Toreck (2016m) - Am hintersten Eck des vom Wind beackerten Gottesackers


Publiziert von simba , 3. Januar 2018 um 08:19.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum: 1 Januar 2018
Ski Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Aufstieg: 970 m
Abstieg: 970 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz am Mahdtalhaus
Unterkunftmöglichkeiten:Mahdtalhaus (Selbstversorgerhütte des DAV Stuttgart)

Die Anforderungen an die Neujahrstour für dieses Jahr waren durchaus anspruchsvoll: Südexponiert (um nach dem Regen bis in hohe Lagen etwaigem Bruchharsch) vielleicht abzuhelfen, noch besser Südost-exponiert (damit es die paar Zentimeter Pulver aus der Neujahrsnacht ev. durch den Nordwest-Wind) dahin geblasen hat und zuletzt noch so kurz, dass das eher kurz gehaltene sonnige Wetterfenster am Neujahrs-Tag ausreicht. Die spontane Entscheidung für das Toreck hat sich - auch wenn wir dies kaum erwartet hatten - als goldrichtig herausgestellt (auch wenn die Südexposition bzgl. Harsch wenig geholfen hat ;))

Ab Mahdtalhaus gehen wir die Sache langsam an, denn noch ist von einem sonnigen Wetterfenster nicht viel zu sehen. Auf der markierten Skitourenroute geht es teilweise auf schmalen Wegen, teilweise in steilen Waldschneisen und zuletzt über einen Forstweg bis zu Grafenkürenalpe. Wir werden erst einmal durch einen Schneeschauer eingedeckt und zweifeln schon an unserem Ziel. Nach der Alpe querten wir durch den Wald und dann entlang der sich immer höher auftürmenden Felswände (quasi des unteren Teils der oberen Gottesackerwände) oberhalb, immer leicht rechtshaltend lassen sich die Steilwände und eingewehten Hänge darunter etwas umgehen. So erreichten wir einen weiten offenen Hang unterhalb des Hochplateaus der Gottesackerwände: So langsam schien sich auch das Schönwetterfenster aufzutun, dafür zeigte der stürmische Westwind, weshalb sich das Wetter so schnell ändert und es gab mehr und mehr Stellen mit einem pickelharten Winddeckel.

Auf dem nach Westen offenen Plateau wurde es kaum besser. Der Verzicht auf die Harscheisen bestimmte unsere weitere Spur und wir hangelten uns auf dem Karstplateau mit seinen gletscherartigen Spalten von einer dünn mit Neuschnee eingeblasenen Stelle zur nächsten, denn der Winddeckel war teilweise spiegelglatt gefroren und der verantwortliche Wind weiter allgegenwärtig. Entsprechend kurz fiel auch die Gipfelrast am eigentlichen "Toreck" - als höchste Graterhebung der oberen Gottesackerwände aus. Ein kurzer Blick und ein, zwei Fotos, danach zogen wir uns an ein windgeschützteres Plätzchen zurück, wo wir die mehr und mehr durchbrechenden Sonnenstrahlen auch etwas genießen konnten.

Angesichts der Aufstiegsbedingungen war sogar die Abfahrt ziemlich brauchbar: Wir suchten einfach die mit Neuschnee eingeblasenen Stellen und versuchten es nicht zu sehr laufen zu lassen, denn der Übergang zu einem pickelharten Deckel oder auch harschigen Stellen war leider sehr abrupt. Unterhalb der Felswände gab es dann durchweg guten Presspulver bis zu Grafenkürenalpe - es war weit lohnender als gedacht unter Berücksichtigung des Wetters der Vortage. Auch die gut ausgefahrenen engen Waldschneisen und -wege hinab bis zum Mahdtal ließen sich im Nassschnee ganz passabel und durchgehend fahren, technisch anspruchslos ist das Gelände hier aber nicht und an einigen Stellen auch nicht fehlerverzeihend. Auf den letzten Metern gabs dann sogar Firn :)


Tourengänger: simba, Nala


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