Hoher Mann 2593m - Die Wahl der Fortbewegungmittel


Publiziert von georgb , 31. Januar 2019 um 09:37.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:29 Januar 2019
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Ski Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Pustertal-Gsies-Karbacher Hof
Kartennummer:tabacco Gsieser Tal

Bei der Anfahrt nach Welsberg leuchten die Warnlampen und der Motor beginnt zu stottern. Schnell ist Manuela informiert, unser Start wird sich verzögern, ich muss vorher in die Werkstatt, Zündspule austauschen. Die Mechaniker zaubern, in Kürze ist mein Fortbewegungsmittel wieder fahrbereit und mit einer Stunde Verspätung treffe ich am vereinbarten Treffpunkt ein. Überraschung, auch Manuela wartet mit einem Leihwagen, ihr guter Ford hat zum wiederholten Mal den Geist aufgegeben. Ein Auto, das nicht fährt, ist sein Geld nicht wert.
Wir sehen es als göttliche Fügung, genehmigen uns zum Trotz noch einen Kaffee im Pinta Pub und lassen die Sonne wirken, bevor wir auf das nächste Fortbewegungsmittel umsteigen. So starten wir am Karbacher Hof bei erträglichen Temperaturen, eine Stunde früher im Schatten wäre es noch deutlich unangehmer gewesen. Der Weg bis zur Gallfallalm ist uns inzwischen vertraut, die Waldarbeiter grüßen uns schon wie alte Bekannte. Doch am Gröffler Wiesle betreten wir Neuland, hier zweigt eine alternative Skitour zum Hohen Mann ab. Begangen wird sie kaum, nur ein paar alte, verwehte Spuren weisen uns den Weg.
Wir steigen zur herrlich gelegenen Kapairealm, aber eine hartnäckige Wolke und Wind gesellen sich dazu und zwingen uns zu Bewegung. Es folgt eine unsympathische steile Querung, die bei schlechteren Verhältnissen heikel zu begehen ist. Danach beginnt ein langer Marsch im diffusen Licht auf der Suche nach dem Hohen Mann. Die Sonne will und will sich nicht zeigen, grob visieren wir eine Scharte nördlich vom Gipfel an und navigieren uns intuitiv durch das undurchdringliche white out. Am Ende haben wir wohl nicht die schlechteste Spur gewählt und ein kurzer Steilhang bringt uns bis 100 Höhenmeter unter den Hohen Mann.
Die letzten Meter sind hartgefroren und wir entscheiden uns, ohne Ski weiterzusteigen. Für mich eine Wohltat, endlich mal wieder zu Fuß auf einen Berg steigen, nach meinem Geschmack immer noch das sympathischste Fortbewegungsmittel. Man hätte natürlich auch mit Harscheisen aufsteigen, oder die Ski hochtragen können, aber ich bin froh, zur Abwechslung die lästigen Bretter zurücklassen zu können ;-)
Trotzdem zweifeln wir an unserer Entscheidung, vielleicht wär die Abfahrt mit Skiern sinnvoller gewesen. So heißt es im Auf- sowie Abstieg gut aufpassen, um nicht in der harten Spur abzufliegen.
Mit dem nötigen Respekt stehen wir bald wieder am Skidepot und rechtzeitig dazu leuchtet uns die Sonne den Weg. Es folgt eine traumhafte Abfahrt durch unberührten Pulver in dem weitläufigen sanft kupierten Gelände. Kurz vor der Kapaire liegen ein paar verdeckte Steine herum, aber durch den Steilwald staubt es wieder.
Jetzt kommt uns das Fortbewegungsmittel Ski sehr gelegen, wir surfen und skaten direkt zum Karbacher Hof und schon bewegt sich die Chefin fort in die Küche für eine deftige Portion Spiegelei mit Speck.

Tourengänger: georgb


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