Rittner Horn 2261m - Blindgänger


Publiziert von georgb , 11. Februar 2019 um 09:54.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:10 Februar 2019
Ski Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 750 m
Abstieg: 750 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bozen-Ritten-Pemmern
Kartennummer:kompass Sarntaler Alpen

Wir sind zu Gast bei Priska, sie hat wieder mal bestens aufgekocht und am nächsten Tag brauchen wir Bewegung. Die Wetterprognosen lassen keine ausgedehnten Skitouren zu, Markus schließt sich trotzdem an und wir entscheiden uns für den "Spaziergang" auf das Rittner Horn. Ein beschilderter Winterwanderweg zieht neben den Pisten hinauf und wir gewinnen entspannt Höhe. Doch mit dieser Höhe frischt auch ein unangenehmer Wind auf und die Sicht schwindet gegen Null. Der Tellerlift ist gerade noch zu erkennen und dient als Orientierungshilfe.
Plötzlich spüre ich einen ungewohnten Energieüberschuss (oder war es nur die Flucht vor der zunehmenden Kälte?) und schalte den Turbo. In Windeseile stehe ich an der Bergstation auf der Suche nach Schutz und Wärme. Vom Gipfel ist nicht zu erkennen und das Schutzhaus ist geschlossen. Zwei Vorgeher zweigen in das Nirwana ab und tatsächlich, ein kleines Nebengebäude, der "Schofstoll", ist geöffnet und bewirtschaftet. Ich werfe mich in die Stube, draußen hat sich der Wind zu einem Schneesturm gemausert, die Kollegen werden doch hoffentlich zu mir finden?
Während ich mich aufwärme, irren sie an der Berstation herum auf der Suche nach dem Blindgänger. Endlich Empfang "Ich sitze in der Hütte!" Wenig später treffen auch die Freunde ein und ich nehme sie und den fälligen Anschiss in Empfang. Vom bewirtschafteten Schofstoll wussten sie nichts, aber wie soll ich wissen, dass sie nichts davon wissen? Schon gehen die gegenseitigen Anschuldigungen los, doch am Ende nehmen sie meine Entschuldigung an und bei Punsch und Suppe kehrt wieder Herzenswärme ein.
Während sich die Mienen aufhellen, zieht es draußen weiter zu und es erwartet uns ein Blindflug im whiteout. Wie Anfänger rutschen wir immer in "Sichtweite" der Aufstiegsanlagen talwärts. Ohne Bodensicht legen sich schon die ersten flach, selbst im Stand falle ich um, peinlich.
Nur Priska lässt sich nicht beirren, souverän lotst sie uns durch den Nebel und wir folgen ihr wie die Entenküken. Endlich tauchen auch Bäume auf, die Orientierung wird besser und vor der Talstation gehen sich sogar noch ein paar Carvingschwünge aus. Wir schütteln den Reif aus den Haaren und staunen, wie so ein harmloser Hügel zu einem abenteuerlichen Unternehmen werden kann.
Ein schneller Kaffee geht noch und wir verabschieden uns von den Freunden. Am Keschtnweg entlang fahren wir zurück ins Pustertal und der Blindgänger findet sogar noch paar Sehenswürdigkeiten.

Tourengänger: georgb


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