Valle Maira: Chiappera - Colle Greguri - Chiappera - Ponte Maira 4|6

Heute nun die vierte Rekotour für die Wanderwoche im nächsten Jahr. Nach dem Regen von gestern strahlte heute die Sonne erneut von einem strahlend blauen Himmel. Allerdings wehte in den höheren Lagen ein kräftiger, böiger Wind. Auf dem Programm stand der Colle Griguri auf 2.319m.

Am Morgen brachte mich Renato nach Chiappera, dem Ausgangspunkt für die Wanderung. Der Aufstiegsweg lag fast bis oben im Schatten, was die Wanderung sehr angenehm machte.

In Chiappera überquert man die Brücke über die Torrente Maira und kurz dahinter steht der erste Wegweiser zum Colle Griguri. Bis Grange Agnelli (1792m) führt der Weg durch spärlichen Wald und steigt recht moderat an.

Dann allerdings geht es doch zur Sache, die Höhenmeter werden mehr, aber bei der Wegführung hat man ein gutes Gefühl. Über P 1881 und P 2040 erreicht man etwas flacheres Gelände und hat das Gefühl, den Colle schon erreicht zu haben. Falsch gedacht.

Die Rocca Provenziale (2.402m), dieser spitze Zahn, hält einen in Bann. Owohl von dieser Seite man eher eine unbezwingbare Wand vor Augen hat. Hinter der Rocca Provenziale verbirgt sich ein noch höherer Gipfel, der Monte Castello (2.452m).

Richtet man den Blick wieder nach vorn, sieht man in der Ferne eine Holzmarkierung, die fast wie ein Kreuz aussieht. Es ist das Hinweisschild des Colle Griguri auf 2.319m. Oben weht ein stürmischer Wind, trotz allem suche ich mir ein halbwegs windstilles Plätzchen für eine Mittagspause.

Ich bin hier oben nicht allein, eine kleine Gruppe und mehrere Einzelpersonen machen hier ebenfalls eine Pause. Auch hier oben gibt es Reste von Bunkern, die in irgendeinem Krieg einmal eine Rolle gespielt haben. Ich frage mich immer, was man in dieser einsamen Gegend verteidigen wollte. Die Soldaten wurden einfach als Kanonenfutter verheizt, von Menschen, die niemals hier oben waren. Doch das ist ein anderes Kapitel.

Ich genieße die wunderbarre Aussicht hinunter ins Tal und nach Chiappera, dass sehr klein aus dieser Höhe wirkt. Aber auch der Blick zur Abstiegsseite offenbart einen fantstischen Ausblick. Laut Karte führt hier der gta durch, auf dem Pässe von mehr als 2.700m zu überwinden sind.

Mein Weg führt mich jetzt abwärts Richtung Grange Rivero. Anfangs heißt es aufpassen, der Untergrund ist durch Steine und Schotter recht rutschig, aber nie ausgesetzt.

Bei Grange Rivero ändert der Weg seine Richtung und führt westlich weiter durch wunderschönes fast  flaches Gelände. Noch einmal ist der Fluss zu überqueren. Hier komme ich etwas ab vom Weg und scheuche ein Murmeltier auf, das in Windeseile Richtung Bau verschwindet.

Nach einem kurzen Schlenker bin ich wieder auf dem richtigen Weg und überquere das Wasser auf einer breiten Holzbrücke.

Bei Grande Ciarvera bieten sich jetzt zwei Möglichkeiten an nach Chiappera zurück zu kehren. Einmal über einen teils asphaltierten, meist aber Schottweg (hier ist ein größerer Parkplatz), zum andern über eine parallel laufende Straße, die auch als gta ausgschildert ist und am Rifugio Campo Base vorbeiführt.

Nachdem ich zuerst falsch eingebogen bin, quere ich weglos auf die kürzere Strecke. Auch diese hält keine Besonderheiten bereit, so dass man gemütlich abwärts wandern kann. In Chiappera leiste ich mir noch ein kaltes Getränk und mache mich dann zu Fuß auf den Weg zurück nach Ponte Maira.

Da es auch hier zwei Möglichkeiten gibt, nutze ich heute die östliche Variante und kann so noch einen wunderbaren Blick auf das Biotopo Pino Uncinato werfen. Nach 1,5 Stunden habe ich mein Ziel, Ponte Mairo erreicht.

Tour solo oder oder mit Bergführer Renato Botte: www.bergerlebnis.com