Senda Sursilvana: ein Teil von Teil 3
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Nun ist Schluss mit Flachlandwandern und Aufbautraining, jetzt gehts wieder in die Berge. Sanft zwar, denn ich mache da weiter, wo ich letztes Jahr aufgehört habe und nehme Teil drei auf der Senda Sursilvana in Angriff.
Ich steig also im Sumvitg aus dem Zug und zum Dorf hoch, dann folge ich den Wegweiser der Senda zum Weiler Runs. Das ist natürlich schon mal falsch: Früher führte die Senda an S.Benedetg vorbei, heute leider nicht mehr. So verpasse ich die schöne, von Peter Zumthor entworfene Kapelle.
Nach Rabius gehts wieder hoch. Ich passiere a) ein wildes, aber augenscheinlich domiziertes Tier mit einer tollen Frisur b) eine immens grosse Verbauung, die Rabius vor Wasserfluten und/oder Lawinen schützen soll und c) einen Monoblock der Schweizer Armee, der sich freundlicherweise als Unterlage für die Wegmarkierung zur Verfügung stellt. Nach dem Hinweis "Holzschlag!" muss ich freestylen: Dicke Baumstämme und dichtes Geäst blockieren den Wanderweg. Nach einer kurzen Offroad-Tour laufe ich an weiter, an Caltgadira vorbei, bis zum Rückhaltebecken ob Trun.
Dort stoppt mich jäh eine Tafel: "Sperrung der Senda Sursilvana". Wegen Lawinengefahr soll ich runter nach Trun und dort ein schönes (?) Stück auf der Kantonsstrasse laufen. Ich stuze. Kann nicht sein, oder?
Auf Kantonsstrasse hab ich nun wirklich keine Lust. Da riskier ich doch lieber die Lawine. So dramatisch kanns dann doch nicht sein, ich muss schon ein paar hundert Meter die Berge hochblicken, um Schnee zu entdecken. Das Schild stammt sicher noch von letztem Jahr, oder?
Andererseits: Ich muss ja nun wirklich nicht den Zürcher heraushängen. Ich kann mich doch anpassen. Und wenn die hier meinen, der Weg sei gesperrt, dann geht man ihn nicht. Ende der Diskussion. Aber Kantonsstrasse...
Und während ich so hin und her überlege, fröstelt es mich. Es ist kalt geworden, manchmal regnet es ein bisschen. Es ist bewölkt, wenn ich fotografiere, muss ich mehrmals ansetzen, bis ich die richtige Belichtung finde. Kein Vergleich zur zweiten Etappe der Senda Sursilvana. Und plötzlich denk ich: Ach, ich muss das ja gar nicht machen. Eine Wanderung, auch so eine leichte wie diese, soll nicht erzwungen sein. Ich beschliesse, jetzt einfach mal Schluss zu und irgendwann die andere Hälfte dieser Etappe zu machen.
Ich schlüpfe ich in mein Fleece, setze mich auf ein Bänkli, blicke ins Tal herunter, esse meinen Proviant, rauche eine Zigarette, lese Zeitung, während es ein bisschen regnet. Ich geniesse den Augenblick und denke: Was für eine schöne Tour!
Tourengänger:
Wisi

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