Im Belchenwind (1414m)

Im Belchenwind - Ein kleines Büchlein über den Belchen mit Anmerkungen des Heimatdichters Gerhard Jung. Der Titel dieses Buches fiel mir ein, als mir der Belchenwind messerscharfe Eiskristalle ins Gesicht fegte und ich nur unter Schwierigkeiten die Spur beim Geradeauslaufen halten konnte.

Beim Start am Wanderparkplatz Hau, dem Übergang vom großen ins kleine Wiesental, war vom Sturm noch nichts zu erahnen. Vielmehr waren die Höhen am Belchen und Hohkelch von einer massiven Wolkendecke verhüllt. Beim Anlaufen an den Berg konnten die Schneeschuhe noch am Rucksack verbleiben. Bis zum Böllener Eck, 1020m, lagen zu diesem Zeitpunkt keine 15cm Schnee. Am Montag, 28. Januar sollte sich das aber deutlich verändern.
Am Böllener Eck habe ich mich für den direkten Aufstieg am Waldrand entlang entschieden. Schneeschuhe dran, Steighilfe ausklappen und los. Kurz vor der zweiten Serpentine stößt man wieder auf den Wanderweg, dem ich bis zum Hohfelsen folge. Der Wind hat in Böen jetzt bereits Sturmstärke erreicht und verweht alte Spuren schnell wieder zu. Zwei Serpentinen später wird der Wegverlauf durch den Schnee undeutlich und ich entscheide mich erneut für den direkten Aufstieg zur Belchenstraße. Auf der Straße erreiche ich zügig das Belchenhaus und die Bergstation der Seilbahn. Es wundert mich, dass bei diesem Wetter die Bahn überhaupt fährt. Es sind auch nur wenige Skifahrer unterwegs.
Die Runde über den Belchengipfel mach ich dann allein. Am Abend meldet der Wetterdienst Böenspitzen bis 124km/h. Am Gipfelkreuz verbleibe ich daher nicht lange. Heute also kein Mont Blanc Wetter .
Beim Abstieg folge ich erst den Stangen der Skipiste und erreiche über den Bannwald die Obere Stuhlsebene. Im Whiteout könnte man sich hier leicht verlaufen. Via Weidbuchenpfad und die Untere Stuhlsebene geht es abwärts Richtung Schönenberg. Bei etwa 800m geht der Schnee in dann Regen über und vom Belchenwind ist nur noch ein laues Lüftchen zu spüren.