Bassa di Nara (2123 Meter)


Publiziert von Domenic , 14. Mai 2009 um 23:36. Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum: 5 Juli 2008
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Pizzo Molare 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1420 m
Abstieg: 1300 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Zug nach Faido
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Zug von Biasca
Unterkunftmöglichkeiten:Capanna Piandios
Kartennummer:1:50'000 Nr. 266T

Diese Tour war meine erste Bergtour seit langem. Jahrelang war ich nicht mehr auf Touren (abgesehen vom Wutachschlucht-Trekking). Umso härter hatte ich auf dieser eigentlich sehr harmlosen Tour zu kämpfen.

Tag 1 - Aller Anfang ist schwer

Zusammen mit vielen anderen Bergsportlern reisen wir am Samstag mit dem Zug durch den Gotthardtunnel in den Süden. In Faido wollen wir vom Zug in ein Postauto umsteigen, welches uns nach Molare hochbringen soll. Nur leider ist weit und breit kein Postauto zu sehen. Was nun? Sollen wir 3 Stunden warten oder gleich in Faido starten und die paar zusätzlichen Höhenmeter auch noch zu Fuss machen? Die Entscheidung fällt uns nicht allzu schwer und so starten wir von Faido aus. Auf einem breiten Alpweg geht es den Berg hinauf nach Primadengo, einem wunderschönen Tessiner Bergdorf. Hier machen wir eine kurze Pause und schmeissen uns einen Farmerstengel ein. Aber lange rasten können wir hier nicht, denn wir haben noch einen weiten Weg vor uns. Auf immer schmaler werdenden Pfaden geht es weiter bergauf. Die Pfade werden jedoch nicht nur schmaler sondern auch steiler, jedenfalls erscheint es mir so. Irgendwann erreichen wir das Dorf Campello, von dem ich heute nicht mehr sagen kann, wie es eigentlich aussieht, da ich an dieser Stelle gerade ein bisschen anschlägig bin. In diesem Dorf treffen wir auf die Strasse nach Molare, der wir folgen und so den rasenden Puls wieder ein bisschen runterholen können. In Molare verlassen wir die Strasse wieder und der Weg führt uns wieder durch den Bergwald. Nach einer weiteren steilen Strecke, bei der ich ziemlich kämpfen muss, erreichen wir bei der Alpe Nara die Baumgrenze. Von dieser Alp hat man eine geniale Aussicht das Valle Leventina hinauf Richtung Gotthardpass sowie hinüber zum Campo Tencia. Da es gerade Mittagszeit ist und wir die Aussicht geniessen möchten legen wir hier eine ausgiebige Pause ein. Nach der Pause geht es weiter über die Alpwiesen in Richtung Bassa di Nara, die wir schon bald erreichen. Langsam ziehen Wolken auf und das Wetter verschlechtert sich merkbar, weswegen wir uns gleich an den Abstieg machen. Heute kann ich das nicht mehr ganz nachvollziehen, denn ein kleiner Abstecher auf den Pizzo di Nara, der direkt neben dem Pass liegt, wäre problemlos noch machbar gewesen. Während unserem Abstieg am Kreuz bei Pian Nara vorbei zur Capanna Piandios können wir die fantastische Aussicht auf das Rheinwaldhorn bewundern. Bald erreichen wir die Capanna Piandios, wo wir die Terasse geniessen und uns ein Bier gönnen. Es dauert noch bis zum Abend bis das Gewitter, welches sich schon oben auf dem Pass abzeichnete, doch noch über uns herein bricht. Jetzt kümmert es uns aber herzlich wenig, da wir ein Dach über dem Kopf haben.

Tag 2 - Und alles kommt anders als man denkt

Am zweiten Tag wollen wir dem Höhenweg über dem Val Blenio folgen und dann bei Biasca über den Felsenweg am Motto Brusciato ins Tal absteigen. Das Wetter ist bewölkt aber der Hüttenwart meint, dass es am Morgen noch trocken bleiben wird und so starten wir planmässig Richtung Biasca. Zu Beginn dieser Etappe müssen wir ein Stück den Weg vom Vortag bis zur Pian Laghetto zurückgehen. Ohne viele Steigungen und Abstiege folgen wir dem Weg bis sich schon im Bereich von Cambra herausstellt, dass sich der Hüttenwart geirrt hat. Es beginnt zu regnen. Zuerst denken wir, dass es sich nur um einen kurzen Regenschauer handelt und marschieren unbeeindruckt weiter. Leider wird der Regen aber immer stärker und wir beschliessen die Tour frühzeitig abzubrechen. Im strömenden Regen eilen wir den Berg hinab. Es dauert nicht lange da verfolgen uns auch noch Blitz und Donner. Schliesslich erreichen wir Leonica, aber natürlich  fährt hier wieder einmal kein Bus und so gehen wir trotz Regen zu Fuss weiter. Zum Glück hat ein in einem Auto vorbeifahrendes Paar Mitleid mit uns und nimmt uns mit nach Biasca, wo wir gleich Anschluss an den Zug Richtung Zürich haben.

Fazit

Trotz den Anstrengungen am ersten Tag und dem verregneten zweiten Tag war diese Tour für mich ein voller Erfolg und hat mir sehr gut gefallen. Wäre gleich die erste Tour ein Reinfall gewesen, wäre das Bedürfnis wieder Bergtouren zu machen vermutlich recht schnell wieder erloschen.

Pro:
- Landschaftlich schöner Aufstieg von Faido bis zur Bassa di Nara
- Sehr freundlicher Hüttenwart in der Capanna Piandios
- Faido und Biasca haben gute Zugverbindungen

Contra:
- Mieses Wetter am zweiten Tag
- Schlechte Busverbindungen


Tourengänger: Domenic, Steinadler


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