Hoch Sewen und Versuch Bächenstock


Publiziert von budget5 , 15. Oktober 2018 um 19:21.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:15 Oktober 2018
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Strecke:Gorezmettlen (Parkplatz) - Sewenhütte - Sewenalp - Sewenstöss - Sewenzwächten - Versuch Bächenstock - Hoch Sewen - Ausgangspunkt
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW auf der Sustenpassstrasse bis Parkplatz oberhalb Gorezmettlen
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Analog Ausgangspunkt
Unterkunftmöglichkeiten:Sewenhütte SAC

Der Bächstock war das Ziel. Doch stattdessen landeten wir auf dem Hoch Sewen, ein hauptsächlich von Kletterern besuchter Gipfel im Meiental. 

Kurz vor acht Uhr starteten wir beim Parkplatz oberhalb von Gorezmettlen in Richtung Sewenhütte. Das heutige Ziel sollte der Bächstock sein, insgeheim malte ich mir sogar einen spontanen Abstecher zum Zwächten aus. Doch es kam anders und eigentlich hätten wir es wissen müssen. Nach einer guten Stunde erreichten wir die Hütte, machten einer erste Pause und traversierten dann sogleich auf gutem Weg Richtung Sewenstöss und anschliessend steil hoch bis zum Gletscherrand des Sewenzwächten. Ein Abstecher auf den Spitzplanggenstock wäre möglich, wir entschieden uns allerdings direkt den Bächenstock zu versuchen. Das gesamte Unterfangen lief zunächst auch sehr gut. Der Sewenzwächten ist derzeit aper, Steigeisen sind notwendig, auf das Seil haben wir verzichtet. Spalten haben wir keine gesehen (was nicht zwangsläufig heissen muss, dass es wirklich keine hat). 

Wir stiegen bis zur Gletscherzunge unterhalb des Bächstenstockgipfels hoch (etwa 2900m). Und genau hier begannen die Probleme. Der Übergang vom Gletscher zum Fels war für uns nicht machbar. Keine Sicherungsmöglichkeiten, der Gletschrrand war Unterhöhlt, bei einem Abbruch würde man wohl einige Meter in die Tiefe stürzen. An einen Sprung zum Fels ist ebenfalls nicht zu denken, da schlechte Griffe und Tritte. Wir sahen schlichtweg keine Möglichkeit, sicher an den Gipfelaufbau zu gelangen. Also querten wir auf dem Firn Richtung Hoch Sewen. Auf halbem Weg wagen wir einen zweiten Versuch, diesmal wollten wir auf den Westgrat gelangen. Ein schuttiges Couloir sieht zuerst machbar aus, kurze Zeit später wird uns die ganze Sache aber auch zu riskant und wir beenden das Unternehmen endgültig. Über Geröll gelangten wir leicht (T4) zur Scharte zwischen Hoch Sewen und Bächenstock. Hier beginnt der abwechslungsreiche, kurze Nordgrat zum Hoch Sewen - eine lohnende Alternative zum Bächenstock.

Die Kletterei übersteigt den zweiten Schwierigkeitsgrad nie, Sicherungsmöglichkeiten wären vorhanden, wir gingen allerdings ebenfalls seilfrei. Der Grat ist ein gutmütiges T5, nur an wenigen Stellen etwas ausgesetzt. Die ebenfalls wenigen Stellen, die vereist waren, meisterten wir mit der nötigen Vorsicht ebenfalls problemlos. Nach 30min erreichten wir den fast 3000er. Und natürlich waren wir die einzigen auf dem Gipfel. Es folgte ein etwas mühsamer Abstieg. Damit meine ich nicht den Grat, sondern vielmehr Steinwüste am westlichen Rand des Sewenzwächten. Das ganze ist wohl auch mit T4 zu bewerten, vielleicht wäre der Firn die bessere Idee gewesen. Jä no, so schlimm war's auch wieder nicht. Noch ein Panaché in der Sewenhütte und um 16.00 Uhr erreichten wir den Parkplatz. Im Gepäck ein toller Gipfel, wenn auch nicht der geplante. Auf dem Plan für diesen Winter stehen nun aber definitiv Bächenstock und der Zwächten, an dem ich 2010 umkehren musste. Let it snow!

Tourengänger: budget5


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