Von Sufers zum Vizan Pingt und Piz Calandari und ein Fondue auf der Cufercalhütte


Publiziert von Flylu , 24. Dezember 2020 um 11:03.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Hinterrhein
Tour Datum:22 Dezember 2020
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Strecke:18 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Autobahn A13 nach Chur - Bonaduz -Thusis. Weiter Richtung San Bernardino. Ausfahrt Sufers Nr. 27 Gratispakplätze westlich des Dorfes


Susanne wollte heute eine Schneeschuhtour zum Vizan Pingt und zum Piz Calandari machen. Ich kenne diese Gegend und die Cufercalhütte von einer früheren Wanderung, die Grauhörner haben es mir besonders angetan, deshalb musste ich nicht lange überlegen. Da die Restaurant jetzt Corona bedingt alle geschlossen haben, kamen wir auf die Idee, dass wir auf der Cufercalhütte ein Fondue geniessen könnten. Die Hütte hat die Saison bereits beendet und für den Winterraum braucht man einen Schlüssel, den Susanne beim Hüttenwart organisieren konnte, als Unkosten ist noch ein Beitrag zu zahlen.

Als wir mit Hüttenschlüssel so gegen neun Uhr in Sufers in Richtung Lai da Vons los marschierten folgten wir der Schneeschuhtour Sufers-Cufercalhütte (siehe Homepages unten). Die Strasse war so gut präpariert, dass wir die Schneeschuhe erst bei Seebärga anschnallen mussten.

Bis kurz nach P. 2048 bei Gruobli folgten wir noch der Schneeschuhtour ab da verliessen wir die Route und sind steil hoch und folgten dem Sommerwanderweg Richtung Roten Turra-Tschainghel Melle.
Dieser Abschnitt sollte nur bei sicheren Lawinenverhältnissen begangen werden.
Danach ging es nochmals steil hoch in Richtung P. 2392 und peilten dann den sichtbaren Vizan Pintg an den wir nach einem weiteren steilen Aufstieg als unser erstes Gipfelziel erreichten.

Dieser unscheinbare «Hoger» bietet eine geniale Aussicht und eine eindrückliche Landschaft was uns sehr berührte. Wir vier genossen allein unser Gipfelglück und nach einer Glühwein-Weihnachtsguezli Rast stiegen wir zum Grat ab, der uns zum zweiten Gipfelziel des Piz Calandari bringt.

Nach dem Grat und nach einem Aufstieg haben wir nun den P.2541 erreicht und mussten feststellen, dass der Piz Calandari wegen des Schnee von dieser Seite her zu heikel ist.

So stiegen wir einige Meter Richtung Cufercalhütte ab und traversierten an einer geeigneten Stelle rüber zum Piz Calandari und erreichten so dass Couloir, dass im Winter gerne als Aufstieg benützt wird.

Im Couloir lag nicht viel Schnee, so konnten wir mit der nötigen Vorsicht ohne Schneeschuhe hochsteigen, bis uns eine ausgesetzte Stelle, die zum Gipfelkreuz rüber führte, uns ausbremste. Trotz allem waren wir zufrieden und stiegen wieder mit der nötigen Vorsicht zu unseren Schneeschuhen ab.

Nachdem wir unsere Schneeschuhe wieder angeschnallt hatten, gings jetzt runter zur Cufercalhütte, dabei war die Vorfreude gross, jetzt endlich unser verdientes Fondue zu geniessen. Die Belohnung für die schweren Rucksäcke, die wir den ganzen Tag mitschleppten und auf die Höger buckelten. Aber nein, so reibungslos wie wir es uns gedacht hatten kamen wir nicht davon. Wir mussten uns unser Fondue zuerst noch verdienen, denn es standen uns noch einige Intermezzos bevor.

Nachdem wir die Hütte aufgeschlossen hatten, versuchte sich Susanne als Feuerkommandantin und begann den Ofen in der Küche einzufeuern, doch es klappte nicht. Das Feuer erlosch immer wieder, obwohl die Schieber offen waren, so ging das einige Zeit so weiter, dann hörte ich im Gang ein Rumpeln sprang nach draussen und sah das Skip sich an einem Reisbesen gütlich tat.
Wenn ich jetzt nicht einschritt dann wäre es nach kurzer Zeit um den Besen geschehen, der nicht wieder zu gebrauchen wäre. Nach ca. 10 min konnte ich den Besen mehr oder weniger heil aber vor der sicheren Zerstörung retten.

Zwischenzeitlich ertönte der Feuermelder aus der Hütte der nicht mehr abstellte als ich mit Skip um den Besen kämpfte. Als ich anschliessend die Küche betrat, war sie Rauch geschwängert und mir brannten die Augen. Wir öffneten die Fenster und Türen und während des Lüftens telefonierte Susanne mit dem Hüttenwart, der offenbar das Problem kennt und gab ihr dann einen Tipp das untere Törchen zu öffnen und siehe da danach brannte das Feuer wie es sollte.

Als endlich der Rauch abgezogen und die Hütte gut ausgekühlt war und wir wieder Rauchfrei atmen konnten, widmeten wir uns endlich dem Fondue, dass nach einer geschätzten dreiviertel Stunde nachdem das Caquelon auf dem heissen Holzofen stand der Käse zwar geschmolzen aber auch geschieden war.
Wir setzen das Caquelon aufs angezündete Rechaud und siehe da, nach 5 -10 min. hatten wir ein cremiges sehr leckeres Fondue. Endlich konnten wir es geniessen.

Nachdem wir die Hütte wieder so hergerichtet hatten, wie wir sie angetroffen hatten, machten wir uns so gegen 18 Uhr im Licht der Stirnlampe auf den Abstieg und folgten nun der Schneeschuhtour runter nach Sufers. Nach dem wir den Schlüssel beim Hüttenwart zurück gebracht hatten waren wir so um 20:30 beim Auto.

Fazit:
Es war eine strenge, aber sehr schöne Schneeschuhtour, die jetzt Dank relativ wenig Schnee gut machbar war. Das einmalige Panorama dazu noch die Stimmung mit den Wolken war einfach genial. Wieder ein gelungener und schöner Tag in den Bergen mit Susanne. Schön wars!!

Lawinenbullletin von heute: gering

http://www.cufercalhuette.ch/

Tourengänger: Flylu, Kuthumi


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Kommentare (5)


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Primi59 hat gesagt:
Gesendet am 24. Dezember 2020 um 16:01
uiui, gerade Abenteuerlich eure Tour mit so vielen Unvorhergesehenes, aber verdient habt ihr das Fondue so oder so... und chlei stinggä muoses, öb nach Rauch oder Chäs ;-)))

Flylu hat gesagt: RE:
Gesendet am 25. Dezember 2020 um 09:41
... ja aber, dass sind genau die Erlebnisse die man nicht mehr vergisst und eine schöne Wanderung wird dadurch mit einer Prise Würze abgerundet.

Primi59 hat gesagt: RE:
Gesendet am 26. Dezember 2020 um 11:17
ja das ist so, hast du völlig recht, denn an solche Ereignisse denkt man gerne zurück und die bleiben auch nach Jahren noch in Erinnerung, ist doch tipp top so :-))

Felix hat gesagt:
Gesendet am 30. Dezember 2020 um 20:43
tolle Erlebnisse (insgesamt) - gut gemacht liebe Lucia!

hg Felix

Flylu hat gesagt: RE:
Gesendet am 30. Dezember 2020 um 23:47
Danke lieber Felix

Es war ein toller und abwechslungsreicher Tag.

Liebe Grüsse, Lucia


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