Grenzwanderung Schweiz * Etappe 35 * Nyon - Rolle

Nyon ist eine der ältesten Siedlungen der Westschweiz. Noviodunos wurde im 1 Jahrhundert vor Christus von den Kelten gegründet und von den Römern zur Colonia ausgebaut. Daher gibt es noch heute ein Amphitheater und einige Ausgrabungen zu bewundern. Ausserdem ist hier ein grösseres Römermuseum zuhause. Julia, Florin und ich besuchen diese jedoch nicht - wir sind Abends hier und geniessen ein schönes Essen auf dem Platz vor dem Schloss in der Auberge du Château. Wenn man in Nyon nur einen Ort besuchen kann sollte man durch das Schlosstor auf die Terasse über der Unterstadt gehen und den fantastischen Ausblick über den Lac Léman geniessen. Vom 13 - 15 Jahrhunder erlebt Nyon eine erneute Blütezeit unter den Savoyern. Die schöne Mittelaterliche Altstadt zeugt davon.

Die Wanderung führt oben am Hang Richtung Prangins. Dieser Villenvorort von Nyon ist an aussichtsreicher Lage über dem Genfersee und besitzt ein weiteres kulturelles Highlight. Die Westschweizer Dependance des Schweizerischen Landesmuseum ist hier im herrschaftlichen Château de Prangins untergebracht. Unter dem Titel "Noblesse oblige" wird einem das Leben in der Schweiz vom 18 Jahrhundert näher gebracht. Im wunderschönen Gemüse- und Kräutergarten erfährt man alles über den damaligen Gemüseanbau.1732 wurde das Schloss für einen französischen Bankier erbaut und diente unter anderem dem berühmten Philosophen Voltaire als Zufluchtsort. Wir besichtigen die interessannte Ausstellung und natürlich den Garten.

Nun geht aber die Wanderung erst richtig los. Über Treppen führt der Weg hinab zum Seeufer bei der Mündung des Zuflusses Promenthouse. Hier liegt eine schöne, aber kleine Badi welche wir zu einem kühlenden Bad nutzen. Danach geht es dem Fluss entlang welcher im Zweiten Weltkrieg als Verteidigungslinie mit Panzersperren genutzt wurde. Der wegen seinen Zacken benannte "Tobleroneweg" führt von hier bis nach Bassins am Jurasüdfuss. Wir folgen ihm nur ein kleines Stück und zweigen dann auf den Weg durch das Golfplatzgelände von Gland ab. Hier geht es kreuz und quer durch den Wald, über Brücken und an den Golfspielern vorbei bis zur Villa Rose - einem als Wohnhaus getarnten Bunker.

Durch Gland führt der Weg nicht sehr naturnah entlang der Eisenbahnlinie und später auf dem Hügel oberhalb des Sees. Vor Dully führt der Weg hinab in das Bachtobel der Dullive und danach hinauf in das hübsche Weinbauerndorf mit Schloss. Jedes Dorf hat hier an der La Côte sein Schloss, meistens im Privatbesitz. Nach Château Dully kommt jenes von Bursinel welches noch aussichtsreicher über den Weinbergen thront. Beide Dörfer sind Schmuckstücke und bereits teil des Weinanbaugebietes La Côte.

Nun geht der Weg hinter die Bahnlinie und führt durch Obstplantagen bis man kurz vor Rolle wieder Richtung See kommt. Durch Vororte geht es hinab bis an die schön angelegte Seepromenade des mittelalterlichen Städtchens.

Hier geht es zur Etappe 36