Cufercalhütte - Lai Pintg - Lai Grand


Publiziert von Krokus , 29. Juli 2018 um 18:47. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Hinterrhein
Tour Datum:25 Juli 2018
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1450 m
Abstieg: 1400 m
Strecke:22 Km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit Postauto nach Sufers
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Ab Wergenstein mit Postauto nach Zillis und weiter bis Thusis
Unterkunftmöglichkeiten:Cufercalhütte SAC
Kartennummer:3310 T Safiental-Lenzerheide

Der Hitze entflieht man zur Zeit am erfolgreichsten mit einer Höhenwanderung.

Um neun Uhr verlassen wir in Sufers das Postauto und wandern die Dorfstrasse aufwärts. Nach den letzten Gebäuden beginnt der Wanderweg, offenbar ein alter Saumpfad, durch den schattigen Dorfwald hinauf nach Foppa, mehrmals die Strasse querend. Ab P 1932 folgen wir dieser ein kurzes Stück und wandern dann dem Bach entlang zum Lai da Vons. Etliche Touristen, die wohl mit dem Bus hochgefahren sind, suchen schwimmend Kühlung, während einige Kinder im Boot rudernd den See überqueren. Wir halten Mittagsrast.

Den See umrundend, kommen wir wieder auf den Wanderweg zur Cufercalhütte. Durch Wiesen mit duftendem Bergheu geht es über P 2086 zu P 2150, dann durch blumenreiche Alpwiesen mit rotem Purpur-Enzian, Tüpfelenzian, Goldpippau und Alpenflockenblumen, einigen Edelweissbüscheln unter schroffen Felsen und rundum Gesumme und Geflatter von unzähligen Insekten und Schmetterlingen, führt der Weg unter der Roten Turra durch ins Versais. Schon sieht man die Hüttenfahne. Durch schrille Pfiffe der Murmeltiere verzögert sich unser Weiterweg aber noch, denn die possierlichen Tiere haben unsere volle Aufmerksamkeit.

Wir sind überrascht beim Anblick der Cufercalhütte. So schön gelegen, überall Blumen, alles mit Liebe dekoriert. Herzlich werden wir begrüsst von Renate und Guido und wir löschen den Durst und naschen Kuchen. Die Zeit reicht gerade noch für einen Abstecher hinauf auf die Farcletta Calandari, um einen Blick auf den Lai da Calandari und den neuen Hüttenweg über die Alp Nera zu werfen. Den Aufstieg zum Piz Calandari brechen wir ab und steigen hinunter, fast könnte man sagen, der Nase nach, denn es duftet verführerisch aus der Küche.

In der Arvenstube mit dem eingeheizten Specksteinofen wird um sechs Uhr nach Ankündigung des Menus aufgetischt. Eine feine Gemüsesuppe mit frischem Schnittlauch und dessen Blüten. Weiter folgen frischer Salat, hausgemachte Teigwaren mit Sugo nach einem Rezept von Guidos Grossmutter. Für die Durstigen steht frisches Quellwasser auf dem Tisch. Und zum Dessert gucken gebackene Steinböcke von den Caramelköpflein herunter. Gekocht wird hier fast ausschliesslich mit Produkten aus der Gegend.

Fast voll steht der Mond am Himmel, als wir uns zur Ruhe begeben.

Ausgeruht nach der ruhigen Nacht stärken wir uns mit dem feinen Frühstück und dem selbstgemachten Joghurt. Gemütlich geht’s die 200 Hm hinauf zur Farcletta digl Lai Pintg. Immer wieder halten wir nach Murmeltieren Ausschau, denn überall flitzen sie herum.

Die Nordseite sieht etwas wilder aus. Der immer noch gut markierte Weg führt durch Geröll erst in angenehmem Gefälle, dann etwas steiler durch moränenartiges Geröll und Steine hinunter zum Seelein.  Wir machen noch einen Abstecher zum Lai Grand, wo einige junge Rinder Wasser trinken.

Auf schönem Weglein geht’s dann über die Alp Anarosa zum Stadel Nurdagn auf 2260m. Ein Schild verkündet, dass man sich hier verpflegen und auch nächtigen kann. Die Sonnenterrasse sieht zwar einladend aus, aber ohne Sonnenschirm. Bei der Alp Curtginatsch steigen wir am grossen Gehege mit vielen glücklichen Schweinchen ostwärts hinunter zum Generatorenhaus P 2221, queren die beiden Bäche und wandern auf dem oft sehr durchnässten Weg hinunter nach Plan Dargliaz  P 1956.

An den Muntogna da Schons wird bis weit hinauf gemäht, gerecht und Heu eingebracht, zum Teil an unmöglich steilen Hängen. Aber so werden die Wiesen auch nächstes Jahr wieder in bunter Blumenpracht die Wanderer erfreuen.

Unsere Blicke wandern immer wieder über das Tobel zu einer Alphütte unterhalb Crest. Die ganze Wiese ist dunkelrot, voll Blutweiderich, kaum ein Flecklein Grün dazwischen. Wir dachten uns erst, dass da wohl jemand Bergkräuter anbaut. Weit gefehlt. Oder sind Weideröschen Heilpflanzen?

Bei P 1840 erreichen wir die Hartbelagstrasse, die hinauf nach Tguma führt, Ein Alpinbus führt an Wochenenden auf Bestellung Touristen hinauf auf 2300 m. Wir wandern weiter bis Dumagns und von dort,  wieder auf einem Wanderweg, in 35 Minuten hinunter nach Wergenstein. Kurz vor Dumagns zeigte zwar ein Wegweiser mit der Nummer 693 nach rechts. Leider waren unsere Ausdrucke nicht im richtigen Massstab, sonst hätten wir die punktierte Route, nach den Symbolen der neuen Landeskarte eine markierte Route, gesehen. Und die Nummer konnten wir nicht gleich einer Route zuweisen. Schade, dass darauf nicht auch Wergenstein steht, das hätte uns einige Schweisstropfen erspart.

Um 15 Uhr sitzen wir im Capricorn und löschen den Durst. Der Bus mit Abfahrt in Wergenstein Dorf um 15.33 hat überall gute Anschlüsse und braucht keine Reservationen.
 
 
 

Tourengänger: CampoTencia, Krokus


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Geodaten
 41057.gpx Sufers - Cufercalhütte
 41058.gpx Cufercalhütte - Wergenstein

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