Kurzbericht 

Kronplatz 2273m und Kappler Stöckl 947m - Südtirol in Rot und Weiß


Publiziert von georgb , 3. Februar 2019 um 20:34.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 2 Februar 2019
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Ski Schwierigkeit: WS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bruneck-Reischach-Korerhof
Kartennummer:tabacco Pustertal

Sagenhaft, das Genuatief hat ganz Südtirol mit Schnee eingedeckt, die Lawinenkarte ist durchgehend rot, sogar im Unterland herrscht Stufe 4, daran kann sich niemand erinnern. Das schränkt die Tourenmöglichkeiten stark ein, doch unseren Bewegungsdrang kann es nicht bremsen. Zum Warmlaufen genehmige ich mir einen Spaziergang zum Kappler Stöckl und watsche durch den nassen Sulz. Meine Bergschuhe sind fantastisch, kein Tröpfchen dringt durch die Membran, während es unter mir schmatzt.
Die Wolken tauchen Reischach in mystisches Weiß und Grau, ich genieße die Stimmung und die gesunde Luft. Außer mir ist niemand unterwegs, in der Sauna liegen sie wahrscheinlich wie Sardinen nebeneinander. Mein Dampf kommt von innen, bald werfe ich die feuchten Sachen ab und schon brodelt der Aufguss in der Kaffeemaschine.
Am Tag darauf will ich unserem Gast eine originelle Skitour anbieten, doch Priska kennt mich zu gut und ihr Befehl lautet: AVS-Steig. Als Gentleman füge ich mich natürlich gerne, nur ein dezentes Brummeln kann ich nicht unterdrücken. Unterm Korerhof stehen die Autos schon kreuz und quer, wir rangieren geschickt und finden einen letzten Platz. Die irrwitzigen Parkmanöver mancher Sonntagsfahrer lassen mein Blut nur kurz aufkochen und schon pendelt sich der Puls mit den ersten Schritten ein. Wir treffen ein paar Freunde und finden einen angenehmen Rhythmus durch die tiefverschneiten Wälder.
Nur einmal müssen wir die Silvester queren, auch der schon befahrene Hang unter dem neuen Gipfelrestaurant lässt einen Aufstieg außerhalb der Piste zu, die kurze steile Querung ist trotzdem immer mit Vorsicht zu begutachten.
Schon stehen wir am alten Gipfelrestaurant bei Eugen und finden ein freies Plätzchen. Aber die Schlange am Buffet und die drolligen Skitouristen sind gewöhnungsbedürftig. Rechtzeitig erreicht uns die Nachricht, der Schwager hat noch Apfelstrudel übrig. In Windeseile sind wir abfahrtsbereit, ein Schluck Tee aus der Thermos genügt und wir hüpfen über die Buckel abwärts. Der Pistendienst kommt nicht nach, wir fühlen uns in frühere Zeiten versetzt, als Pisten noch aus Naturschnee bestanden und Carving nicht einmal als Wort existierte. Der schwere Pulver ist neben der Piste kaum befahrbar, ein paar Abkürzungen nutze ich für direkten Schneekontakt und Geschmackstest, aber dann bleiben wir auf der Silvesterpiste und testen nur noch die Elastizität unserer Oberschenkel. Das Land bleibt Weiß, dafür gönnen wir uns später einen südtiroler Roten.

Tourengänger: georgb


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