Obere Wildgrubenspitze


Publiziert von Kauk0r , 27. Februar 2018 um 23:59.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechquellengebirge
Tour Datum: 1 Mai 2013
Ski Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz Seekopfbahn in Zürs.

Nachdem es zur Kleinen Wildgrubenspitze noch keinen Skitouren-Bericht gibt, möchte ich einen solchen von meiner allerersten Mai-Skitour noch anfügen. Meiner Meinung nach lohnt sich diese Route vor allem wenn der Liftbetrieb eingestellt ist.

Die Tour beginnt am kostenlosen Parkplatz gegenüber der Talstation der Seekopfbahn (1698 m) in Zürs. Die Piste Nr. 18 Madlochalm über einige Steilstücke hinauf. Man kann sich auch am Sessellift orientieren, falls die Pisten nicht mehr so gut erkennbar sind: Zwischen Stütze 8 und 9 sollte man sich nach Norden orientieren, damit man letztendlich nördlich knapp unterhalb des Seekopfs ankommt. Hier sollte man den Pistenverlauf spätestens wieder wahrnehmen. Dies ist wichtig, damit man ohne großen Höhenverlust zum Zürser See (2141 m) und zur Piste hinauf zum Madlochjoch (2437 m) kommt. (Alternativ: südlich um den Seekopf und mit einigen Höhenmetern Verlust zum See und über diesen drüber, sofern er gefroren ist.)

Zunächst hält man sich unterhalb der Madlochbahn. An einer steileren Rampe können Spuren von Pistenbullys nach rechts ausweichen, besser man folgt diesen nicht, da auch dieser Weg wieder mit etwas Höhenverlust verbunden ist. Deshalb die engere Rampe hinauf, oben ein längeres Flachstück zum letzten Aufschwung vor dem Madlochjoch.

Bei sicheren Verhältnissen quert man nun direkt aus dem Joch etwas oberhalb des Sommerwegs die Nordwestflanke unter der Oberen Wildgrubenspitze hinüber zum Nordwestrücken (Alternativ: Abfahrt auf der Piste und Aufstieg in flacherem Bereich zum Rücken). Den Durchlass auf den Rücken gewährt eine flachere Stelle ungefähr auf gleicher Höhe wie das Joch. Von hier über den Rücken mit Skiern soweit empor als möglich oder gewünscht. Der südwestliche Abschnitt des Rückens wird meist abgeblasen sein, hier sieht man dann die Markierungen des Sommerwegs. Der Nordostteil ist wohl meist mit Schnee bedeckt, dieser Schneestreifen bietet eine ausreichende Breite für eine Skiabfahrt.

Vermutlich auf ca. 2600 Meter wird sich meistens das Skidepot befinden, spätestens aber vor der Schlüsselstelle der Tour. Kurz vor dem Gipfel muss ein kleiner, brüchiger Felskopf recht ausgesetzt in eine schmale Scharte abgeklettert (Schwierigkeit: kaum I) werden. Eine Umgehung in der Westseite ist etwas unterhalb wohl möglich. Danach nochmal mit etwas Unterstützung der Hände aus der Scharte und auf den Gipfel der Oberen Wildgrubenspitze, ohne Kreuz und Buch.

Die Abfahrt vom Skidepot je nach Verhältnissen bis in den Talboden unterhalb des Madlochjochs. Mit gut 100 Höhenmeter Rückaufstieg ins Joch und von dort über die Pisten ins Tal.

Gefahrenpotential: Die Route selbst führt selten in Bereiche, die steil sind. Dafür gilt es jedoch auf die oft grasigen oder eingewehten Flanken um die Route herum zu achten. Geht man die Route während des Liftbetriebs, muss man an den Hängen der Madlochspitze mit Lawinensprengungen rechnen. Im jetztigen ungesicherten Zustand sieht man, dass durchaus die eine oder andere Gleitschneelawine die Piste erreicht. Hält man sich am Gipfelgrat etwas von den Überwechtungen fern, kann recht sicher aufgestiegen werden. Ist die Scharte nach dem Felskopf eingeweht, kann hier Ende der Tour sein.

Fazit: Nette Tour mit tollem Panorama und kleinen Mankos. Landschaflich zwar reizvoll, aber leider werden die Ausblicke durch die ständige Anwesenheit von Bahnanlagen etwas getrübt. Die Tour ist nur außerhalb der Lift-Betriebszeiten zu empfehlen und für die Lechtalseite, wenn die Wintersperre Warth-Lech aufgehoben wurde. Jetzt im Frühjahr profitiert man natürlich von den planierten, relativ harten Pisten (mein Auswahlkriterium heute). Bei entsprechenden Verhältnissen kann man auch neben den Pisten ausreichend Platz für Schwünge finden. Zudem müssen Gegenanstiege bei der Abfahrt in Kauf genommen werden, zwar kurz, aber wer es nicht mag, der mag die Tour nicht. Als Alternative oder gar Zugabe kommt noch die Hasenfluh in Frage.

(Erstmals publiziert habe ich diesen Bericht auf alpic.net: Obere Wildgrubenspitze)

Tourengänger: Kauk0r


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