Gedererwand (1398 m) - Überquerung von Ost nach Nord


Publiziert von gero , 9. Mai 2018 um 18:18.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum: 6 Mai 2018
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 960 m
Abstieg: 960 m
Strecke:P oberhalb Rottau - Vordere Rottauer Alm - Hintere Rottauer Alm - Kesselgraben - Gedererwand - Rossboden - nordseitiger Abstieg - Hachau - P (13,4 km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:A8 Autobahnausfahrt Bernau, B 305 bis Rottau, dort am westlichen Ortsrand südwärts hinauf Richtung Berggatshof Adersberg (gut beschildert). Nach etwa 500 km gebührenfreier P im Wald (nicht nach Adersberg hinauf).
Kartennummer:Freytag & Berndt WK D9 (Chiemsee - Traunstein - Ruhpolding 1:50.000)

Die eher niedrige Gedererwand, nördlich der Kampenwand vorgelagert, ist einer jener Berge, die man im Sommer kaum wahrnimmt, wenn einem der Sinn nach Höherem steht. Im Frühjahr aber, wenn sonst überall noch meterhoch der Schnee liegt, stellt sie ein durchaus lohnendes Ziel dar. Steigt man von Osten auf, bewegt man sich in unerwarteter Weise auf wenig erschlossenen Pfaden: zwischendruch ist sogar etwas Orientierungsgabe erforderlich. Erst beim nordseitigen Abstieg kehrt man zurück in die Zivilisation: dort pilgern Karawanen auf dem Steilanstieg durch die Nordflanke der Gedererwand.

Ich starte am Waldparkplatz (ca. 600 m) bereits um 5:30 Uhr: wie schön, endlich wieder ohne Schnee im Sonnenschein in den Wald hineinzulaufen, die Vögel zwitschern, die Bäche rauschen - die winterliche Zeit der Starre ist endlich vorüber. Ich folge der Forststraße südwärts, immer den Wegweisern Richtung Kampenwand, Steinlingalm und Gedererwand nach. 40 Minuten brauche ich bis zur Vorderen Rottauer Alm (823 m), dann noch einmal knapp 30 Minuten bis zur Hinteren Rottauer Alm (970 m). Auf dem Weg hierher lasse man etwaige Abzweigung zur linken oder rechten Seite unbeachtet - es geht notfalls immer geradeaus. Die Hintere Rottauer Alm stellt in einem wunderschönen Talschluß des Rottauer Tales dar: überall geht es steil bergauf, ostwärts zur Chiemgauer Hochplatte, westwärts Richtung Kampenwand - und eben zur Gedererwand.

Hier, an der Hinteren Rottauer Alm, ist der einzige Punkt der Tour, wo man wirklich gut aufpassen muß, den Weiterweg nicht zu verpassen. Eine Markierung gibt es hier nämlich nicht, man folge der Almwiese westwärts, bis man nach 100 m auf gleicher Höhe wie das Almgebäude an den Waldrand gelangt. Weiterhin ohne Höhengewinn, steige man auf einer dünnen Steigspur kaum bergan und ostseitig unter dem Kamm vorbei, der von der Kampenwand herunterzieht. Achtung: an dieser Stelle zieht eine Forstarbeitsspur steil bergauf - dieser NICHT folgen!

Man merkt meiner Wortwahl an: hier ist etwas Orientierungsgabe nötig, um den richtigen Steig zur Gedererwand zu finden.

Dann kommen aber plötzlich Markierungspunkte - zuerst sehr schwach, dann deutlicher, und nun wird der Steig auch wieder deutlicher. Und: er wird für ein kurzes Stück sogar etwas ausgesetzt, hier ist ein Drahtseil befestigt, daß ich heute sogar gern in die Hand nehme, denn der Untergrund ist durch die Regenfälle der letzten Tage naß und rutschig. Irgendwie besonders heikel ist diese Stelle aber nicht.

Dann geht es auch wieder gut bergauf - der schmale Steig führt durch dichten Wald bergan, ist aber mit Aufmerksam gut zu finden, denn es gibt immer wieder Markierungen. Ziemlich weit oben quert der Steig den Bach, der durch den Kesselgraben bergab plätschert.

Ich erreiche etwa 1 Std. nach der Hinteren Rottauer Alm eine größere Wiese, die sich unter den Südwänden der Gedererwand erstreckt. Leider kann ich von dieser Wiese kaum berichten, denn inzwischen ziehen Nebelschwaden durch den Wald und nehmen mir jede Sicht. Trotzdem finde ich den richtigen Weg, er gabelt sich am Ende der Wiese an einem Bach: beschildert geht es hier nach links zur Kampenwand, nach rechts zur Gedererwand. Zu dieser aufwärts und schließlich über den Kamm der Gedererwand gen Osten wandernd, erreiche ich den Kreuzgipfel der Gedererwand (1398 m, 3 Std ab Waldparkplatz).

Erfreulicherweise stehe ich hier über den Wolken: Oberbayern hat sich unter einer dicken Wolkendecke versteckt, aber die von hier aus mächtige Kampenwand ist gut einzusehen. Ebenso die benachbarte Hochplatte, und weiter südlich die Zentralalpen, allerdings sehr durch Dunst verschwommen.

Nach einer angemessenen Gipfelrast geht es auf gut markiertem Steig immer auf der Kammhöhe der Gedererwand zurück nach Westen bis zum Roßboden (1304 m), jenem Sattel zwischen der Gedererwand und dem Sulten. Ich möchte von hier aus gern nach Norden absteigen - ob dies wohl möglich ist? Ein AV-Schild macht darauf aufmerksam, daß dieser Steig nicht gewartet wird, aber ich entschließe mich, es doch zu versuchen. Kein Problem - abgesehen von einer kurzen Kraxelstelle stellen sich keine Probleme in den Weg, gleichzeitig ist der Andrang anderer Bergsteiger groß. Nach einiger Zeit erreiche ich durch Wald und später über Forststraßen den Ausgangspunkt.

Tourengänger: gero


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Geodaten
 40011.gpx Auf die Gedererwand

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