Gemmi-Plattenhörner: Kreuzgipfel und Westgipfel


Publiziert von Bergmax , 25. Juni 2018 um 23:08.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Mittelwallis
Tour Datum:23 Juni 2018
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 1:30
Aufstieg: 300 m
Abstieg: 300 m
Strecke:Gemmipass - Plattenhörner äußerster Westgipfel (Gipfelkreuz) - Plattenhörner Westgipfel - gleicher Weg zurück
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto nach Leukerbad, Parkplatz bei der Talstation der Gemmi-Seilbahn (5 CHF / Tag)
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Etwas weiter als nur zum Gipfelkreuz...

Die Plattenhörner bilden eine eigenwillige Gipfelgruppe direkt östlich vom Gemmipass. Nach Süden hin brechen sie abrupt mit senkrechten Wänden ab, im Norden dagegen dominieren die namensgebenden mäßig steilen, aber glatten Felsplatten.
Auf Hikr.org werden fünf einzelne Gipfel unterschieden: Äüßerster Westgipfel (2618 m), Westgipfel (2640 m), Westlicher Mittelgipfel (2846 m), Östlicher Mittelgipfel (2855 m) und Ostgipfel (2830 m). Der äußerste Westgipfel ("Kreuzgipfel") ist mangels Schartenhöhe eigentlich kein solcher, aber er trägt nicht nur das Gipfelkreuz, sondern ist auch mit Abstand am leichtesten zu erreichen, nämlich über einen Bergwanderweg (T3-) von der Bergstation der Gemmi-Seilbahn aus. Ein guter Ausgangspunkt also, um auch dem "richtigen" Westgipfel, der nur wenige dutzend Meter weiter östlich liegt, einen Besuch abzustatten.

An der Bergstation der Gemmi-Seilbahn (2346 m) befindet sich ein Wegweiser mit dem Ziel "Plattenhörner", der eine Stunde Gehzeiten veranschlagt. Ich folge dem Pfad, der stets etwas nördlich des Grates verläuft und gewinne zügig an Höhe. Bald weicht das Gras dem Geröll und die dürftig rot markierte Wegspur wird etwas undeutlich. Felshindernisse können aber stets unschwierig umgangen werden. Bald stehe ich am hübsch verzierten Gipfelkreuz des äußersten Westgipfels (2618 m), das direkt an der Abbruchkante steht, und genieße den Tiefblick nach Leukerbad.

Der Übergang zum Westgipfel ist von hier aus sehr gut einzusehen. Am elegantesten wäre es, sich immer direkt am Grat zu halten. Dort gibt es aber einen Aufschwung, der äußerst ausgesetzt zu erklettern wäre (vermutlich II). Zuschauer, die es zu beeindrucken gilt, hat es gerade keine, sodass ich lieber eine andere Möglichkeit suche. Dazu überquere ich zuerst die große, glatte Felsplatte (T4) unterhalb des Grates. Drüben versperrt zunächst eine Felswand den Weiterweg. Deshalb steige ich am Rand der Platte ab und suche dabei eine Möglichkeit, das Hindernis zu überwinden. Ein kleiner Kamin erscheint mir bestens geeignet (ich mag Kamine, sie erinnern mich immer an die Sächsische Schweiz...). Zwei Meter schmutzige Kletterei im zweiten Grad ermöglichen der Aufstieg auf ein Felsband, dem ich nach rechts folge und bald wieder in einfaches Gelände gelange. Die letzten Höhenmeter zum Westgipfel der Plattenhörner (2640 m) bereiten mir keine Schwierigkeiten mehr. Oben befinden sich mehrere Steinmänner, aber leider kein Gipfelbuch. Man hat von hier einen interessanten Blick zum unnahbaren westlichen Mittelgipfel der Plattenhörner.

Für den Abstieg halte ich mich relativ genau an den Aufstiegsweg. Eigentlich wollte ich am Kreuzgipfel eine längere Pause machen, aber der kalte Wind macht den Platz einigermaßen ungemütlich. Die Pause wird also in das Berggasthaus am Gemmipass verschoben. Vierzig Höhenmeter unter dem Vorgipfel bemerke ich, dass mein Wanderstock noch dort steht. Also wieder hoch. Die zusätzlichen Höhenmeter sind in den Tourdaten nicht enthalten :-).

Gehzeiten

Bergstation Gemmi-Seilbahn - Kreuzgipfel: 35 min
Kreuzgipfel - Westgipfel - Kreuzgipfel: 20 min
Kreuzgipfel - Bergstation Gemmi-Seilbahn: 25 min

Schwierigkeiten

Bergweg zum Kreuzgipfel: T3-, keine besonderen Schwierigkeiten, aber etwas rutschig und nicht besonders gut markiert
Übergang zum Westgipfel: zuerst eine Plattenquerung (T4), dann eine kurze Kaminkletterei (T4+ / II)

Fazit - eine ganz kurze Bergtour, die sich bei trockenen Bedingungen nicht nur wegen der Tiefblicke lohnt!

Tourengänger: Bergmax


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