Dreikirchen 1120m - Das Auge Gottes

Ich recherchiere für einen Familienausflug und stoße dabei auf allerlei nette Kleinode über Barbian. Natürlich gibt es da die gleichnamigen Wasserfälle, den schiefen Turm und Dreikirchen, aber fast noch mehr reizt mich Briol und das "Auge Gottes". Mit dem Auge des erfahrenen Tourenplaners lässt sich alles gut miteinander verbinden und schon sind wir unterwegs.
Wie der erfahrene Tourenplaner bald erkennt, gibt es nach Klausen keine weitere Ausfahrt und so rollen wir mal schnell bis Bozen, bevor wir von der Autobahn herunterkommen. Gelegenheit, das Eisacktal näher kennenzulernen und Pläne zu schmieden. Die ältere Generation ist mit dem Normalweg von Barbian nach Dreikirchen zufrieden, zu den Wasserfällen lassen sie mich alleine gehen.
Also scheiden sich die Wege zunächst und ich nehme die Steigung am Ganderbach unter die Füße. Der unterste Fall ist der höchste und beeindruckendste, aber wenn man schon mal da ist, steigt man natürlich weiter zum mittleren und auch zum oberen. Dort beendet der gemeine Wasserfalltourist in der Regel den Aufstieg, aber ich tappe noch ein paar Meter höher und zweige über die Katzenleiter von der Beregnung ab.
Mein nächster Programmpunkt ist Briol, ein herrliches Bauhausstilhotel mit dem Auge Gottes direkt daneben. Passend dazu wirft Gott nicht nur sein Auge auf mich, sondern lässt dazu Graupel nieder, sehr witzig! Der kleine, runde Swimmingpool genannt "Auge Gottes" wirft mich nicht um, aber das hübsche, liebevoll geführte Hotel aus dem frühen 20. Jahrhundert schon. Ein außergewöhnliches Haus, das nur zu Fuß erreichbar ist und so belassen wird, wie es 1928 konzipiert wurde. Das heißt, ohne TV, mit Etagenbad und Wärmflasche statt Zentralheizung!
Mir gefällt das Briol ausgesprochen gut, aber ich muss weiter nach Dreikirchen, sonst wird die Verwandtschaft böse. Beim Messnerwirt sitzen sie schon und ich lasse mich nieder. Hier isst man sehr gut und die Bedienung ist herzlich. Ich kann dem Gulasch vom eigenem Rind nicht widerstehen und habe selten ein besseres gegessen!
Es gibt noch ein Kirschwasser aufs Haus und dann wird es Zeit für uns. Wir schauen natürlich in alle drei Kirchen, bedanken uns für den wunderbaren Tag und traben hinunter nach Barbian. Als letztes Highlight grüßt der auffallend schiefe Turm und dann ist unser Ausflug beendet. Bei der Heimfahrt bleiben wir auf der Bundesstraße, so kommen wir ohne verlustvolle Umwege zurück ins Pustertal.