Piz de Medesc 2713m - Mittagshitze oder Wahre Freunde


Publiziert von georgb , 18. Februar 2019 um 09:43.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:17 Februar 2019
Ski Schwierigkeit: ZS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1450 m
Abstieg: 1450 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Gadertal-St. Vigil-Pederü
Kartennummer:tabacco Alta Badia

Die Wipptaler Freunde haben Gefallen am Fanesgebiet gefunden und sich wieder in der Hütte bei Max einquartiert. Wie schon im Jahr vorher hier erwarten sie von mir einen Tourenvorschlag. Einige aus der Truppe sind keine Skifahrer, solidarisch gehen sie alle mit Schneeschuhen, wie es sich für Kindergartenfreunde gehört! Ich stöbere ein wenig und schon habe ich den passenden Gipfel gefunden, den Piz de Medesc oder Medesspitze, wörtlich übersetzt Mittagsspitze.
Er wird zwar als Skitour beschrieben, doch meine Vorahnung sagt mir, dass er für Schneeschuhe besser geeignet ist. Die teils heftigen Gegenanstiege werden im Internet verschwiegen und am Ende kommen annähernd 1500 Höhenmeter zusammen, die mir heute noch sehr wehtun werden.
Den Hüttenzustieg meistern wir gemütlich und mit der aufgehenden Sonne werden wir schon an der Faneshütte erwartet. Die Kollegen stehen gestärkt und voller Tatendrang bereit, für einen kurzen Aufwärmkaffe an der Lavarellahütte lassen sie sich gerade noch überreden.
Die gemütliche Fraktion geht schonmal voraus und wenig später ziehen wir mit den Ferrarischneehuhgehern hinterher. Josi, Klaus und Heidi legen ein ordentliches Tempo vor und ich habe Mühe zu folgen. Bald haben wir den Rest eingeholt, für mehr sind sie nicht zu überreden und so bleiben vier Freunde übrig Richtung Kreuzkofeljoch.
Auf und ab führt uns die Spur durch das weitläufige Gelände, es zieht sich enorm und ich suche verzweifelt nach einer späteren Abfahrtslinie. Doch zunächst wende ich mich dem Piz de Medesc zu, den Kollegen genügt das Ju dla Crusc. Ich finde eine alte verblasene Spur und quere unter dem Ciantun entlang dem Gipfelhang entgegen. Es steilt beachtlich auf und mit den Harscheisen kämpfe ich mich pünktlich zur Mittagsstunde auf den höchsten Punkt.
Drüben sichte ich die Ciaspolatori schon beim Abstieg, ich felle ab und schwinge ihnen entgegen. Der hartgepresste Steilhang ist bestens befahrbar und ich finde eine direkte Linie hinunter in die Ebene unter den Pizes da Lé. Wie schon geahnt, sind sie mit den Schneeschuhen schneller als ich mit den Skiern und enteilen. Zweimal muss ich abschnallen und zu Fuß aufsteigen. Die Mittagshitze brennt  dazu, der Schweiß fließt und erste Ermüdungserscheinungen machen sich bemerkbar.
Endlich habe ich den dritten! Gegenanstieg gemeistert und schwinge mit Krämpfen zu den Freunden an der Lavarellahütte ab. Sie flacken in der Sonne und schon stehen Weißbier, Kaffee und Kaiserschmarrn bereit. Genau das, was ein dehydrierter Körper braucht ;-) Wir verabschieden uns von den Schneeschuhgängern, surfen zurück nach Pederü und schon im Auto deuten sich die Muskelkrämpfe an. Mit zuckenden, schmerzenden Oberschenkeln flüchten wir nach Hause und füllen endlich die verlorenen Mineralstoffe der Mittagshitze auf.

Tourengänger: georgb


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