Kurzbericht 

Allalinhorn (4.027 m)


Publiziert von Andi75 , 21. Mai 2018 um 14:24.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Unterwallis
Tour Datum:14 Juli 2005
Hochtouren Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 600 m
Abstieg: 600 m

Nach dem Breithorn ist das Allalinhorn vermutlich der leichteste 4.000er der Alpen. Es ist Teil der Mischabelgruppe, eines Gipfelbogens mit 4.000ern, der sich fast in einem Halbkreis um Saas Fee erhebt, mit dem Dom (4.545 m) als wichtigste und höchste Erhebung. Wegen dem einfachen Normalweg und den Auftsiegshilfen wird das Allalinhorn oft bestiegen. Die Aufstiegsroute erfolgt fast vollständig auf dem Gletscher. Teilweise große Spalten birgen vor allem bei schlechtem Wetter eine erhebliche Gefahr. Bei erforderlicher Vorsicht ist die Tour alleine gut machbar, eine Seilschaft ist aber die bessere Wahl. Die Ruhe störend ist das Skigebiet bei der Bergstation. Die grandiose Aussicht auf fast alle Walliser Eisriesen ist andererseits die Mühen und Kosten wert.

Nach einer Schlechtwetterphase Anfang Juli war es am 14.07.2005 stabil und schön - genau richtig für das Allalinhorn. In der Nacht fuhr ich über Oberalp- und Furkapass nach Saas Fee, um die erste Seilbahn zu erwischen. Am Dorfeingang von Saas Fee befindet sich ein großes und kostenpflichtiges Parkhaus. Saas Fee selbst ist für Autos gesperrt.

Vom Parkhaus geht man in südlicher Richtung an einigen Häusern vorbei und dann über die Brücke zur Talstation der Gletscherbahn. Wegen dem Sommerskigebiet auf dem Feegletscher herrscht morgens großer Andrang an der Seilbahn. Ich hatte Glück und wurde von einem Angestellten mit einem Schwung Bergsteigerinnen und Bergsteiger als erstes durch die Schranken gelassen, so dass wir die teilweise lärmenden Skifahrer vermeiden könnten. . Nach einmal umsteigen erreicht man die Station Felskinn (2.991 m). Von hier fährt die "Metro Alpin" (Stollen Standseilbahn) hinauf zur Station Mittelallalin (3.456 m).

Ab der Bergstation beginnt der Gletscher. Zuerst geht es flach entlang der Skipiste und später die Skilifte queerend südwestlich Richtung Feejoch. Viele Bergsteiger dürfte auch die laute Musik stören, die unten auf ca. 3.200 m vom Skatebord-/Freestyle-Bereich aus der Konserve kommt und bis ins Feejoch zu hören ist.

Meistens wird ab hier eine breite Spur südwestlich zum Feejoch hinaufziehen. Das Verlassen der Spur ist nicht zu empfehlen, da die beträchtlichen Spalten in dem Bereich mehr oder weniger eingeschneit und daher schwer einzuschätzen sind. Erwähnt werden sollten die Eisbrüche oberhalb der Aufstiegsspur bei ca. 3.600 m. Auch wenn wohl keine unmittelbare Gefahr droht, sollte man sich nicht unnötig lange in dem Bereich auffhalten.

In einigen Kehren führt die Spur mittelsteil zum Feejoch (ca. 3.850 m). Nun öffnet sich der Blick zum Felsgipfel des Allalins bzw. die Aufstiegsroute über den Westhang. Wiederum mittelsteil erreicht man bald den Gipfel. Am Felsgipfel mit Gipfelkreuz herrscht mitunter Gedränge, so dass man die Aussicht besser vom (gleichhohen) Firngipfel geniet. Die ist nämlich wirklich gewaltig. Man steht mitten über einer Gletscherwelt, die sich rundum scheinbar kilometerweit ausdehnt und von 4.000ern durchsetzt wird. Im Nahbereich sei vor allem die Mischabelgruppe (Nadelhorn 4.294 m, Lenzspitze 4.294 m, Dom 4.545 m, Täschhorn 4.490 m, Alphubel 4.206 m), Rimpfischhorn 4.199 m und das Strahlhorn 4.190 m erwähnt. In Mittlerer Entfernung erkennt man Weisshorn 4.505 m, Matterhorn 4.478 m, Breithorn 4.164 m, Monte Rosa Gruppe 4.634, Weissmies 4.023, Lagginhorn 4.010 und viele mehr. Am Horizont reicht die Sicht bei gutem Wetter vom Mont Blanc im Westen bis zur Bernina Gruppe im Osten.

Der Abstieg erfolgt wie der Aufstieg.


Tourengänger: Andi75


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