziele auswählen - was eine tolle Gegend! Das dürfte mein Höhenmeter-Rekord bei einer Skitour gewesen sein. Das Wetter war meistens gut, auch wenn immer wieder ein etwas kalter Wind die Gipfelaufenthalte störte. Bei der Schneequalität war alles vorhanden: meist Hartschnee, kurz utnerhalb des Piz Turbas wie fast immer Pulver und gegen Mittag dann Sulz.


SLF: erhebliche Lawinengefahr durch Nassschnee.

Tourengänger: Schneemann


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