Via Schartenjoch zur vermeintlichen Speikspitze - Einsame Dapperei über dem Zillertal


Publiziert von sven86 , 15. April 2018 um 19:23. Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Kitzbüheler Alpen
Tour Datum:25 März 2018
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1400 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:kostenloser P. nahe der Tannenalm in Stummerberg (Navi: Stummerberg 27, Stummerberg).
Unterkunftmöglichkeiten:Einkehrmöglichkeit an der Tannenalm nahe des Startpunktes

Während sich an diesem traumhaften Spätwintersonntag die Massen an den üblichen Hotspots tummelten, ging es mit dem maxl auf der Suche nach Ruhe am Berg ins Zillertal, wo die Erwartungen durchaus übertroffen wurden. Bis auf einen sonnenanbetenden Älpler war am Berg überhaupt niemand unterwegs.

Der sanfte Kamm vom Schartenjoch hinüber zur Speikspitze steht ganz im Banne der benachbarten Katzenkopfkette - welche die höchsten Kitzbüheler beheimatet - und bietet tolle Tiefblicke hinunter ins Zillertal. Die Fernsicht ist zwar etwas eingeschränkt, dafür war dieser diesige Tag aber perfekt geeignet.

Auch wenn sich die Kammbegehung an sich gut für eine Schneeschuhtour eignet, sollten doch geeignete Verhältnisse herrschen. Für Skifahrer ist der lange Fahrwegaufstieg wenig attraktiv und so gibt es hier keine Spurgarantie. Ideal ist das ganze sicherlich im Frühjahr, wenn der Fahrweg schon ein gutes Stück aper oder sogar teilweise geräumt ist. Die Länge der Tour sollte auch nicht unterschätzt werden; an einem kurzen Hochwintertag könnte das schon eng werden.

So ging es also vom Startpunkt in Stummerberg lange Zeit auf Fahrwegen dahin - bis gut 1600 Meter war das weitgehend schneefrei oder bereits freigeräumt. Danach mussten zwar die Dapper unterschnallt werden, was aber bis zur Brunnalm auf gut 1900 Metern dank des gefrorenen Untergrundes gut zu gehen war. An der aussichtsreich gelegenen Brunnalm bietet sich dann erstmal ein Sonnenbad an, das angebotene Bier mussten wir aber leider ablehnen - ein gutes Stück Arbeit liegt hier noch vor uns. Und in der Tat: Die Skispur endete hier bald und so mussten wir uns selber den Weg im lockeren Pulver spuren. Dabei ging es ziemlich direkt in Fallinie, ein kleines Felsgebilde rechts umgehend, hinauf zum Kamm des Schartenjoches, welcher etwas nördlich des kaum ausgeprägten Gipfels erreicht wird.

Auf dem breiten Kamm ging es nun in zwar etwas mühsamer, aber letztlich herrlicher Dapperei weiter und zuletzt etwas steiler (WT3) auf einen ziemlich deutlich ausgeprägten Gipfel. Sollte das etwa bereits die eigentlich anvisierte Speikspitze sein, so wie dies ein Schild auf dem Gipfel suggeriert? Nein, wie ein Blick auf die Karte verrät, handelt es sich hier um den etwas niedrigeren P. 2294. Für die "richtige" Speikspitze müsste man nach dem weiteren Übergang zu einem Nebengipfel eine 5-Meter-Stufe ziemlich steil im lockeren Pulver absteigen (vielleicht WT4) - das erschien uns dann doch nicht so verlockend, zumal die bisherige Stapferei doch einiges an Kraft gekostet hat und noch einiges an Arbeit bis zur Speikspitze zu bewältigen wäre. Aber auch nur bis hierher war der Kammübergang absolut lohnend und aus der Scharte zwischen P. 2294 und dessen Nebengipfel ist ein völlig problemloser Abstieg durch die weitläufige Schneewüste möglich, wobei wir bald in der Geländemulden auf eine Skispur auf der Fahrwegtrasse trafen und dieser zum Geländevorsprung des Kapaunsjoch folgten.

Hier bietet sich nochmals ein schöner Tiefblick ins Zillertal, bevor es dann auf dem langen Fahrwegsystem wieder zurück ging, wobei wir auch hier bald wieder auf den geräumten Abschnitt trafen. Nach knapp 9 Stunden, wovon dank ausgedehnter Pausen gut 7 Stunden auf die reine Geh- und Dapperzeit entfiel, kommen wir dann wieder am Ausgangspunkt an.


Tourengänger: sven86, maxl


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Kommentare (2)


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Andi_mit_i hat gesagt:
Gesendet am 17. April 2018 um 10:09
Schöne Tour, muss ich mir merken und auch mal gehen :-)

sven86 hat gesagt: RE:
Gesendet am 17. April 2018 um 19:56
Unbedingt, an diese Tour erinnert man sich gerne zurück. Man sollte halt kein Problem mit Spurarbeit haben ;)


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