Monte Stivo (2059 m)

Bekanntermaßen ist der Monte Stivo eine der besten Aussichtslogen am Gardasee, aus der Ferne erachten wir die Schneelage als äußerst übersichtlich, also erklären wir ihn zu unserem heutigen Ziel. Freilich, an einem strahlend schönen Samstag gibt's noch andere Menschen mit der gleichen Idee, aber der Verkehr ist nicht vergleichbar mit dem im Sommer. Vielleicht ist es dem einen oder anderen doch zu kalt.

Viel falsch machen kann man nicht, es geht zunächst auf breitem Weg, der ein paar Haken schlägt, Richtung Norden. Auf 1480 m Höhe bei Le Prese (Wanderschild) halten wir uns rechts in das unbezeichnete Steiglein, das vom breiten Schotterweg abgeht. Es wird steil, aber der Hang ist komplett schneefrei und bald erhaschen wir die ersten Ausblicke ins Etschtal nach Osten und zum Adamello nach Westen. Wir wandern  mehr oder weniger immer an der Klippe entlang, erreichen eine alte Stellung aus dem Ersten Weltkrieg, verlieren wieder ein paar Höhenmeter und beginnen dann mit dem Gipfelsturm.

Die letzten 150, 200 Höhenmeter hat's Schnee oder sagen wir besser Eis. Hält man sich nach wie vor ganz am östlichen Rand (Vorsicht!), so umgeht man das rutschige Geläuf. Manche Bergkameraden, die über den Wanderweg über die Malga Stivo und Rifugio heraufkommen, arbeiten mit Steigeisen und dies erscheint uns nicht übertrieben. Am Gipfel selbst ist es recht frisch geworden, aber das Panorama entschädigt uns voll und ganz. Nach einer langen Pause starten wir etwas durchgefroren den Abstieg auf unserem Anstiegsweg.

Bei so einem Wetter ist der Monte Stivo eine klasse Tour. Wer auf dem offiziellen Wanderweg über das Rifugio zum Gipfel aufsteigt, sollte sich überlegen, Grödeln (Leichtsteigeisen o.ä.) mitzunehmen.